Industrieanzeiger 02.2019
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Unternehmen bereits ab 2011. Seitdem wurden die<br />
”<br />
Dächer von bestehenden, aus- und neugebauten Gebäuden<br />
mit mehreren Solaranlagen ausgerüstet, die ihren<br />
Strom überwiegend in das eigene Niederspannungsnetz<br />
des Unternehmens einspeisen. Nur die Überschüsse fließen<br />
noch gegen EEG-Vergütung ins allgemeine Netz.<br />
Die Eigenverbrauchs-Solaranlagen, die vor Januar<br />
2012 gebaut wurden, haben dabei einen besonderen<br />
Quelle:<br />
Vorteil. Für den Strom, der von ihnen erzeugt und im<br />
Unternehmen selbst verbraucht wird, gibt es eine kleine<br />
EEG-Vergütung von 8 bis 10 Cent/kWh. Bei den Anlagen,<br />
die bis zum 1. August 2014 in Betrieb gingen, wird<br />
der Strom immerhin noch nicht zusätzlich belastet.<br />
An sonnigen Tagen decken wir<br />
unseren Strombedarf zwischen<br />
9 und 17 Uhr zu 100 Prozent.“<br />
Oliver Beckel, Pressesprecher bei Hanwha Q-Cells<br />
Doreen Gorkow (li.),<br />
Energietechnik-Expertin<br />
bei Efa Leipzig und<br />
Gabriele Dietrich (re.),<br />
Leiterin der Unternehmenskommunikation<br />
bei<br />
Dr. Födisch Umweltmesstechnik,<br />
sind überzeugt<br />
von der Solarstrom-<br />
Eigenerzeugung.<br />
Beides gilt nicht mehr für das Parkplatz-Solardach<br />
(Fachenglisch: Solar Carport), das im Oktober 2018 in<br />
Betrieb ging. Denn seit dem 1. August 2014 wird für<br />
selbst erzeugten und genutzten Solarstrom eine anteilige<br />
EEG-Umlage fällig. Im Jahr 2019 sind das 2,5 Cent/<br />
kWh. Energieexpertin Gorkow sieht dennoch weiterhin<br />
wirtschaftliche Vorteile für die Solarstrom-Eigenversorgung.<br />
Der Umweltmesstechnikspezialist hat nun fünf Solarstrom-Anlagen<br />
mit insgesamt 149 kWp für die Eigenversorgung<br />
in Betrieb. Sie erzeugen jährlich etwa<br />
125.000 kWh Strom, von denen ein großer Teil im<br />
Unternehmen selbst verbraucht wird. Die übrige Strommenge<br />
wird ins allgemeine Netz eingespeist und nach<br />
EEG vergütet.<br />
Die Stromversorgung aus eigenen Anlagen hat bei<br />
Födisch schon eine längere Tradition: Seit 1998 erzeugt<br />
das Unternehmen selbst Strom und Wärme in zwei gasgefeuerten<br />
Block-Heizkraftwerken. Inzwischen sind ein<br />
Wärmespeicher und ein Holzhackschnitzel-Kessel hinzugekommen.<br />
Im Sommer wird die Wärme in einer<br />
Absorptions-Kältemaschine zur Klimatisierung genutzt.<br />
Solarstrom aus eigenen Solarmodulen<br />
Ebenfalls Solarstrom zur eigenen Stromversorgung<br />
nutzt der Chemnitzer Solarmodul-Hersteller Heckert-<br />
Solar – und das auch seit 2011. Damals nahm das<br />
Unternehmen eine Solarstrom-Dachanlage mit 96 kWp<br />
in Betrieb. Drei Jahre später kam noch eine deutlich<br />
größere Freiflächen-Anlage mit 1,14 MWp hinzu. Beide<br />
Anlagen liefern zusammen jährlich etwa 1,1 Mio. kWh<br />
Strom, berichtet Anwendungstechniker Carsten Funk.<br />
Von dem selbst produzierten Solarstrom kann der<br />
Modulhersteller 900.000 kWh selbst verbrauchen und<br />
damit ein Drittel des eigenen Strombedarfs decken, der<br />
bei 2,7 bis 3 Mio. kWh liegt. Da beide Solaranlagen vor<br />
dem 1. August 2014 ans Netz gegangen waren, fallen<br />
für den selbst verbrauchten Solarstrom keine Umlagen<br />
und Abgaben an. Den verbleibenden Strombedarf deckt<br />
das Unternehmen aus dem Netz.<br />
Wetterbedingt produzieren die Solaranlagen mitunter<br />
mehr Strom, als vor Ort verbraucht werden kann.<br />
Heckert-Solar betreibt keine Zwischenspeicher. Daher<br />
fallen jährlich 200.000 kWh Solarstrom-Überschuss an,<br />
der ins allgemeine Netz eingespeist und nach EEG vergütet<br />
wird. Für die Vergütung gelten je nach Anlage und<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 63