Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 25 · M ittwoch, 30. Januar 2019 23 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Nichts<br />
als das<br />
echte Leben<br />
„Rafiki“ zeigt ein anderes<br />
Kenia und eine andere Liebe<br />
VonChristina Bylow<br />
Pink, Gelb, Violett, Türkis: Die<br />
junge Frau hat ihrelangen Rasta-<br />
Locken mit farbigen Wollfäden umwickelt,<br />
sie trägt ihr Haar als leuchtende<br />
Skulptur. Selbst in Kenia, einem<br />
Land, in dem Menschen mit ihren<br />
Haaren viel Kunstvolles<br />
anstellen, fällt Ziki (Sheila Munyiva)<br />
auf. Das Signal, das sie aussendet,<br />
trifft auf das richtige Gegenüber:<br />
Kena (Samantha Mugatsia), eine<br />
brillante Abiturientin, die mit Basecap<br />
und Hose ebenfalls dem konventionellen<br />
Bild einer jungen Frau<br />
widerspricht, kann sich an Ziki nicht<br />
sattsehen. DieErscheinung ist wichtig,<br />
in diesem Alter besonders. Abgrenzung,<br />
Zugehörigkeit, Selbstbestimmung<br />
werden über Kleidung<br />
und Frisur nach außen getragen.<br />
Diebeiden jungen Frauen wollen<br />
anders sein als die anderen, sie wollen<br />
„real“ sein, echt, in einer Umgebung,<br />
die sie bevormundet und am<br />
Ende terrorisiert. Ziki und Kena sind<br />
ineinander verliebt und verbergen<br />
das erst halbherzig, dann gar nicht<br />
mehr. In ihrem Viertel in Nairobi<br />
werden sie schnell zur Zielscheibe<br />
von bösartigem Klatsch. Die jungen<br />
Männer fühlen sich in ihrem Werben<br />
zurückgesetzt, die Eltern gedemütigt.<br />
Dazu kommt die staatliche Restriktion:<br />
Homosexualität wird inKenia<br />
mit Gefängnis bestraft, selbst<br />
wenn das Gesetz eher bei Männern<br />
angewendet wird, so sind lesbische<br />
Frauen ebenso alltäglicher Gewalt<br />
und der Isolation vonihren Familien<br />
ausgesetzt. Die Sprache schützt und<br />
verschleiert die Beziehungen zugleich:<br />
„Rafiki“ heißt auf Suaheli<br />
Freund oder Freundin. Mehr ist nach<br />
außen nicht möglich.<br />
„Rafiki“ erzählt vondieser Diskriminierung<br />
auf leichte, übermütige<br />
Weise. Rhythmische Schnitte, Überblendungen,<br />
Farbfilter stellen eine<br />
Clip-Ästhetik her,die dennoch Ruhe<br />
ausstrahlt, vorallem durch die Großaufnahmen<br />
der beiden Gesichter.<br />
Ihre Zuneigung liegt in ihren Blicken,<br />
Berührungen zu zeigen, wagte die<br />
Verliebt: Kena (Samantha Mugatsia) und<br />
Ziki (Sheila Munyiva)<br />
SALZGEBER<br />
Regisseurin Wanuri Kahiu kaum,<br />
dennoch wurde der zum Teil in den<br />
Niederlanden finanzierte Film in Kenia<br />
zunächst verboten und später<br />
mit Einschränkungen gezeigt.<br />
DasLeben der jungen Frauen spielt<br />
sich draußen ab, Kena rollt auf ihrem<br />
Skateboarddurch die Straßen, Ziki übt<br />
mit ihrer Clique Streetdance. Sie sind<br />
Töchter der Mittelschicht, Ziki etwas<br />
besser ausgestattet als Kena, die allein<br />
mit ihrer Mutter lebt. Seit sie von Kenas<br />
Vater verlassen wurde, rettet sie<br />
sich in die Jenseitsverheißungen eines<br />
Volkspredigers, als alleinerziehende<br />
Mutter ist sie in der sozialen Hierarchie<br />
abgestürzt. Ohne eine explizite Anklage<br />
daraus zu entwickeln, lässt Wanuri<br />
Kahiu den patriarchalen Kodex<br />
ihrer Kultur überall durchscheinen.<br />
Weil ihr an den jungen Frauen jedoch<br />
mehr gelegen ist als an der Anprangerung<br />
der Zustände,bereitet sie diesen<br />
am Ende einenWeg.<br />
Rafiki Kenia 2018. Regie:Wanuri Kahiu<br />
Der Film kommt am Donnerstag in die Kinos.<br />
Es geht mehr als um das Nein-Sagen. Es geht um einen Kulturwandel. Und darum, dass die Arbeitgeber dafür verantwortlich sind, ihn einzuläuten.<br />
Schluss mit der Schweigekultur<br />
Die neue Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung im Bereich Theater,Film und TV hat viel zu tun<br />
VonPetraKohse<br />
Keine Laufgegend, aber absolut<br />
gediegen: Ein gründerzeitliches<br />
Wohn- und<br />
Bürohaus, weiß gestrichen,<br />
die Fenster im Erdgeschoss<br />
vergittert, neben der Hofdurchfahrt<br />
eine Leuchte in Gaslaternenoptik.<br />
Das Haus Schöneberger Ufer Nummer<br />
71. Hierher also können die<br />
Menschen jetzt kommen, um sich zu<br />
beschweren. Oder genauer: umsich<br />
zu erleichtern, wenn sie wütend oder<br />
verletzt sind, weil sie bei ihrer Arbeit<br />
nicht als Fachkraft angesprochen<br />
wurden, sondern als Frau oder<br />
Mann. Nicht als Subjekte des Theater-<br />
oder Filmschaffens, sondern als<br />
Objekte. Wenn Besprechungen in<br />
Hotelzimmern stattfinden sollen,<br />
ihreKörper kommentiertoder sie als<br />
„Mäuschen“ oder „Rammler“ betitelt<br />
werden.<br />
Seit Oktober 2018 gibt es Themis,<br />
die Vertrauensstelle gegen sexuelle<br />
Belästigung und Gewalt in den Bereichen<br />
Theater, Film und Fernsehen.<br />
Denn das ist die Lehre, die Bernhard<br />
F. Störkmann, geschäftsführender<br />
Justiziar des Bundesverbands Schauspiel<br />
BFFS (Bühne, Film, Fernsehen,<br />
Sprache), aus der MeToo-Debatte<br />
und den in Deutschland bekannt gewordenen<br />
Fällen gezogen hat: Dieinnerbetrieblichen<br />
Beschwerdestellen<br />
genießen offenbar kein Vertrauen, es<br />
braucht eine überbetriebliche Anlaufstelle,<br />
die Diskretion garantiert,<br />
aber auch in der Lage ist, tätig zu werden,<br />
wenn die Betroffenen es wünschen.<br />
Takt und Selbstbestimmung<br />
sind in einer Branche,inder das körperliche<br />
Miteinander Arbeitsgrundlage<br />
ist, in der es steile Hierarchien<br />
und große Konkurrenz gibt, und in<br />
der der Ruf, „schwierig“ zu sein, das<br />
berufliche Aus bedeuten kann, besonders<br />
wichtig.<br />
Störkmanns Ansatz für eine solche<br />
überbetrieblich Ob-Stelle ist das<br />
Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.<br />
Es verpflichtet Arbeitgeber<br />
dazu, ein diskriminierungs- und belästigungsfreies<br />
Arbeitsumfeld zu<br />
schaffen und erlaubt Beschäftigten,<br />
vomArbeitsplatz bezahlt fernzubleiben,<br />
wenn sich auf eine entsprechende<br />
Beschwerde hin nichts ändert.<br />
Und umvon den Arbeitgebern<br />
ernst genommen zu werden, hat er<br />
die neue Anlaufstelle, die den Namen<br />
der griechischen Göttin der Gerechtigkeit<br />
und Ordnung trägt, gemeinsam<br />
mit ihnen als Verein gegründet.<br />
Wobei die politische und finanzielle<br />
Unterstützung durch<br />
Kulturstaatsministerin<br />
Monika<br />
Grütters sicher<br />
geholfen hat.<br />
Themis wird<br />
von der Allianz<br />
Deutscher Produzenten<br />
ebenso<br />
mitgetragen wie<br />
vonARD und ZDF,<br />
den Bundesverbänden<br />
der Beschäftigten in den Bereichen<br />
Casting, Maskenbild, Regie<br />
und Schauspiel, der Fernsehakademie,<br />
der Filmakademie, dem Deutschen<br />
Bühnenverein, dem Verband<br />
der Synchronschauspieler, Pro<br />
Quote Film, Ver.di. und den Verbänden<br />
der Agenturen, der deutschen<br />
Filmproduzenten und Nachwuchsagenturen<br />
sowie demVerband Privater<br />
Medien. Also vonallen.<br />
Als Mitglied von Pro Quote Film<br />
ist die Regisseurin und Fotografin<br />
Barbara Rohm gemeinsam mit<br />
Störkmann ehrenamtlich im Vorstand<br />
von Themis tätig. Zum Gespräch<br />
haben sich beide Zeit genommen,<br />
man sitzt im kalten, dafür sehr<br />
stillen Besprechungsraum im Haus<br />
der Kulturverbände in der Taubenstraße<br />
1inMitte. Ja, es wurden zwei<br />
ganze Stellen geschaffen, die nur für<br />
Themis zuständig sind: eine Psychologin<br />
und eine Justiziarin stehen täglich<br />
zurVerfügung. Undja, es melden<br />
sich auch täglich Betroffene, aber<br />
nein, Zahlen wolle man nicht nennen.<br />
„Wir brauchen keine Zahlen,<br />
um zu beweisen, dass das ein Thema<br />
ist“, sagt Bernhard Störkmann. Und<br />
für jede statistische Aussage sei es<br />
nach vier Monaten noch viel zu früh.<br />
Was den Kontakt selbst angeht,<br />
erklärt Barbara Rohm, so werde der<br />
vollkommen von den Betroffenen<br />
gestaltet. Ob per Mail, telefonisch<br />
oder vorOrt,obnur als Gelegenheit,<br />
sich einmal auszusprechen, als Beratung,<br />
wie man sich verhalten und<br />
wehren kann, oder konkret als Unterstützung<br />
gegenüber dem Arbeitgeber<br />
–alles ist<br />
möglich. Sie<br />
„betreten ja<br />
Neuland.“ Und<br />
handeln nach<br />
Bedarf.<br />
UndimRahmen<br />
des bisher<br />
Finanzierten<br />
natürlich,<br />
muss<br />
man hinzufügen. Bis einschließlich<br />
2020 ist die Vertrauensstelle mit<br />
210 000 Euro jährlich ausgestattet:<br />
100 000 Euro von der Bundesregierung,<br />
55 000 Euro von den öffentlich-rechtlichen<br />
Sendern und ebensoviel<br />
von den größten Verbänden.<br />
Das ist perspektivisch zu wenig, findet<br />
Störkmann. „Letztlich geht es ja<br />
darum, einen Kulturwandel in einer<br />
ganzen Branche zu bewirken. Und<br />
das kann man nicht mit nur zwei<br />
Menschen stemmen.“<br />
Neben der Beratung und Begleitung<br />
von Einzelfällen müssen Gesprächsleitfäden<br />
erstellt und muss<br />
die gesamte Informationsstruktur<br />
erarbeitet werden, auch ein Workshop-Angebot<br />
wärewünschenswert.<br />
„Es geht um die Kultur des Umgangs<br />
und um strukturellen Machtmissbrauch“,<br />
sagt Störkmann. „Da kann<br />
diese Stelle nur so etwas wie Erste<br />
Hilfe leisten.“ Wobei, muss man sich<br />
die Verhältnisse wirklich so schlimm<br />
vorstellen? Die Theater-, Film- und<br />
Der Vorstand: Der Anwalt Bernhard F. Störkmann<br />
und die Fotografin Barbara Rohm DPA<br />
Der Spielraum schrumpft<br />
Fernsehbranche,Traumziel vonMillionen<br />
Jugendlichen, die sich Castingsshows<br />
ansehen oder sich dafür<br />
bewerben –ein einziges körperlichseelisches<br />
Schlachtfeld? „Wir wollen<br />
eine Umfrage unter Arbeitnehmenden<br />
machen, wie viele Personen von<br />
Belästigung betroffen sind“, sagt<br />
BarbaraRohm. „Das sind die Zahlen,<br />
die wir brauchen.“<br />
Für die Gesamtgesellschaft<br />
scheint Ver.di schon durchgezählt zu<br />
haben: „50 Prozent aller Beschäftigten<br />
haben schon einmal sexuelle Belästigung<br />
erlebt“, steht auf ihrer<br />
Website. Inder Tatschmilzt diesbezüglich,<br />
auch in Großbritannien und<br />
den USA, gerade erst das Eisab. Kein<br />
Tagvergeht ohne Meldung zu einem<br />
entsprechenden Prozess oder Vorwurf,<br />
die Fälle werden nach oben gespült<br />
wie Sediment. Undwie aktuell<br />
der Dokumentarfilm „Leaving Neverland“<br />
mit Bezug auf Michael Jackson<br />
thematisiert, ist gerade im Rahmen<br />
von Inszenierungen von außen<br />
oft schwer zu erkennen, wann welche<br />
Grenzen überschritten werden.<br />
„Wir müssen versuchen, die Ursachen<br />
anzugehen“, sagt Barbara<br />
Rohm. DerGeniekult beispielsweise,<br />
der Schauspieler nur als Material begreife<br />
und ein Machtgefälle ästhetisch<br />
begründe, sei „eine Arbeitsweise<br />
von gestern“. Es gebe „inzwischen<br />
genug junge Künstler, die im<br />
Team, auf Augenhöhe und auf der<br />
Grundlage von Respekt arbeiten<br />
wollen“. Die erste Aufgabe sei es jedoch,<br />
„die Schweigekultur zu durchbrechen,<br />
die herrscht, wenn jemand<br />
negativeErfahrungen gemacht hat“.<br />
Wobei die Last dieses Kulturwandels<br />
nicht auf den Betroffenen liegen<br />
dürfe. „Es reicht nicht zu sagen: die<br />
müssen sich melden, und dann tun<br />
wir auch was. Nein, die Arbeitgeber<br />
und Arbeitgeberinnen müssen von<br />
selbst aktiv werden.“<br />
Kontakt:www.themis-vertrauensstelle.de,<br />
Telefon: 23632020<br />
Überwachung und Behinderung: Arbeit für ausländische Journalisten in China immer schwieriger<br />
Der Pekinger Auslandskorrespondentenclub<br />
(FCCC) beklagt<br />
immer größere Probleme bei<br />
der Arbeit ausländischer Journalisten<br />
in China. In einer jährlichen Befragung,<br />
deren Ergebnisse der FCCC<br />
am Dienstag in Peking vorlegte, sagten<br />
56 Prozent der Journalisten, dass<br />
sich ihre Arbeitsbedingungen im<br />
Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechterthätten.<br />
„Während Chinas staatliche Medien<br />
2018 im Ausland expandierten<br />
und ihre Reichweite ausweiten<br />
konnten, schrumpft der Spielraum<br />
für Berichterstattung innerhalb des<br />
Landes weiter“, sagte die FCCC-Präsidentin<br />
Hanna Sahlberg.<br />
Eines der Hauptprobleme sei die<br />
allgegenwärtige Überwachung. So<br />
gab rund die Hälfte der Korrespondenten<br />
an, dass sie bei ihren Recherchen<br />
verfolgt wurden. Hotelzimmer<br />
seien ohne Erlaubnis betreten worden.<br />
Auch seien in vielen Fällen die<br />
Bewegungen der Journalisten von<br />
den Behörden systematisch mit Kameras<br />
und anderen Überwachungssystemen<br />
aufgezeichnet worden.<br />
Besonders die Berichterstattung<br />
in der westchinesischen Unruheprovinz<br />
Xinjiang, wo laut Schätzungen<br />
Hunderttausende muslimische Uiguren<br />
in Umerziehungslagern festgehalten<br />
werden, wurde im vergangenen<br />
Jahr erheblich schwieriger. 24<br />
von 27Befragten, die in die Region<br />
gereist waren, gaben an, dort bei ihren<br />
Recherchen behindert worden<br />
IMAGO<br />
zu sein. In vielen Fällen mussten Daten<br />
oder aufgenommene Fotos gelöscht<br />
werden.<br />
Über ein Drittel der Befragten gab<br />
an, dass ihre chinesischen Mitarbeiter<br />
unter Druck gesetzt, schikaniert<br />
oder eingeschüchtert wurden. Auch<br />
zahlreiche Interviewpartner sind<br />
demnach belästigt oder verhört worden.<br />
Sechs Korrespondenten gaben<br />
an, aufgrund ihrer Berichterstattung<br />
Probleme mit der Erneuerung ihres<br />
Visums bekommen zu haben. (dpa)<br />
Kunst,<br />
Kommerz<br />
und Kritik<br />
Britischer Literaturpreis<br />
verliert Millionen-Sponsor<br />
Der renommierte britische Man-<br />
Booker-Literaturpreis verliert<br />
seinen langjährigen Sponsor,das Investment-Unternehmen<br />
Man<br />
Group.Die Stiftung, die den Preis alljährlich<br />
vergibt, sucht nach britischen<br />
Medienberichten vom Sonntag<br />
nun eine neue Geldquelle. Der<br />
britische Journalist und Bestseller-<br />
Autor Sebastian Faulks hatte die<br />
Sponsorenschaft der Man Group im<br />
vergangenen Jahr scharf kritisiert<br />
und die Hedgefonds-Firma als „den<br />
Feind“ bezeichnet.<br />
Das Investment-Unternehmen<br />
habe seit 2002 insgesamt 25 Millionen<br />
Pfund (rund 28,6 Millionen<br />
Euro) inden Literaturpreis gesteckt,<br />
berichtete der Sender Sky news. In<br />
diesem Jahr wolle es seine Unterstützung<br />
aber beenden. Die Man Group<br />
sei ein „ausgezeichneter und großzügiger<br />
Sponsor“ gewesen, sagte die<br />
Stiftungsvorsitzende Helena Kennedy<br />
den Angaben zufolge. Die Stiftung<br />
erklärte,man sei in Gesprächen<br />
mit einem neuen Sponsoren und zuversichtlich,<br />
für das Jahr 2020 neue<br />
Zuschüsse zu bekommen.<br />
Bestseller-Autor Faulks („Gesang<br />
vom großen Feuer“) hatte den Preis<br />
„irritierend“ genannt. Die Investment-Banker<br />
der Man Group seien<br />
„nicht die Art Leute, die Literaturpreise<br />
sponsernsollten −sie sind die<br />
Art Leute, die von Literaturpreisen<br />
kritisiert werden sollten“, sagte<br />
Faulks im vergangenen Jahr. „Ich<br />
würde mich nicht glücklich fühlen,<br />
wenn ich Geld vonihnen annähme.“<br />
Preisgelder und Erlöse<br />
Gewinner des Man Booker Prize erhielten<br />
zuletzt 50 000 Pfund (rund<br />
57 200 Euro)und erleben in der Regel<br />
steigende Auflagen. Zu den Preisträgern<br />
gehören namhafte Autoren wie<br />
Salman Rushdie, J.M. Coetzee, Kazuo<br />
Ishiguro, Ian McEwan, Julian<br />
Barnes und MargretAtwood. Im vergangenen<br />
Jahr erhielt die nordirische<br />
Schriftstellerin Anna Burnsden<br />
Preis für ihren Roman „Milkman“.<br />
Der Preis wird seit 1969 vergeben<br />
und war bis 2013 Autoren aus dem<br />
britischen Commonwealth und Irland<br />
vorbehalten, deren Romane in<br />
Großbritannien veröffentlicht wurden.<br />
Seit 2014 sind auch Autoren aus<br />
anderen englischsprachigen Ländernzugelassen.<br />
In Deutschland ist beim Deutschen<br />
Buchpreis, dem kommerziell<br />
wichtigsten Literaturpreis,die Deutsche<br />
Bank Stiftung seit vier Jahren als<br />
Förderer engagiert. DerSieger erhält<br />
25 000 Euro.Als Unterstützer fungieren<br />
die Frankfurter Buchmesse und<br />
die Stadt Frankfurt. Auch dieser Preis<br />
kurbelt in der Regel die Verkäufe im<br />
Buchhandel an.<br />
Die Finanzierung des mit 50 000<br />
Euro dotierten Georg-Büchner-Preises<br />
der Deutschen Akademie für<br />
Sprache und Dichtung in Darmstadt<br />
setzt sich nach Angaben der Organisatoren<br />
aus drei Geldgebern zusammen<br />
− Bund, Land (Hessen) und<br />
Kommune (Darmstadt). In Sachen<br />
Finanzierung sei bislang niemand<br />
von privater Seite involviert gewesen.<br />
(dpa)<br />
TOP 10<br />
Montag,28. Januar<br />
1 Bier Royal ZDF 6,72 21 %<br />
2 Tagesschau ARD 4,66 15 %<br />
3 SOKOMünchen ZDF 4,20 19 %<br />
4 heute ZDF 4,12 15 %<br />
5 heute-journal ZDF 4,08 14 %<br />
6 Die größten Flüsse ARD 4,03 12 %<br />
7 Wer weiß denn...? ARD 3,70 17 %<br />
8 RTL aktuell RTL 3,66 15 %<br />
9 Wiso ZDF 3,22 11 %<br />
10 GZSZ RTL 3,18 10 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %