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Industrieanzeiger 02.2019

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technik & wissen<br />

Mit einem Energiemanagementsystem<br />

können Unternehmen ihre Energiekosten<br />

im Blick behalten. Wichtig sind aber<br />

lückenlose Messaufzeichnungen.<br />

Bilder: KBR<br />

Energiedatenmanagement birgt finanzielles Risiko<br />

Vorsicht bei<br />

lückenhaften Daten<br />

Energiemanagement | Viele Unternehmen haben bereits<br />

ein Energie-Audit durchgeführt und sich für die<br />

ISO-Norm 50001 zertifizieren lassen. Manchmal bergen<br />

entsprechende Systeme aber auch Tücken – etwa,<br />

wenn Lücken in den Daten nicht erkannt werden.<br />

„Wer die richtigen Maßnahmen ergreift,<br />

kann mit einem Energiemanagementsystem<br />

nicht nur Steuern sparen – viele Investitionsentscheidungen<br />

können auf Basis von plausiblen<br />

Energiedaten viel wirtschaftlicher getroffen<br />

werden, was sich wiederum positiv<br />

auf die Unternehmensbilanz auswirkt“, sagt<br />

Christian Wiedemann, Vertriebsleiter bei<br />

KBR aus dem fränkischen Schwabach.<br />

Die Daten müssten dafür aber plausibel<br />

sein, was in der Praxis aber nur selten der<br />

Realität entspricht, wie der Experte für<br />

Energiedatenmanagementsysteme weiß.<br />

„Viele Unternehmen entscheiden sich zwar<br />

dafür, ein Energiedatenmanagement gemäß<br />

ISO 50001 zu implementieren, sind aber<br />

nur unzureichend darüber informiert, welche<br />

Voraussetzungen das System mitbringen<br />

muss und wo es zu Fehlern kommen kann“,<br />

erzählt Wiedemann.<br />

So wählen Unternehmen etwa Stromwandler<br />

aus, die nicht auf das System abgestimmt<br />

sind, oder die Messgeräte besitzen<br />

keinen Lastprofilspeicher. Außerdem kann<br />

es passieren, dass die Auswertungssoftware<br />

Lücken übersieht und diese folglich auch<br />

nicht automatisch kennzeichnet. Außerdem<br />

sollte die Software die Lücken selbständig<br />

gemäß des Metering-Codes des Bundesverbands<br />

der Energie- und Wasserwirtschaft<br />

(BDEW) füllen. Das können laut Wiedemann<br />

bisher aber nur wenige Energiemanagementsysteme.<br />

„Der Metering-Code beschreibt<br />

unter anderem, wie Ersatzwerte gebildet<br />

werden sollen, falls die Messgeräte<br />

die tatsächlichen Werte nicht messen konnten<br />

und ansonsten Lücken entstehen würden“,<br />

so Wiedemann.<br />

Ist sich das Unternehmen dieser Gefahren<br />

nicht bewusst und übernimmt die Systemdaten<br />

ohne Kontrolle, um etwa wichtige<br />

Investitionsentscheidungen zu treffen oder<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19

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