LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2019 Journal 1
BREXIT, Handel, E-Commerce Logistik, Transportlogistik, Intralogistik, LogiMAT 2019, Job & Karriere
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<strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> 1/<strong>2019</strong> | S60<br />
Was treibt den Lkw der Zukunft an?<br />
Im neuen Batterielabor von AVL List in Graz werden Batterien für den Elektro-Lkw getestet.<br />
Lukas Walter, Executive Vice President Business Development and Global<br />
Operations bei AVL List erklärt, wohin die Reise bei der Antriebstechnik von<br />
morgen geht. BEITRAG: REDAKTION<br />
die Verbrennungsmotoren den Ton angeben<br />
und die E-Mobilität wird die restlichen 30 Prozent<br />
abdecken. Die Zukunft hat in Graz schon<br />
begonnen, und erst kürzlich hat AVL List eines<br />
der modernsten Labors in Europa für das<br />
Testen von leistungsfähigen Batterien für den<br />
Elektro-Antrieb in Pkw und Lkw von morgen in<br />
Betrieb genommen.<br />
LUKAS WALTER<br />
EXECUTIVE VICE PRESIDENT<br />
BUSINESS DEVELOPMENT<br />
AND GLOBAL OPERATIONS<br />
AVL LIST<br />
Digitalisierung und Dekarbonisierung<br />
bestimmen die Mobilität der<br />
Zukunft. In der EU passiert schon<br />
viel, um den klassischen Verbrennungsmotor<br />
durch neue Formen der Antriebstechnik<br />
in Lkw zu ersetzen. Doch so schnell<br />
wie manche meinen wird das Ende des Otto-<br />
Motors nicht kommen. Pkw und Lkw werden<br />
in Zukunft entweder mit Brennstoffzellen, Batterien<br />
oder mit dem Verbrennungsmotor als<br />
Hybrid angetrieben, ist Professor Helmut List,<br />
CEO der steirischen Technologieschmiede<br />
AVL List in Graz überzeugt. Gerade was letzteren<br />
betrifft sei die Forschung und Entwicklung<br />
zur Höchstform aufgelaufen und es werden<br />
künftig emissionsarme Verbrennungsmotoren<br />
zum Einsatz kommen. „Wir müssen auf diese<br />
drei Techniken setzen und sie in Zukunft nach<br />
ihren Stärken einsetzen, dann kann die vielzitierte<br />
Mobilitätswende gelingen“, betont List<br />
mit der Stimme des rational denkenden Technikers.<br />
Bis 2030 werden weiterhin zu 70 Prozent<br />
In den neuen, hochmodernen Batterieprüfkammern<br />
des AVL-Labors werden Nutzfahrzeugbatterien<br />
mit Abmaßen bis zu 3 x 4 m<br />
nach allen Regeln der Technik getestet. „Die<br />
Batteriesysteme werden dabei in speziellen<br />
Prüfkammern extremen Winterbedingungen<br />
mit bis zu -40°C oder Hitze bis zu +80°C und<br />
Luftfeuchtigkeit bis zu +98 Prozent ausgesetzt.<br />
Unter diesen Belastungen müssen sie<br />
beweisen, dass das über die Kammer zugeführte<br />
Kühlmedium das Batteriesystem optimal<br />
auf Wohlfühltemperatur hält“, erklärt<br />
Lukas Walter, Executive Vice President Business<br />
Development und Global Operations,<br />
AVL. Neben der Validierung in Entwicklungsprojekten<br />
werden die Prüfkammern auch im<br />
Zuge des AVL Series Battery Benchmark Programms<br />
verwendet, bei dem Batteriesysteme<br />
aktueller am Markt befindlicher elektrifizierter<br />
Fahrzeuge auf Herz und Nieren auf den Prüfständen<br />
getestet und durch AVL Experten<br />
analysiert und bewertet werden. Anders als<br />
bei Entwicklungsprojekten, bei denen die Testresultate<br />
unter Verschluss gehalten werden,<br />
sind die Testdaten und Analysereports sofort<br />
erhältlich und können für Vergleiche herangezogen<br />
werden.<br />
Batterien sind in der Energiedichte physikalisch<br />
begrenzt. „Auch bei zukünftigen Technologien<br />
(z. B. Solid State, verfügbar ab dem<br />
Jahr 2025) wird es auf Zellebene nicht über 400<br />
Wh/kg hinausgehen“, so Walter. Das heißt, es<br />
gibt aus Sicht der Nutzlast von Lkw eine natür-