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Fremdsein überwinden (2016)

Kongressband Dreiländerkongress 2016 in Bielefeld

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18. Die Einführung der POP-Pflegediagnosen in einer forensischen<br />

Klinik<br />

Frank Gebler, Michael Mayer<br />

Hintergrund und Problemstellung<br />

Die Arbeit in der forensischen Psychiatrie stellt Pflegende vor besondere<br />

Herausforderungen. Die Zusammenarbeit mit dem Patienten findet in einem<br />

Zwangssetting statt, in dem Pflegende neben therapeutischen Aufgaben,<br />

auch Aufgaben der Sicherung übernehmen.<br />

Die Bezugspflege ist in der hier beschriebenen forensischen Klinik in Form<br />

von Bezugspflegegruppe etabliert. Vor Projektbeginn gibt es jedoch kein<br />

einheitliches Verständnis des Pflegeprozesses und auch das Selbstverständnis<br />

der psychiatrischen Pflege ist zwischen den einzelnen Stationen sehr<br />

unterschiedlich. Während die Pflegenden in einigen Bereichen ein eher<br />

therapeutisches Selbstverständnis entwickelt haben, sehen sie sich in anderen<br />

Stationen vor allem in einer paternalistischen Funktion. Diese Stationen<br />

sind durch ein starkes Machtgefälle zwischen „dem Personal“ und „den<br />

Patienten“ geprägt. Die Qualität des dokumentierten Pflegeprozesses ist auf<br />

allen Station verbesserungsbedürftig.<br />

Ziele<br />

Mit der Einführung von Praxis-Orientierten Pflegediagnosen (POP) [1] soll<br />

die Qualität der psychiatrischen Pflege verbessert und die Patientenorientierung<br />

gestärkt werden. Die Pflegenden lernen, in einer verstehenden Pflegediagnostik<br />

die individuellen Bedürfnisse ihrer Patienten zu verstehen. Durch<br />

die gezielte Arbeit an ihren Problemen soll die Therapiemotivation der Patienten<br />

gestärkt werden. Die psychiatrische Pflege kann ihren Beitrag in einer<br />

multiprofessionellen Therapieplanung durch eine qualitativ hochwertige<br />

Pflegeplanung deutlich machen.<br />

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