Industrieanzeiger 02.2019
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technik & wissen<br />
Additive Manufacturing erfordert neues<br />
Denken beim Konzipieren der Bauteile.<br />
Mit AM Consulting will die DMG Mori<br />
Academy Kunden dafür sensibilisieren und<br />
ihnen helfen, das nötige Wissen aufzubauen.<br />
sowie damit verbundene Software-Lösungen<br />
spezialisiert – einschließlich der künstlichen<br />
Intelligenz für diesen Bereich. Ein erstes<br />
Resultat der Zusammenarbeit ist die Optomet-Software,<br />
die Intech für die Lasertec-<br />
SLM-Baureihe anbietet. Die Software verfügt<br />
über sich selbst anpassende und lernende<br />
Algorithmen. Sie kalkuliert erforderliche<br />
Prozessparameter innerhalb von Minuten<br />
vorab. Außerdem soll sie nicht nur deutlich<br />
bessere Oberflächen ermöglicht, sondern<br />
auch in die Lage versetzen, Materialeigenschaften<br />
wie die Härte, Porosität oder Elastizität<br />
reproduzierbar zu optimieren.<br />
Laser erzeugt schnell perfekte Strukturen<br />
Mit den Maschinen der Lasertec-Shape-<br />
Baureihe können Werkzeugbauer geometrisch<br />
definierte Strukturen auf der Oberfläche<br />
von Spritzgussformen, Pressstempeln<br />
oder sonstigen Freiformflächen herstellen<br />
sowie Beschriftungen einbringen. Als neues<br />
Mitglied der Baureihe feierte die Lasertec<br />
125 Shape in Pfronten Premiere. Sie ist fürs<br />
Texturieren großer Formen mit Durchmessern<br />
bis 1250 mm und bis 700 mm Höhe<br />
konzipiert. Die Werkstück dürfen maximal<br />
2600 kg wiegen. Anwendern aus allen Bereichen<br />
des Werkzeug- und Formenbaus bietet<br />
diese Technologie völlige Designfreiheit –<br />
prozesssicher und reproduzierbar.<br />
Die Dynamik der Lasertec 125 Shape resultiert<br />
aus der DirectDrive-Technologie<br />
und wird durch den optionalen Highspeed-<br />
Z-Shifter nochmals verbessert. Er steigert<br />
die Verfahrgeschwindigkeit in Z-Richtung<br />
von 1,5 auf bis zu 5 m/s. Die Texturierungsqualität<br />
bleibt dabei laut DMG Mori erhalten.<br />
Das Ergebnis seien bis zu 69 % kürzere<br />
Prozesszeiten und somit geringere Kosten<br />
pro Bauteil. Der Laser arbeitet mit einer<br />
Pulsfrequenz von 1000 kHz. Ein hochgenauer<br />
Scanner mit digitalem Messsystem<br />
und Scangeschwindigkeiten von bis zu<br />
30 m/s rundet die Hardware ab.<br />
Fräszentrum für anspruchsvolle Jobs<br />
Als zweites Highlight in Pfronten präsentierte<br />
DMG Mori erstmals das vertikale<br />
Highspeed-Bearbeitungszentrum DMP 70.<br />
Die kompakte Produktionsmaschine ist für<br />
Anwendungen in der Medizintechnik, in der<br />
Aerospace-Industrie, bei Job Shoppern sowie<br />
anderen anspruchsvollen Bereichen<br />
konzipiert. Gegenüber ihrem Vorgänger<br />
Milltap 700 soll sie ein um 10 % höheres<br />
Zerspanvolumen erreichen und anspruchsvolle<br />
Werkstücke um 30 % schneller bearbeiten.<br />
Zudem benötigt sie mit einer Aufstellfläche<br />
von 4,2 m² 10 % weniger Platz.<br />
Mit Verfahrwegen von 700 mm x 420 mm<br />
x 380 mm eignet sich die DMP 70 für ein<br />
vielfältiges Teilespektrum. Ein breites Maschinenbett<br />
aus Grauguss und 35 mm breite<br />
Linearführungen stehen für Stabilität. Für<br />
Präzision sorgen zudem direkte Absolut-<br />
Wegmesssysteme im Standard und ein<br />
durchdachtes Kühlkonzept. Insgesamt sei<br />
die Neue 60 % genauer als die Milltap 700,<br />
teilte der Maschinenbauer mit. Mit Eilgängen<br />
von 60 m/min, einer Beschleunigung<br />
von bis zu 2 g und einer Span-zu-Span-Zeit<br />
von 1,5 s bearbeitet sie komplexe Werkstücke<br />
hochdynamisch. Automationslösungen<br />
wie das Werkstück-Handling WH 3 Cell,<br />
mit dem die DMP 70 zur Hausausstellung<br />
präsentiert wurde, lassen sich flexibel von<br />
rechts, links oder von vorne anbinden.<br />
Optomet berechnet automatisch<br />
die idealen Prozessparameter,<br />
erleichtert<br />
die Programmierung und<br />
führt zu deutlich besseren<br />
Oberflächengüten sowie<br />
repro duzierbaren Werk -<br />
stoff eigenschaften.<br />
Bilder: DMG Mori<br />
Digitalisierung und Automation<br />
Als strategische Zukunftsfelder sieht DMG<br />
Mori weiterhin die Digitalisierung und die<br />
Automatisierung. Thönes betonte, auch hier<br />
schreite die Entwicklung rasch voran. Bis<br />
zur EMO im Herbst werde es möglich sein,<br />
das gesamte Maschinenportfolio entsprechend<br />
auszustatten. Unter dem Motto Integrated<br />
Digitization forciert der Maschinenbauer<br />
die durchgängige digitale Vernetzung<br />
auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette –<br />
von der vorgelagerten Fertigungsplanung<br />
über die digitale Überwachung der Produktion<br />
bis hin zu digitalen Serviceleistungen,<br />
etwa in der Wartung. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 49