Industrieanzeiger 02.2019
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technik & wissen<br />
Das Social-Industry-<br />
Konzept demonstrierte<br />
Salvagnini, indem Besucher<br />
auf dem Messestand<br />
individualisierte Teile produzieren<br />
konnten.<br />
Die neue Stanz-Laser-Kombimaschine<br />
S1 verbindet hohe<br />
Produktivität mit Flexibilität.<br />
Bilder: Salvagnini<br />
Neue Tools helfen, Produktionsabläufe perfekt zu organisieren<br />
Gut, dass sie<br />
miteinander reden<br />
Blechbearbeitung | Anlässlich der Messe Euroblech<br />
demonstrierte Salvagnini, welche Möglichkeiten sein<br />
Industrie-4.0-Konzept „Social Industry“ bietet. Zentrales<br />
Element war die neue Kombimaschine S1.<br />
„Social Industry“ nennt der italienische Blechbearbeitungsspezialist<br />
Salvagnini sein Konzept einer modernen<br />
Fertigung. Gemeint ist damit das Verknüpfen der verschiedenen<br />
Aspekte der digitalen Vernetzung mit konkreten<br />
Produktionsprozessen, wobei der Menschen das<br />
Bindeglied zwischen beidem bildet. Adaptive, effiziente<br />
und automatisierte Prozesse, perfekt auf einander abgestimmt,<br />
sollen auch die Bedürfnisse von Mensch und<br />
Umwelt berücksichtigen. Alle beteiligten „Systeme“<br />
kommunizieren miteinander. So lassen sich Stillstandzeiten<br />
eliminieren, die Produktivität steigern und der<br />
Verbrauch von Ressourcen minimieren.<br />
Weil sich der Fokus der Kunden zunehmend von der<br />
Maschine zum vollständigen Produktionsprozess verschiebt,<br />
bietet der Maschinenbauer neben leistungsfähigen<br />
Schneid- und Biegesystemen auch Lösungen, um die<br />
verschiedenen Teilprozesse zu verknüpfen. Die Maschinen<br />
sind zwar physisch nicht miteinander verbunden,<br />
digitale Vernetzung ermöglicht jedoch, dass sie sich<br />
eigenständig entsprechend der jeweiligen Fertigungsaufgabe<br />
rüsten und die geforderten Operationen durchführen.<br />
Sind Folgeprozesse nötig, bringen autonome Transportsysteme<br />
die Werkstücke zur nächsten Station. Jede<br />
Maschine, egal ob Laser-, Kombi-, Biegemaschine oder<br />
Abkantpresse, meldet der nächsten, was sie gerade bearbeitet,<br />
so dass diese sich auf die nächste Operation vorbereiten<br />
kann und die Teile ohne Zwischenlagern durch<br />
die Fertigung laufen. So lassen sich die geforderten Bau-<br />
teile genau dann produzieren, wenn sie gebraucht werden.<br />
Weitere Ziele sind die individuelle Fertigung von<br />
Kleinserien und Einzelchargen sowie die On-Demand-<br />
Produktion mit hoher Präzision. Mit neuen Softwaretools<br />
kann der Nutzer seine Fertigung und den damit<br />
verbundenen Materialfluss bestmöglich organisieren.<br />
Wie das in der Praxis funktioniert, das demonstrierte<br />
Salvagnini den Besuchern der Messe Euroblech.<br />
Mit Stanz-Laser-Kombimaschine zu neuen Horizonten<br />
Ein zentrales Element auf dem Messestand war die neue<br />
Stanz-Laser-Kombimaschine S1. Sie hat einen Mehrfachpressen-Stanzkopf,<br />
der kleiner ist als die bisher auf<br />
der S4 verwendeten. Der kompakte Kopf mit modernem<br />
Hybridantrieb kann bis zu 41 Thick-Turret-Werkzeuge<br />
der Typen B, C und D einschließlich Multitools<br />
mit gesteuertem Hub verwenden.<br />
Die beiden voneinander unabhängigen Schlitten des<br />
Manipulators sind mit verlängerten Spannzangen mit<br />
variabler Zurüstung ausgestattet, die effizienteres Materialhandling<br />
ermöglichen. Das Ergebnis soll eine deutliche<br />
Produktivitäts- und Effizienzsteigerung sein.<br />
Auch wenn das Produktivitätsniveau der S1 beim<br />
Stanzen knapp unter dem der S4 liegt, sorgt sie durch<br />
den Einsatzes des Lasers für höchste Flexibilität. Die<br />
Neue stanzt und schneidet bis zu 5 mm dicke Bleche aus<br />
Edelstahl, Stahl und Aluminium. Außerdem fertigt sie<br />
Abkantungen mit bis zu 16 mm Biegehöhe.<br />
Die Entwickler schufen mit der S1 eine Lösung, die<br />
sich zu einem moderaten Preis auch in flexibel automatisierte<br />
Systeme integrieren, sich etwa mit einem kleineren<br />
Biegezentrum kombinieren und sich in eine Industrie-4.0-Umgebung<br />
einbinden lässt. Sie ist integraler Bestandteil<br />
der Social-Industry-Philosophie und hilft, Produktionsprozesse<br />
möglichst effizient zu gestalten – sei es<br />
als Stand-Alone-Lösung oder in Kombination mit einer<br />
Abkantpresse oder einem Biegezentrum. (mw) •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 53