Berliner Zeitung 13.05.2019
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 109 · M ontag, 13. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Lokalsport<br />
Gürtel<br />
um die<br />
Hüften<br />
Stefan Härtel boxt sich zum<br />
Europameistertitel<br />
Das, was Stefan Härtel seit fünf<br />
Jahren unbedingt haben wollte,<br />
war blau und glitzerte.Endlich hatte<br />
sich der <strong>Berliner</strong> Boxer, der vor fünf<br />
Jahren Profi geworden war, in der<br />
Nacht zu Sonntag einen Titel erkämpft.<br />
Endlich konnte er sich nach<br />
dem einstimmigen Punkturteil von<br />
112:117, 112:116, 113:115 den Gürtel<br />
um die Hüften legen, der ihn als Europameister<br />
des Verbandes EBU im<br />
Supermittelgewicht auswies. Eswar<br />
eine hart erkämpfte Belohnung und<br />
ein spannendes<br />
Duell zwischen<br />
Härtel, 31, und<br />
Robin Krasniqi,<br />
32, die beide für<br />
den Magdeburger<br />
Boxstall von<br />
Ulf Steinforth<br />
boxen.<br />
Kluge Technik:<br />
Stefan Härtel<br />
BLZ/GERD ENGELSMANN<br />
NACHRICHTEN<br />
Härtel ging<br />
den Kampf offensiv<br />
an, setzte<br />
Akzente mit seiner Führhand, fand<br />
die richtige Distanz, machte Druck.<br />
Schon in Runde zwei blutete Krasniqi<br />
nach einem Cut neben dem<br />
rechten Auge, dennoch barg sein<br />
Aufwärtshaken Gefahr.<br />
Nach der dritten Runde rief Härtels<br />
Trainer Stephan Kühne: „Der<br />
pumpt schon, weiter so. Frech sein,<br />
Spaß haben.“ Härtel dominierte klug<br />
und variabel das Geschehen, setzte<br />
die klaren Treffer,während Krasniqis<br />
Fäuste meist auf seiner gepolsterten<br />
Deckung landeten. Runde für Runde<br />
ging an den Lehramtsstudenten aus<br />
Marzahn, ab der siebten blutete<br />
Krasniqi auch am linken Auge. Aber<br />
plötzlich, in Durchgang neun, bekam<br />
der Titelverteidiger die zweite<br />
Luft, seine Rechte fand ins Ziel. Doch<br />
Härtel leistete Widerstand, zwang<br />
Krasniqi in Runde elf zweimal in die<br />
Knie.Der wankte,fiel aber nicht.<br />
Nachdem das Urteil in dem hochklassigen<br />
Kampf gefallen war, sagte<br />
Krasniqi: „Stefan war heute der Bessere.“<br />
(kah.)<br />
Lindemann gewinnt ihren<br />
ersten Triathlon-Weltcup<br />
TRIATHLON. LauraLindemann, 22,<br />
aus Spandau, die für Potsdam startet,<br />
hat am Sonntag das Weltcuprennen<br />
in Chengdu (China) über die Supersprintdistanz<br />
gewonnen. Siefeierte<br />
den ersten Weltcupsieg ihrer<br />
Karriereund gewann über 500 m<br />
Schwimmen, 10 km Radfahren und<br />
2,5 km Laufen in 31:18 Minuten vor<br />
Renee Tomlin (USA/31:34) und ValerieBarthelemy<br />
(Belgien/31:35).<br />
Stoddard triumphiertbei<br />
S25inBerlin<br />
LEICHTATHLETIK. David Stoddard<br />
(USA) hat den S25Berlin gewonnen.<br />
Die25-km-Strecke durch die City<br />
West legte der 45-Jährige in einer<br />
Stunde und knapp 16 Minuten zurück.<br />
Bester Deutscher war als Zweiter<br />
Samalya Schäfer (1:26 Stunden).<br />
Für die 39. Auflage hatten mehr als<br />
10 000 Sportler gemeldet.<br />
Lichtenberg 47 punktet vor<br />
dem Topduell mit TeBe<br />
FUSSBALL. Lichtenberg47strebt der<br />
Regionalliga entgegen. Nach dem 2:0<br />
am 27. Spieltag bei Lok Stendal hat<br />
der Tabellenerste der NOFV Oberliga<br />
67 Punkte,Verfolger Tennis Borussia<br />
61 Punkte,nachdem dieser am Freitag<br />
1:3 gegen Altlüdersdorfverloren<br />
hatte.AmSonntag kommt es in Lichtenbergzum<br />
direkten Duell.<br />
Aufwärmen für das Training: Spielertrainer Durim Elezi (r.) und das Futsal-Team des FC Liria in einer Halle in Dahlwitz-Hoppegarten. UHLEMANN (2)<br />
Wanderer zwischen den Hallen<br />
Es ist gar nicht leicht, professionell Futsal zu spielen, vor allem in Berlin. Der FC Liria bemüht sich trotzdem<br />
VonChristian Kattner<br />
Dieser Wegist neu. Hinter<br />
der Stadtgrenzevon Berlin,<br />
vorbei an Feldern, einem<br />
großen Caravan-<br />
Center und der örtlichen Feuerwehr<br />
endet am Donnerstagabend um<br />
19.30 Uhr die Anreise in Dahlwitz-<br />
Hoppegarten. In der Turnhalle einer<br />
Oberschule sind noch ein paar ältere<br />
Herrschaften sportlich tätig. Durim<br />
Elezi und seine drei Teamkollegen<br />
warten also draußen, kicken mit<br />
dem Ball, versuchen, einen Betonmülleimer<br />
zu treffen. 45 Minuten hat<br />
die kleine Reisegruppe des FC Liria<br />
aus Mitte mit dem Auto gebraucht.<br />
Es ist das erste Mal, dass sie in dieser<br />
Halle trainieren. Für eine vernünftige<br />
Einheit nimmt der Spielertrainer<br />
des Futsal-Teams solche Anreisen<br />
auf sich. „Das sind die Hallenprobleme<br />
in Berlin“, erzählt Elezi. Es habe<br />
Zeiten gegeben, da hat er einem Hallenwart<br />
inBerlin aus eigener Tasche<br />
Geld gegeben, damit er mit seinen<br />
Jungs noch am späten Abend in einer<br />
Halle trainieren konnte.<br />
Wasmit ein paar Trainingseinheiten<br />
möglich ist, hat der Verein am<br />
Sonnabend gezeigt: In Bielefeld erreichte<br />
der FC Liria nach Neunmeterschießen<br />
das Halbfinale um die<br />
Deutsche Meisterschaft. Zweiter waren<br />
sie schon einmal 2016. Durim<br />
Elezi gehörte damals bereits zum<br />
Team. Zwischendurch hatte es ihn<br />
zum VfL Hohenstein-Ernstthal nach<br />
Sachsen gezogen, dort wurde er<br />
Deutscher Meister, Nationalspieler,<br />
Teilnehmer an der Champions<br />
League.„DieVerhältnisse waren profimäßig“,<br />
erzählt er.Dreimal proWoche<br />
wurde trainiert, so oft wie der FC<br />
Liria vorseinem größten Erfolg 2016.<br />
Hohenstein-Ernstthal als Vorbild<br />
In Hohenstein-Ernstthal suchte und<br />
fand der heute 28-Jährige eine neue<br />
sportliche Herausforderung, spielte<br />
nebenbei auch noch Fußball für das<br />
dortige Oberligateam. Der Fokus lag<br />
allerdings auf Futsal und der wirdim<br />
knapp 15 000 Seelen großen Örtchen<br />
auch gefördert. Um das Team auf ein<br />
hohes Niveau zu bringen,„haben wir<br />
oft gegen polnische und tschechische<br />
Profis gespielt“, erzählt Elezi.<br />
Eine lehrreiche Zeit, auch wenn sie<br />
nach anderthalb Jahren schon wieder<br />
endete. Das Heimweh nach Berlin,<br />
die Sehnsucht nach Freunden<br />
und Familie war einfach zu groß.<br />
„Ich habe dort alles erreicht, bin<br />
Deutscher Meister geworden, habe<br />
den Adler auf der Brust getragen.“<br />
Aufneun Länderspiele hat es Durim<br />
Elezi insgesamt gebracht. Dann<br />
Halbfinalisten: Der FC Liria hat am Sonnabend in Bielefeld seine Titelchance gewahrt.<br />
Viertelfinale: Der FC Liria<br />
hat das Halbfinale um die<br />
Deutsche Meisterschaft im<br />
Futsal erreicht. Die <strong>Berliner</strong><br />
gewannen am Sonnabend in<br />
Sennestadt/Bielefeld 11:10<br />
nach Sechsmeterschießen.<br />
Hinspiel: 3:2.<br />
sei die Mühe zu groß, der Nutzen zu<br />
klein gewesen. „Wenn du fünfzig<br />
Tage im Jahr Urlaub nehmen musst,<br />
aber der Aufwand nicht entschädigt<br />
wird, ist das schwierig“, sagt er.Auch<br />
habe er in das damalige Team nicht<br />
gepasst.<br />
Anders als beim FC Liria. Dort<br />
hatte er vor seinem Engagement in<br />
Hohenstein-Ernstthal bereits fünf<br />
Jahre gespielt. Zum heutigen Kader<br />
gehören noch immer Spieler aus dieser<br />
Zeit, die Freundschaft hat selbst<br />
eine anderthalbjährige Trennung<br />
überdauert. Freundschaft ist es<br />
auch, die den gesamten Verein trägt.<br />
1985 wurde der FC Liria von Kosovo-Albanern<br />
gegründet, die Fangemeinde<br />
verteilt sich auch deshalb<br />
über das ganze Land. „Der Zusammenhalt<br />
in ganz Deutschland ist<br />
groß. 2016 hatten wir bei jedem Spiel<br />
mehr Zuschauer als die Heimmannschaft,<br />
weil wir Unterstützung aus<br />
Hamburg oder Bielefeld hatten. Da<br />
sind Zuschauer durch ganz Deutschland<br />
gefahren, um uns spielen zu sehen“,<br />
sagt Elezi.<br />
Daran hat sich in dieser Saison<br />
nichts geändert. Beim ersten Viertel-<br />
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT<br />
Halbfinale: Am 18. Mai und<br />
25. Mai trifft der FC Liria auf<br />
das Team aus Weilimdorf,<br />
das sich gegendie Warriors<br />
Saar durchsetzen konnte.<br />
Das zweite Duell bestreiten<br />
der VfL 05 Hohenstein-Ernstthal<br />
und die Panthers Köln.<br />
Finale: Der VfL 05 Hohenstein-Ernstthal<br />
gewann<br />
2018 das Finale gegendie<br />
Panthers Köln. Der FC Liria<br />
bestritt 2016 das Finale und<br />
unterlag den Hamburg Panthers.<br />
Croatia Berlin wurde<br />
2010 und 2011 Meister.<br />
finalspiel gegen Bielefeld waren in<br />
Reinickendorf 500 Zuschauer, auch<br />
in Bielefeld wurde das Team vonden<br />
eigenen Fans zum Sieg und dem Einzug<br />
in das Halbfinale getragen. In<br />
seinem Herzensverein versucht<br />
Elezi, der auch noch beim SV Sparta<br />
Lichtenberginder Berlin-Liga spielt,<br />
geordnete Bahnen und professionellere<br />
Strukturen zu schaffen. Da geht<br />
er mit gutem Beispiel voran, verzichtet<br />
für Futsal auf Fußballspiele.<br />
„Wenn Futsal ansteht, steht Futsal<br />
an. Da gibt es nichts anderes, Fußball<br />
ist für mich ein Hobby“, sagt er.<br />
Bereits am Freitag war der Spielertrainer<br />
mit seinen Jungs nach Bielefeld<br />
gereist, am Abend gab es ein<br />
Videostudium mit den wichtigsten<br />
Szenen aus dem ersten Spiel. „Das<br />
gehört dazu“, sagt Elezi. Zumindest<br />
für jemanden, der bereits unter Profibedingungen<br />
gespielt hat.<br />
Der FCLiria ist aber eben nicht<br />
der VfL Hohenstein-Ernstthal, die<br />
Metropole Berlin nicht das kleine<br />
Städtchen in Sachsen. „Reine Futsaler<br />
sind in Berlin selten, viele Spieler<br />
verdienen ihr Geld beim Fußball“,<br />
sagt der 28-Jährige.„Wenn die finanziellen<br />
Mittel da sind, gewinnst du<br />
mit Berlin jedes Jahr die Deutsche<br />
Meisterschaft.“ In Hohenstein-<br />
Ernstthal werden eben diese Mittel<br />
zurVerfügung gestellt, die Spieler bekommen<br />
Geld, einen Job und eine<br />
Unterkunft. Beim FC Liria gibt es<br />
Tankgeld, mehr ist nicht drin.<br />
Dennoch versucht Elezi beim FC<br />
Liria „eine Mannschaft für die Zukunft“<br />
aufzubauen. Einmal in der<br />
Woche wird mittlerweile trainiert.<br />
Alle zwei Wochen im Coles Sports<br />
Center in Zehlendorf. „Zwischendurch<br />
dann immer dort, wo eine<br />
Halle frei ist. Du musst viel rumtelefonieren“,<br />
erzählt der Spielertrainer.<br />
Sein Netzwerk inBerlin ist sehr<br />
groß. Irgendwo wirdimmer mal eine<br />
Halle frei. Manchmal eben auch in<br />
Dahlwitz-Hoppegarten. Und wenn<br />
nicht, dann wird in einer kleinen<br />
Halle am Ku’damm trainiert. Ein<br />
paar Laufwege, ein paar Passübungen<br />
und Varianten. Das Gelernte<br />
wieder und wieder festigen.<br />
Die Mischung macht’s<br />
Mit Elezis Rückkehr hat sich auch<br />
das Teamgefüge verändert. Im Winter<br />
hat er vier Spieler aus Neuenhagen<br />
gewinnen können, reine Futsaler.<br />
Auch sie passen sehr gut in das<br />
Team. Kosovo-Albaner, Deutsche,<br />
Iraner, ein Türke und ein Kanadier<br />
gehören zur Mannschaft. „Es ist<br />
Mischmasch, wie Berlin“, sagt DurimElezi.<br />
Mischmasch, das beschreibt<br />
auch seine eigene Stellung im Gefüge<br />
des Teams. Auf der einen Seite<br />
ist er Trainer, auf der anderen aber<br />
auch Mitspieler. Nicht ganz so einfach.<br />
„Wenn du draußen bist, musst<br />
du die Jungs coachen. Undwenn du<br />
auf dem Feld stehst, musst du dich<br />
darauf konzentrieren, dass du nichts<br />
falsch machst. Zum Glück hat es bis<br />
jetzt immer geklappt.“<br />
Es klappt auch, weil die Spieler<br />
Respekt vor ihm haben. Im Training<br />
in der Sporthalle in Dahlwitz-Hoppegarten<br />
ist das zu spüren. Beim<br />
Passspiel im Viereck wird gelacht,<br />
das Zählen der Ballberührungen, bis<br />
ein Spieler aus der Mitte einen Pass<br />
verhindert, übernimmt DurimElezi.<br />
Genau wie die Ansagen beim gemeinsamen<br />
Erwärmen und den folgenden<br />
Angriffsvarianten. Während<br />
draußen auf dem Parkplatz die älteren<br />
Herrschaften, die vorher in der<br />
Halle waren, ihr Bier am Kofferraum<br />
eines Autos trinken, arbeitet Durim<br />
Elezimit seiner Mannschaft. Anderthalb<br />
Stunden geht das Training,<br />
dann fahren sie wieder zurück nach<br />
Berlin.Vorbei an der Feuerwehr,dem<br />
Caravan-Center,den Feldern.<br />
Die<br />
distanzierten<br />
Favoriten<br />
In Hoppegarten sorgen<br />
Außenseiter für Furore<br />
VonMarkus Lotter<br />
Eswar ein Wochenende der Extreme<br />
auf der Galopprennbahn<br />
in Hoppegarten. Hinsichtlich der<br />
Witterungsbedingungen zum einen,<br />
hinsichtlich des unterschiedlichen<br />
Schwerpunktes im Programm des<br />
Doppelrenntages zum anderen.<br />
Gestern jedenfalls, am Tag der<br />
Steher, schaffte die Sonne eine geradezu<br />
idealtypische Kulisse für hochklassigen<br />
Pferderennsport. Der<br />
wurde im Besonderen bei der 48.<br />
Auflage des Oleander-Rennens geboten,<br />
einem mit 100 000 Euro dotierten<br />
Gruppe-II-Rennen, das letztlich<br />
nicht der haushohe FavoritThomas<br />
Hobson, geritten von Oisin<br />
Murphy, für sich entscheiden<br />
konnte,sondernder vonJozef Bojko<br />
gesteuerte RaaAtoll.<br />
Dervierjährige Hengst, der mit einer<br />
Quote von332:10 in die Startbox<br />
gegangen war, hat sich damit für eines<br />
der drei Hauptrennen der „Weatherbys<br />
Hamilton Stayers Million“,<br />
einer mit einer Prämie in Höhe von<br />
einer Million englischen Pfund ausgestatteten<br />
Rennserie für Langstreckenpferde,<br />
qualifiziert. Und nicht<br />
nur das: RaaAtoll aus dem Besitz von<br />
Luke Comer darfnun auch die Reise<br />
zum Belmont Gold Cup nach New<br />
York antreten. Die Einladung steht<br />
für den 7. Juni 2019.„Ich hatte mit einem<br />
guten Lauf gerechnet, aber keineswegs<br />
mit dem ersten Platz. Raa<br />
Atoll ist ein großes Pferd mit einem<br />
großen Herzen und konnte in der<br />
Zielgeraden an der Spitze immer<br />
wieder zulegen“, sagte Bojko nach<br />
der bedeutenden Jahrgangsvergleichsprüfung<br />
für vierjährige und<br />
älterePferde.<br />
Mc Queen schlägt Zargun<br />
Am Sonnabend, dem ersten Tagdes<br />
Doppelrenntages, hatte es vor dem<br />
Hauptrennen bei einem ohnehin<br />
schon ziemlich grauen Rahmen sogar<br />
zu regnen begonnen. Was die<br />
richtigen Galoppsport-Aficionados<br />
natürlich nicht weiter kümmerte.<br />
Man amüsierte sich, versorgte sich<br />
an einer der zahlreichen Buden und<br />
Foodtrucks, und na klar: Als ausgerechnet<br />
beim Hauptrennen des Tages<br />
die große Leinwand vor der<br />
Haupttribüne kurz verrückt spielte,<br />
rief das natürlich im Publikum nicht<br />
Unmut hervor, im Gegenteil, für<br />
viele war es ein Vergnügen.<br />
So bekamen zunächst nur die wenigsten,<br />
eben die mit Feldstecher<br />
mit, was sich im ersten Drittel des<br />
Rennens über 1200 Meter so alles<br />
getan hatte.Zargun, der Tottofavorit,<br />
geritten von Andrasch Starke, hatte<br />
sich, wie der Stadionsprecher verkündete,<br />
andie Spitze gesetzt, gefolgt<br />
vonIronDuke mit Filip Minarik<br />
im Sattel. Doch dann, und das bekamen<br />
jetzt alle mit, flog der 215:10-<br />
Außenseiter Mc Queen heran, unwiderstehlich<br />
sogar,was sein Reiter Michael<br />
Cadeddu mit seinen Sporen<br />
kurz weiter befeuerte. Und siehe da:<br />
Dersieben JahrealteWallach, der zuletzt<br />
wahrlich keine gute Form gezeigt<br />
hatte, blieb vorn, holte für die<br />
Besitzergemeinschaft des Stalles<br />
Mandarin überraschend den Sieg im<br />
mit 25 000 Euro dotierten Rennen.<br />
Der Außenseiter siegt: Raa Atoll mit Jockey<br />
Jozef Bojko.<br />
IMAGO IMAGES/SORGE