Berliner Zeitung 30.01.2019

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14 Berliner Zeitung · N ummer 25 · M ittwoch, 3 0. Januar 2019 ························································································································································································································································································· Berlin Gastbeitrag „Spekulation klar entgegenwirken“ Seit Jahresanfang diskutieren wir in Berlin über das Thema Enteignung von Wohnungen. Warum eigentlich? Ganz einfach: Weil die Mieten in den letzten zehn Jahren in Berlin explodiert sind. Weil Berlin mit 870 Prozent Bodenwertsteigerung den größten Anstieg weltweit verzeichnet! Weil Mietsteigerungen oder die verzweifelte Wohnungssuche schon längst nicht mehr nur die Ärmsten, sondern fast alle Mieter*innen in Berlin betreffen. Der Berliner Wohnungsmarkt gleicht einem Schlachtfeld, auf dem nur noch die Stärksten bestehen. Alle anderen sind hilflos,wenn nicht gar panisch. Viele fordern deshalb von der Politik mehr Hilfe. ZuRecht! Denn Wohnen ist ein Grundrecht, das wir schützen und garantieren müssen. Das deutsche Mietrecht hilft uns dabei aber kaum. Es müsste dringend geschärft werden. Das liegt aber in der Zuständigkeit des Bundes und der sieht bis heute keinen Handlungsbedarf. KeinWunder also,dass es den Impuls gibt, sich selbst zu helfen. Wie das Volksbegehren „Deutsche Wohnen enteignen“. Es ist ein Ausdruck der Verzweiflung der Mieter*innen, die sich gegen die Machenschaften der fünf großen Wohnungsunternehmen in Berlin wehren. Dabei sind längst nicht alle Wohnungsunternehmen böse. Im Gegenteil: Viele engagieren sich seit Jahrzehnten für unsere Stadt. Selbstverständlich brauchen wir daher auch ein Bündnis mit den Privaten, die sich gemeinwohlorientiert für Berlin einsetzen. Aber wer das Pech hat, an einen der Abzocker zu geraten, der ist ihnen schutzlos ausgeliefert. Diese Mieter*innen dürfen wir nicht alleine lassen! Es ist unsere Pflicht, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Spekulation und Missbrauch klar entgegenzuwirken. Das sind wir den Berliner*innen schuldig. Deshalb müssen wir wieder mehr Gestaltungsmacht über den Berliner Wohnungsmarkt zurück erlangen, um diesen sozial und gerecht zu machen. Dafür haben wir viele Millionen Euro für den Rückkauf von Häusern und Flächen in den Landeshaushalt eingestellt. Unser Vorbild ist Wien, wo bereits heute 60 Prozent aller Wohnungen in öffentlicher Hand sind oder Genossenschaften gehören. In Berlin sind es bislang nur 30 Prozent. Das wollen wir ändern. Dafür setzen wir auf drei Säulen: Neben dem Ankauf müssen wir viele neue und preiswerte Wohnungen bauen und vor allem den Mieterschutz ausbauen. Letzteres schließt auch ordnungsrechtliche Instrumente ein. Antje Kapek, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen im Abgeordnetenhaus, über das Grundrecht auf Wohnen, und wie man es schützen muss „Das Volksbegehren stößt eine sehr wichtige Debatte an und zwingt die Politik, auch ungewöhnliche Mittel und Wege zu prüfen.“ Antje Kapek, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus RBB/BARBARA DIETL Im Grundgesetz steht: Eigentum verpflichtet. Deshalb sollte auch der Senat aus meiner Sicht überlegen, ob man in besonders krassen Fällen nicht bis zum Äußersten geht. Washeißt das genau? Mitder Reform des Zweckentfremdungsverbotsgesetzes wurde das sogenannte Treuhändermodell eingeführt, das eine Enteignung auf Zeit ermöglicht. Es darfnatürlich nur dann angewandt werden, wenn Wohnungseigentümer spekulativen Leerstand oder illegale Ferienwohnungen betreiben. Um dagegen vorzugehen, darf ein sogenannter Treuhänder dafür sorgen, dass die betroffene Wohnung wieder bewohnt werden kann. Dieses seit Mai 2018 existierende Instrument müssen wir jetzt dringend zur Anwendung bringen und die Bezirke in die Lage versetzen, es zu nutzen. Auch bei Häusern, die verfallen und unbewohnbar sind, könnten wir mit einerVerschärfung desWohnungsaufsichtsgesetzes Abhilfe schaffen und zur Not den Eigentümern die Häuser entziehen. Hierzu haben wir Grüne Ende vergangenen Jahres einen Sechs-Punkte-Plan vorgelegt. Den Ankauf von Häusern können wir allerdings nur dann ausweiten, wenn in Berlin mehr Milieuschutzgebiete als bisher ausgewiesen werden. Denn nur dann kann das Vorkaufsrecht der Bezirke gezogen werden. Weiterhin prüfen wir zurzeit die Einführung einer Spekulations- und Mietpreisbremse auf Landesebene. Wenn das rechtlich möglich ist, könnten wir der zügellosen Spekulation mit Grund und Wohnungen endlich einen effektiven Riegel vorschieben. Es ist angesichts der Dramatik auf dem Berliner Wohnungsmarkt nachvollziehbar, dass viele Berliner*innen mit dem Volksbegehren sympathisieren. Dieses stößt eine sehr wichtige Debatte an und zwingt die Politik, auch ungewöhnliche Mittel undWege zu prüfen.Wir dürfen als Regierung allerdings nicht auf Volksinitiativen warten. Wir selbst müssen alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen und Instrumente nutzen. Genau das tut die rot-rot-grüne Koalition und zeigt zum Beispiel mit dem Kauf der Häuser in der Karl-Marx-Allee von der Deutsche Wohnen, dass wir breit aufgestellt sind. Wir reden nicht nur –wir handeln. BisherigeBeiträgeinder Debatte: Peter Strieder (18. Januar), RalfHoffrogge,InitiativeEnteignung(21. Januar), Sebastian Czaja, FDP (25. Januar), Carola Bluhm, Linke(28. Januar), Harald Laatsch, AfD (29. Januar) IMMOBILIENMARKT UMZÜGE zapf umzüge; 61061; zapf.de VERMIETUNG BERLIN CHARLOTTENBURG-WILMERSDORF Vorsicht bei Mietvertragsabschluß! Vorher zum Berliner Mieterverein e.v. z 030 22 62 60; www.berliner-mieterverein.de MARZAHN-HELLERSDORF 1 29,48 396,51 w inkl. 15.02. 4 77,07 655,10 w inkl. 15.02. 1ZiWohnung 4ZiWohnung für Studenten/ am Bürgerpark! Azubis! Märki KarlHoltzStr. sche Allee 136, 2. OG, Aufzug, mo 25! 6.OG, Balkon, modernes Wannen dernes Duschbad, Einbauküche, sep. bad, auf Wunsch Herd/ und Spüle, Keller sehr gute Verkehrsanbindung sep. 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Kilowattstunde Energieträger Ko ............ Koks,Braunkohle,Steinkohle Öl ............ Heizöl Gas .......... Erdgas,Flüssiggas FW ........... Fernwärmeaus Heizwerk oder KWK Hz ............ Brennholz, Holzpellets, Holzhackschnitzel E .............. Elektrische Energie (auch Wärmpumpe), Strommix Baujahr des Wohngebäudes Bj .............. Baujahr Energieeffizienzklasse des Wohngebäudes A+ bis H, zum Beispiel B Südbalkon Anzeigenannahme: ( 030) 2327-50 Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB Zi m² MIETE IN EUR BK/NK FREI AB 6 65,5 216,50 zzgl. 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Berliner Zeitung · N ummer 25 · M ittwoch, 30. Januar 2019 15 · · ······················································································································································································································································································· Leserbriefe So erreichen Sie uns PerPost Leserbriefe Alte Jakobstr.105, 10969 Berlin In den sozialen Medien facebook.com/berliner zeitung PerE-Mail leser-blz@dumont.de Am Telefon Mo–Fr10–16 Uhr (030) 63 33 11-457 Wegen der großen Zahl der Zuschriften ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu beantworten oder abzudrucken. Die Redaktion behält sich das Recht sinnwahrender Kürzungen vor. Ein Schulessen sollte vor allem nahrhaft sein Titel: „Den Appetit verdorben“ von Martin Klesmann (21. Januar) Mir tun die Kinder wirklich leid. Ein Schulessen sollte vor allem nahrhaft und wohlschmeckend, vitaminreich, bekömmlich, appetitlich und abwechslungsreich sein. Auch regionale Produkte schmecken nicht, wenn sie schlecht zubereitet sind und stundenlang im Thermobehälter gestanden haben. Berliner Senatoren lieben Konzepte,Studien, Strategien –das sieht nach viel Arbeit aus.Kann man nicht einfach die Kinder fragen, was ihnen schmeckt, mal ganz ohne Wissenschaft? Gertraude Barth, Berlin-Pankow Ossiquote? Und das nicht nur bei Richtern Titel: „Alle Gerichts-Chefs sind Wessis“ von Markus Decker (23. Januar) Das hat nicht nur ein Geschmäckle. Das ist skandalös. Alle Reden von Frauenquoten. Wiewäreesmit einer Ossiquote? Und das nicht nur bei Richtern, sondern bei allen Führungspositionen. D. Lüllwitz, per E-Mail Eine sich nahe dem Burn-out befindende Pflegekraft Berlin: „Wir wollen Pfleger nicht durch Roboter ersetzen“ von Melanie Reinsch (22. Januar) Es ist doch bei diesen Rahmenbedingungen angenehmer,sich voneinem stimmungsneutralen Roboter pflegen zu lassen. DieAlternativeist eine abgehetzte und sich nahe dem Burnout befindende Pflegekraft. Lutz Liermann, per E-Mail Spektakuläre Aktionen auf den Karower Teichen Berlin: „Winterzauber“ (24. Januar) Winterzauber kann man zur Zeit auf vielen Berliner Gewässern beobachten, wobei große Gruppen von Wasservögeln oft spektakuläre Aktionen zeigen. Eine solche Stelle sind die KarowerTeiche im Norden von Pankow. Graue Gänse haben dort einen guten Platz mit freiem Wasser und benachbartem Grünland gefunden. Sie fliegen zwischen Neue Bewegung macht Hoffnung Titel: „Schwänzen fürsKlima“ von Tobias Peter (26./27. Januar) Wenn in Schulen der Unterricht ausfällt, dann gehört das zum Normalbetrieb von Bildungspolitik in diesem Land. Wenn Schüler sich engagieren für ihre Zukunft, dann schwänzen sie. Mich erfreut diese neue Bewegung sehr und sie macht Hoffnung. Zu sehr stagniert diese Demokratie mit ihren Gesetzen, Vorschriften, Föderalismus. Greta Thunberg, die schwedische Schülerin, sagt, die Höflichkeiten sind vorbei. Sie hat Davos entzaubert. So kann es gehen. Wenn jetzt noch die Studenten aufwachen. GertGampe, Berlin-Prenzlauer Berg Es ist Zeit für eine gründliche Wende Sehe ich die demonstrierenden Schulkinder,denke ich unwillkürlich an den Rattenfänger von Hameln. Die Kinder und Jugendlichen laufen törichten Parolen nach, die ideologiebesessene Links-Grüne dem Land aufzwingen. Zeit für eine gründliche Wende. Mathias Wagener,per E-Mail Sehr beeindruckt von den Initiativen der Jugendlichen Ichbin sehr beeindruckt vonden Initiativen der Jugendlichen zum Kohleausstieg und für eine saubere Zukunft. Über das Ergebnis der Kohleausstiegsverhandlungen bin ich traurig. Zwanzig Jahresoll es dauern, bis das letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet wird. Das ist für die Umwelt verantwortungslos. Eswäre gut, auf die Jugend zu hören. Schade,dass es nicht mehr Engagement bei Politikern und Parteien für eine saubere Zukunft gibt. Klaus Amberger,Berlin Mahlsdorf GEORG KOHNERT den beiden Aufenthaltsplätzen mit viel Geschnatter hin und her.Neben den Grauen zeigen sich auch noch einige Weißwangen- und Blässgänse.Ich bin eigentlich Ingenieur und erst als Rentner zu meinem großen Hobby, dem Fotografieren, gekommen. Es macht mir sehr viel Freude,mit Vogelbestimmungsbuch und Kameraauch zu reisen. Georg Kohnert, Berlin-Niederschönhausen Menschen auf die Schiene Titel: „Regierung gegen Tempolimit“ (29. Januar) MitSicherheit ist dabei auch das Ziel, die Menschen vonder Straße auf die Schiene zu bewegen. Das klingt nicht schlecht, aber ob das so einfach funktioniert? Man darf nicht vergessen, die Bahn hat durch Zugausfälle und Verspätungen ein großes Imageproblem und auch die stetig steigenden Preise bei der Bahn machen das Umsteigen vom Auto zum Zug auch nicht viel attraktiver. Das muss man im Vorfeld alles betrachten! René Osselmann, Magdeburg Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130 Stundenkilometer Mich verwundert der Vorschlag, die Geschwindigkeit auf Autobahnen auf nur 150 Stundenkilometer zu begrenzen. Das bedeutet immer noch, dass in einer Sekunde knapp 42 Meter zurückgelegt werden. Weiter sind für den Erwerb der Fahrerlaubnis weder psychische Stabilität noch soziale Kompetenz erforderlich. Das bedeutet, dass das Verhalten im öffentlichen Straßenverkehr Regeln unterworfen sein muss: Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen maximal 130 Stundenkilometer, auf Landstraßen maximal 90 Stundenkilometer. Dazu am Einkommen orientierte Bußgelder. Kristian Neumann, per E-Mail Das verstehe ich nicht unter verantwortungsvoller Politik Es gibt die Vernunft, die sich in allen europäischen Ländern durchgesetzt hat. Da kann es doch nicht sein, dass Autoliebhaber sich darüber hinwegsetzen. Das verstehe ich nicht unter verantwortungsvoller Politik. Gunnar Fahlke, Berlin-Steglitz Bürger müssen wieder unter Behördenunfähigkeit leiden Berlin: „Allende-Brückeweg,Stau da“ von Gerhard Lehrke (26. Januar) Nun ist es also soweit gekommen, dass eine Totalsperrung der Allendebrücke nötig ist. Die Frage ist nur, warum musste es erst soweit kommen? Warum wurde mit dem Neubau nicht zwei Jahre früher begonnen? Wieder einmal müssen tausende von Bürgern unter der Unfähigkeit der Behörden leiden. Die Berliner und Berlinerinnen haben wirklich etwas Besseres verdient als diese trägen und ignoranten Bürokratencliquen in den Behörden. Vermutlich wird jetzt ein Teil des Verkehrs durch die Altstadt geleitet. Die Anwohner werden es dankbar zur Kenntnis nehmen. Martin Dehnhard, per E-Mail Ich glaube nicht, dass hier irgendwerenteignet wird Meinung: „Mietrecht: schärfer durchgreifen“ von Ulrich Paul (25. Januar) Mit Marx baut man sicherlich keine Wohnungen, ebenso hat Berlin ein Problem mit fehlenden Neubauten. Beides richtig. Nichtsdestotrotz hat sich die Entwicklung in Berlin skandalös zugespitzt und daher muss es legitim sein, den offenen Forderungen nach mehr Rendite den Artikel des Grundgesetzes entgegenstellen zu dürfen. Ich persönlich glaube nicht, dass hier irgendwer enteignet wird. Wenn dadurch aber soviel Druck aufgebaut wird, dass die Mietsteigerungen nicht über der Inflation liegen, wäredas ein toller Erfolg. Hinrich Borg,Teltow Unangenehme Erinnerungen an die Twin Towers NewYork Berlin: „Lob für den zweiten Müggelturm“ von NorbertKoch-Klaucke (29. Januar) Als ich das Bild von dem geplanten Umbau des Müggelturms sah, musste ich erst mal auf den Kalender schauen. Nein, es handelte sich nicht um einen Aprilscherz, mutet aber so an. Schlimmer verschandeln kann man das vorallem bei den Berlinern aus dem Ostteil so beliebte Bauwerk kaum. Der Anblick weckt vor allem unangenehme Erinnerungen an die Twin Towers vom World Trade Center (New York). Natürlich ist das Argument richtig, dass Behinderte den Turm nicht besteigen und die herrliche Rundumsicht genießen können. Was spricht eigentlich gegen den Anbau eines gläsernen Panoramaaufzugs an einer fensterlosen Seite des Turms? Mitdieser Maßnahme wäredie gegenwärtige Architektur nur geringfügig verändert. DemDenkmalschutz kann der Doppelturmkeinesfalls entsprechen. Siegmund Schulz, Neuenhagen AUTOMARKT GEBRAUCHTWAGEN VERKÄUFE i-10 1.0 Select, TZ, Radio MP-3, Klima, ZV mit Funk, 6× Airbag, Tagfahrlicht, Reifendruckkontr., Verbr.: 5,1/6,4/4,4 l/100 km(komb/inn/auß), CO 2:117 g/ km, 12.700 €UVP DE jetzt 10.900 € Auto Eicke Handels u. Service GmbH Kaiser-Wilhelm-Str. 2-4 Tel. 7705979-0 Tucson 1.6Turbo 4WD DCT Premium, TZ, Autom., Le.,AreaView Kamera, Spur Assi.,ACC Tempom., Klimaautom., Navi., Panoramad., PDC, 4× Sitzheiz.,Verbr.: 7,6/9,2/6,8 l/100 km(komb/inn/auß), CO 2:175 g/km, 42.860 €UVP DE jetzt 32.800 € Auto Eicke Handels u. 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