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Berliner Zeitung 30.01.2019

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 25 · M ittwoch, 3 0. Januar 2019<br />

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Berlin<br />

Tödliche<br />

Attacke<br />

aufgeklärt<br />

34-Jähriger tötete Stefan U.<br />

im Volkspark Friedrichshain<br />

K<br />

napp zwei Jahre nach einer tödlichen<br />

Messerattacke gegen einen<br />

34-Jährigen im Volkspark Friedrichshain<br />

ist ein Verdächtiger ermittelt<br />

worden. Eine DNA-Spur, die<br />

nach einem anderen Tötungsdelikt<br />

in Niedersachsen gesichert wurde,<br />

hatte den Durchbruch gebracht.<br />

Der 34Jahre alte Verdächtige aus<br />

Cloppenburg soll nach Angaben der<br />

Staatsanwaltschaft in der Nacht zum<br />

14. Mai2017 am kleinen Bunkerberg<br />

auf den <strong>Berliner</strong> Stefan U. getroffen<br />

sein. Dort habe er ihn mit mehreren<br />

Stichen in den Oberkörper getötet.<br />

Ermittler vermuteten anfangs eine<br />

Raubtat. Mittlerweile geht die Staatsanwaltschaft<br />

davon aus, dass Stefan<br />

U. ein Zufallsopfer war.„Es kann angenommen<br />

werden, dass eine psychische<br />

Erkrankung des Tatverdächtigen<br />

eine Rolle gespielt hat“, sagte<br />

ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.<br />

Der Verdächtige habe seit Jahren<br />

massive Wahnvorstellungen. Knapp<br />

ein Jahr nach dem tödlichen Angriff<br />

auf Stefan U. hatte der 34-Jährige<br />

laut einem Beschluss des Landgerichts<br />

Oldenburg seine Mutter im<br />

Zustand der Schuldunfähigkeit mit<br />

einem Beil erschlagen. Seine DNA<br />

wurde bei der Frauenleiche und bei<br />

der Leiche von Stefan U. gefunden.<br />

Der Mann wurde in eine psychiatrische<br />

Klinik eingewiesen. (lex.)<br />

POLIZEIREPORT<br />

In den Rücken gesprungen.<br />

Jugendliche haben in Marzahn einen<br />

15 Jahrealten Schüler angegriffen.<br />

DasOpfer war am Montagmittag<br />

auf der Liebensteiner Straße unterwegs,als<br />

ihm jemand aus einer<br />

Gruppe Jugendlicher in den Rücken<br />

sprang und leicht verletzte.Anschließend<br />

stieg der 15-Jährige in einen<br />

Bus, woraufhin ihn die Angreifer<br />

verfolgten. DasOpfer alarmierte telefonisch<br />

die Polizei. Als die Tätergruppe<br />

an der Haltestelle Hellersdorfer<br />

Straße,Ecke Zossener Straße<br />

ausstieg, nahmen Beamte die vier Jugendlichen<br />

im Alter von14bis 17<br />

Jahren fest. DiePolizei ermittelt wegen<br />

gefährlicher Körperverletzung.<br />

Mit einem Messer bedroht.<br />

Ein53Jahrealter Mann hat in einer<br />

Tiefgarage am Ostbahnhof drei rumänische<br />

Männer mit einem Taschenmesser<br />

bedroht. Zu einem 22-<br />

jährigen Deutschen sagt er:„Ichsteche<br />

dich ab.“ Verletzt wurde niemand.<br />

Alarmierte Bundespolizisten<br />

nahmen den Angreifer am Montagmittag<br />

fest und stellten das Taschenmesser<br />

sicher.Eine Atemalkoholkontrolle<br />

ergab einen Wert von2,83<br />

Promille.<br />

Mit Steinen beworfen.<br />

Im Hauptbahnhof haben drei Männer<br />

zwei Passanten aus 20 Metern<br />

Entfernung mit Steinen beworfen.<br />

Vordieser Attacke am Montagnachmittag<br />

gab es einen Streit zwischen<br />

zwei Männergruppen. Diebeiden<br />

Opfer im Alter von23und 26 Jahren<br />

blieben unverletzt. Polizisten konnten<br />

die drei Angreifer im Alter von28<br />

und 32 Jahren nach dem Vorfall festnehmen.<br />

Gegen sie wirdwegen gefährlicher<br />

Körperverletzung ermittelt.<br />

Scheiben eingeschlagen.<br />

Unbekannte haben in CharlottenburgmehrereAutoscheiben<br />

eingeschlagen.<br />

DieTäter hatten in der<br />

Nacht zu Montag acht Fahrzeuge beschädigt,<br />

die an der Sybelstraße,<br />

Leibnizstraße und Mommsenstraße<br />

geparkt waren. Eine Nahbereichsfahndung<br />

blieb erfolglos.Die Polizei<br />

geht in diesem Fall bislang vonVandalismus<br />

aus. (lex.)<br />

Erzieher streiken für mehr Lohn<br />

Am Dienstagmorgen erschienen sie nicht pünktlich in den Kitas und<br />

Schulen. DieErzieher in Kindergärten und Schulhorten sowie Sozialarbeiter<br />

und Sozialpädagogen in Jugendämtern standen dafür in roten<br />

Warnwesten und mit Trillerpfeifen im Mund in der Kälte. Sie hielten<br />

Plakate,Fahnen sowie Tröten und zeigten laut ihren Unmut. DieErzieher<br />

und Pädagogen hatten am Dienstagmorgen ihre Arbeit bis in den<br />

Mittag hinein niedergelegt. Laut Bildungsgewerkschaft GEW haben<br />

sich mehr als 2500 Erzieher in die Streiklisten eingetragen. Nicht alle<br />

kamen zur zentralen Kundgebung. In Berlin waren viele der knapp 280<br />

landeseigenen Kitas betroffen, nach GEW-Angaben blieben mehr als<br />

Ist Berlin investorenfeindlich?<br />

Der Vorwurf kommt auch vom Senat. Es gibt Beispiele, dass Firmen nicht mit offenen Armen empfangen werden<br />

VonJochen Knoblach und Elmar Schütze<br />

Die <strong>Berliner</strong> Wirtschaft<br />

läuft. Am Dienstag verkündete<br />

das Amt für Statistik,<br />

dass erstmals die<br />

Zwei-Millionen-Marke geknackt<br />

wurde: 2018 waren in Berlin 2,003<br />

Millionen Menschen erwerbstätig –<br />

also 47500 mehr als ein Jahr zuvor<br />

und 300000 mehr als 1991. Berlin hat<br />

sogar im siebten Jahr in Folge die<br />

höchste Wachstumsrate bundesweit.<br />

Gleichzeitig ist mitunter vonInvestorenfeindlichkeit<br />

die Rede.Eine solche<br />

herrsche„in Teilen der Koalition“.<br />

Diese Bestandsaufnahme zog<br />

kürzlich Christian Gaebler (SPD), als<br />

Chef der Senatskanzlei ein gewichtiger<br />

Mann der Koalition. Er mag damit<br />

die ablehnende Haltung des vorherrschenden<br />

grün-linken Milieus<br />

in der Stadt gegen den Weltkonzern<br />

Google und dessen geplanten Campus<br />

in Kreuzberg gemeint haben –<br />

der bekanntlich nicht realisiertwird.<br />

Und Google ist allenfalls das prominenteste<br />

Beispiel.<br />

Land saß immer mit am Tisch<br />

Zuvor avancierte das Unternehmen<br />

Hypoport zum Kronzeugen für unterlassene<br />

Wirtschaftsförderung in<br />

Berlin. Dieses Technologieunternehmen<br />

der Finanzwirtschaft mit<br />

bundesweit 1500 Beschäftigten und<br />

einem Jahresumsatz von mehr als<br />

200 Millionen Euro residiert seit<br />

zwölf Jahren in einem Bürohaus an<br />

der Klosterstraße in Mitte.300 Mitarbeiter<br />

sind dorttätig. Da der Mietvertrag<br />

dieses Jahr ausläuft, wollte es die<br />

Firma kaufen und nach eigenen Angaben<br />

etwa zehn Millionen Euro in<br />

die Modernisierung investieren.<br />

Dreieinhalb Jahre verhandelte<br />

Hypoportmit dem Eigentümer.Stets<br />

saßen Vertreter des Landes mit am<br />

Tisch, da Berlin ein Vorkaufsrecht für<br />

die Immobilie besaß. Dass die Stadt<br />

davon tatsächlich Gebrauch machen<br />

könnte, ahnte bei dem Unternehmen<br />

niemand, bis es das Land<br />

am letzten Verhandlungstag doch<br />

tat. Ergebnis: Hypoportmuss in diesem<br />

Jahr die Immobilie räumen, weil<br />

die Stadt Eigenbedarf anmeldet.<br />

Teile der Innenverwaltung sollen die<br />

freiwerdenden Büros beziehen.<br />

Wird sich Hypoportnun ganz aus<br />

Berlin zurückziehen? „Das war nie<br />

ein Thema“, sagt Firmensprecher<br />

Sven Westmattelmann. Aber man<br />

habe sehr wohl erwogen, den Firmensitz<br />

nach Lübeck zu verlagern,<br />

wo Hypoport seinen zweitgrößten<br />

Standort bundesweit hat. Vorerst<br />

bleiben Berlin die Steuereinnahmen<br />

erhalten. Es fanden sich Büros in der<br />

„Europa-City“ nahe des Hauptbahnhofs.<br />

Büroangebote der Stadt gab es<br />

auch. Aber die hätten sich als untauglich<br />

erwiesen, sagt Westsattelmann.<br />

Insbesondere die Stadtrandnähe<br />

lehnte man ab.„Dasist schwierig,<br />

wenn man als Tech-Unternehmen<br />

mit anderen imWettbewerb um<br />

die besten Köpfe steht“, sagt er. Da<br />

sei der Standortbedeutsam.<br />

Wirtschaftssenatorin Ramona<br />

Pop (Grüne) kennt diesen Fall sehr<br />

gut. Für sie ist er ein Beispiel für die<br />

Nutzungskonflikte um die knapper<br />

werdenden Flächen in einer wachsenden<br />

Metropole. „Wenn die Stadt<br />

wächst, muss auch die Verwaltung<br />

wachsen und der Bedarf anWohnraum<br />

wirdgrößer“, sagt Pop. Beialler<br />

Unterstützung dafür dürfe man die<br />

Arbeitsplatzentwicklung nicht aus<br />

dem Blick verlieren.<br />

Die Kreuzberger Innenstadtlage<br />

war es, die auch die Jenaer Firma<br />

DotSource lockte. Die 2006 gegründete<br />

Digitalagentur mit nahezu 250<br />

Mitarbeitern hat seit sechs Jahren in<br />

Berlin eine Filiale und etliche Kunden.<br />

Doch DotSource hat mehr vor.<br />

„In den nächsten fünf Jahren wollen<br />

wir in Berlin auf 100 Mitarbeiter<br />

wachsen“, sagt Firmenchef und<br />

-gründer Christian Otto Grötsch.<br />

„Dass sich ein grüner Stadtrat für<br />

ein lautes und emissionsstarkes Gewerbe<br />

entscheidet und gegen emissionsarme<br />

digitale Jobs in innerstädtischen Lagen,<br />

ist der falsche Weg.“<br />

Sascha Schubert, Co-Chef des Start-up-Bundesverbandes über die<br />

Entscheidung des Kreuzberger Baustadtrates, sich gegen den Kauf einer Immobilie<br />

durch ein spezielles Technikunternehmen zu engagieren<br />

40 Kitas geschlossen. Grund für den halbtägigen Warnstreik sind die<br />

Verhandlungen über den Tarifvertrag der Länder. Die Streikenden forderndeutlich<br />

mehr Lohn.„Wir Erzieher und Sozialarbeiter sind es wert,<br />

dass wir mehr Geld verdienen“, sagte GEW-Chefin Doreen Siebernik.<br />

DieAufgaben der Erzieher und Pädagogen seien mit den Jahren vielfältiger<br />

geworden, der Lohn wäre dagegen gleich geblieben. Die Fraktionsvorsitzenden<br />

der SPD und der Grünen unterstützten den Warnstreik<br />

vorOrt.SPD-Fraktionschef Raed Saleh forderte eine„bessereEingruppierung,<br />

jetzt und nicht irgendwann.“ Dienächsten Tarifverhandlungen<br />

finden am 6. und 7. Februar in Potsdam statt. (jb.)<br />

Ein Haus am Erkelenzdamm bot<br />

sich an. Der Nutzer, ein Handwerksbetrieb,<br />

wollte sein Erbpachtrecht<br />

veräußern. Alles schien perfekt.<br />

Sechs Monate lang verhandelte der<br />

Jenaer Unternehmer mit dem Eigentürmer,dem<br />

Senat und der landeseigenen<br />

<strong>Berliner</strong> Immobilienmanagement<br />

GmbH (BIM). „Wir fühlten uns<br />

insbesondere bei der <strong>Berliner</strong> Wirtschaftsförderung<br />

gut aufgehoben“,<br />

sagt Grötsch heute.<br />

Am Ende platzte der Deal dennoch.<br />

Überraschend kaufte das Land<br />

die Erbpacht für die Immobilie.<br />

Nach Grötschs Wahrnehmung sei<br />

Kreuzbergs grüner Bezirksbaustadtrat<br />

Florian Schmidt dazwischengegrätscht<br />

und habe die Übernahme<br />

DÜA<br />

„im letzten Moment“ verhindert.<br />

Das Haus sollte für produzierendes<br />

Gewerbe reserviertwerden.„Ein einzelner<br />

Mann. Ich war erschüttert“,<br />

sagt der DotSource-Chef.<br />

Auch Sascha Schubert schäumt.<br />

Der Multi-Gründer, Berlin-Kenner<br />

und Co-Chef des Start-up-Bundesverbands<br />

sagt: „Die Aktion des Baustadtrats<br />

Schmidt ist ein Bärendienst<br />

für eine wachsende und umweltfreundliche<br />

Stadt.“ Er wittert eine<br />

Gefahr für den Digitalstandort als<br />

„Jobmotor der <strong>Berliner</strong> Wirtschaft“.<br />

Dass sich ein grüner Stadtrat für ein<br />

lautes und emissionsstarkes Gewerbe<br />

entscheidet und gegen emissionsarme<br />

digitale Jobs in innerstädtischen<br />

Lagen, sei der falsche Weg.<br />

Der„Investorenschreck“<br />

Der Stadtrat sieht’s gelassen. Gegenwind<br />

ist er gewohnt. Längst gilt der<br />

44-Jährige als „Investorenschreck“.<br />

Er sei nicht dazwischengegrätscht,<br />

sondern äußerte als Bezirk bei der<br />

BIM Bedenken und bat, dem Verkauf<br />

nicht zuzustimmen, sagt er.„Daswar<br />

keine Einzelentscheidung.“<br />

Dennoch ging DotSource leer<br />

aus. Die landeseigene BIM nutzte<br />

den 50 Millionen Euro schweren Gewerbeimmobilienfonds<br />

des Landes<br />

und zahlt dem Eigentümer für die<br />

Erbbaupacht am Erkelenzdamm 1,5<br />

Millionen Euro,die auch die Thüringer<br />

gezahlt hätten. Aber es soll weiterhin<br />

Gewerberäume geben.<br />

„Ich bin nicht wirtschaftsfeindlich“,<br />

sagt Schmidt. Er will Raum für<br />

Gewerbetreibende und Handwerk<br />

sichern. Die Strategie habe der Bezirk<br />

ineinem Gewerberaumkonzept<br />

formuliert, das der zunehmenden<br />

Verdrängung von Fertigung durch<br />

Büros entgegenwirken soll. „Ich will<br />

eine gesunde Mischung“, sagt<br />

Schmidt, keine digitale Monokultur.<br />

„Hier sollen nicht nur Armund Reich<br />

nebeneinander wohnen, hier sollen<br />

neben Hightech-Firmen auch kleine<br />

Betriebe Platz finden, die sich keine<br />

teuren Mieten leisten können.“<br />

Mit dem<br />

Messer ins<br />

Gericht<br />

Zahl der Waffenfunde bei<br />

Einlasskontrollen steigt<br />

VonKatrin Bischoff<br />

Insgesamt 2026 Hieb- und Stichwaffen<br />

sowie 144 andere Waffen<br />

wurden im vergangenen Jahr bei den<br />

Einlasskontrollen am Justizcampus<br />

Moabit sichergestellt –dazu gehören<br />

das Kriminalgericht, das Amtsgericht<br />

Tiergarten, das Verwaltungsgericht,<br />

die Staatsanwaltschaft und die<br />

Amtsanwaltschaft. Hinzu kommen<br />

fast 7000 andereals gefährlich eingestufte<br />

Gegenstände, die nicht mit in<br />

die Gerichte mitgenommen werden<br />

dürfen. Das teilte die Justizverwaltung<br />

auf Anfrage mit.<br />

BisEnde 2017 wurde die Zahl der<br />

sichergestellten Waffen immer nur<br />

geschätzt, weil es einfach so viele<br />

waren. DieSchätzung ging von7500<br />

Waffen und gefährlichen Gegenstände<br />

proJahr aus.<br />

Erstmals liegen der Justizverwaltung<br />

nun genaue Fundzahlen einzelner,<br />

wenn auch nicht aller Gerichte<br />

in Berlin vor. Siesind Bestandteil des<br />

in den vergangenen zwei Jahren<br />

erarbeiteten Sicherheitsrahmenkonzepts<br />

für die <strong>Berliner</strong> Justiz. Das<br />

Konzept soll dazu führen, die Bediensteten<br />

der Justiz ,aber auch Besucher<br />

von Gerichten künftig besser<br />

zu schützen.<br />

Großer Anstieg in Neukölln<br />

Auffallend ist in der neuen Statistik,<br />

die der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> vorliegt, ein<br />

Anstieg von aufgefundenen Waffen<br />

und gefährlichen Gegenständen bei<br />

fast allen aufgeführten Amtsgerichten.<br />

So wurde in Neukölln erst Ende<br />

Mai 2017 mit der detaillierten Aufstellung<br />

der Funde begonnen, die<br />

den Besuchernder Gerichte am Eingang<br />

abgenommen wurden. 388<br />

Messer entdeckten die Bediensteten<br />

am Einlass in den letzten sieben Monaten<br />

des Jahres. Imgesamten Jahr<br />

2018 waren es 766 Messer. Die Zahl<br />

aller Waffen und gefährlichen Gegenstände<br />

am Amtsgericht Neukölln<br />

summierte sich von Ende Mai bis<br />

zum Jahresende 2017 auf 826, im gesamten<br />

vorigen Jahr waren es insgesamt<br />

2423 Funde.<br />

Auch bei den in dem Papier aufgeführten<br />

Familiengerichten in Berlin<br />

–den Amtsgerichten Tempelhof-<br />

Kreuzbergund Pankow/Weißensee –<br />

ist ein Anstieg der Zahl aufgefundener<br />

gefährlicher Gegenstände zu verzeichnen.<br />

So wurden 2017 im Amtsgericht<br />

Pankow/Weißensee 241 Messer<br />

sowie 462 anderegefährliche Gegenstände<br />

registriert, im Jahr darauf<br />

waren es 481 Messer und 3009 gefährliche<br />

Gegenstände. Allerdings<br />

verweisen die Verfasser der Statistik<br />

darauf, dass der Anstieg der Funde<br />

bei diesem Amtsgericht auf eine restriktivereKontrolle<br />

beim Einlass zurückzuführen<br />

sei.<br />

„Diese Zahlen erschrecken mich<br />

immer wieder aufs Neue. Verdeutlichen<br />

sie doch, wie viele Menschen in<br />

Berlin mit Waffen unterwegs sind“,<br />

sagt Justizsenator Dirk Behrendt<br />

(Grüne) zu den neuen Zahlen. Deswegen<br />

sei auch das Sicherheitsrahmenkonzept<br />

für die Justiz erarbeitet<br />

worden. Behrendt sagt, er sehe es als<br />

seine Pflicht an, den Kollegen in den<br />

Gerichten den notwendigen Schutz<br />

zu geben.<br />

Im Kriminalgericht Moabit gab es die<br />

meisten Waffenfunde.<br />

DPA/ANNETTE RIEDL

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