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Berliner Zeitung 13.05.2019

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 109 · M ontag, 13. Mai 2019 – S eite 20 *<br />

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Sport<br />

Hertha BSC<br />

Ante<br />

Portas<br />

Paul Linke<br />

gratuliertAnte Covic<br />

zur Beförderung.<br />

Früher gab es das Trainerkarussell,<br />

das sich drehte und drehte und<br />

immer wieder die üblichen Kandidaten<br />

abwarf, wenn es irgendwo ein<br />

ehrgeiziges Saisonziel zu retten galt<br />

oder eben ein ernstzunehmendes<br />

Abstiegsfeuer zu löschen gab. Trainer<br />

suchende Klubs wie Hertha BSC<br />

sind schon so manche Verhandlungsrunde<br />

mitgefahren, und so<br />

manches Mal endete die Fahrt mit<br />

Schwindelgefühlen und Abstieg.<br />

Das Karussell gibt es zwar immer<br />

noch, weil Trainer verheizende Klubs<br />

aus Stuttgart, Hamburg, Köln oder<br />

Gelsenkirchen die freiwerdenden<br />

Plätze regelmäßig auffüllen. Man<br />

spricht aber inzwischen von einem<br />

Trainermarkt. Einerseits,weil der Job<br />

an der Linie so an Bedeutung gewonnen<br />

hat, dass gerade ein Ablösesummensystem<br />

entsteht. Andererseits,<br />

weil die Ausbildung professionalisiert<br />

wurde und es kein Ausschlusskriterium<br />

mehr ist, wenn der Cheftaktiker<br />

selbst nur in der Bezirksliga<br />

gekickt hat. Das macht den Trainermarkt<br />

zwar reichhaltiger, trotzdem<br />

bleibt er schwierig –und am schwierigsten<br />

ist es, wenn viele Klubs auf<br />

einmal den Marktdurchsuchen.<br />

Pathos bleibt<br />

Hertha ist also fündig geworden. Auf<br />

den ehemaligen Spieler (297 Bundesligapartien)<br />

und Nachwuchstrainer<br />

(U15) Pal Dardai folgt ab Sommer<br />

der ehemalige Spieler (74 Bundesligapartien)<br />

und Nachwuchstrainer<br />

(U23) Ante Covic. Der Neue ließ<br />

schon mal ausrichten, dass Hertha<br />

„eine Passion“ sei, eine „große Leidenschaft“<br />

und der Job „ein Kindheitstraum“<br />

–ampathetischen Rahmen<br />

ändertsich also nicht viel.<br />

Man muss davon ausgehen, dass<br />

Covic nicht die Nummer eins war,<br />

die Manager Michael Preetz auf der<br />

Wunschliste hatte. Aber was für den<br />

Spielermarkt gilt, gilt auch für den<br />

Trainermarkt: Die anderen haben<br />

nun mal mehr Geld. Wer weniger<br />

hat, braucht Fantasie,Mut und Optimismus.<br />

Das war schon damals so,<br />

als Hertha Dardai den Trainerstuhl<br />

anvertraute und keiner so recht<br />

wusste,obdieser zu groß ist oder aus<br />

anderen Gründen nicht passt.<br />

Den Vorteil, den ein Trainer mit<br />

Klubgeschichte und intimen Kenntnissen<br />

einiger Jungspieler mitbringt,<br />

wird aufgewogen durch den Nachteil,<br />

dass Covic eher nicht zuzutrauen<br />

ist, die bestehenden Strukturen<br />

zuhinterfragen; er ist ja Teil des<br />

Systems. Auch ist es fraglich, ob<br />

seine bisherige Vita ein schlagendes<br />

Argument sein kann bei Spielerverpflichtungen.<br />

Und die offensichtlichen<br />

Parallelen zu Dardai, etwa das<br />

unbefristete Arbeitsverhältnis plus<br />

Rückkehrrecht in den Nachwuchsbereich,<br />

machen die Sache nicht einfacher.<br />

Man muss Ante Covic trotzdem<br />

zur Beförderung gratulieren.<br />

Man kennt sich noch aus der Kabine:<br />

Michael Preetz und Ante Covic CITY-PRESS<br />

Weil er es verdient hat: Florian Hübner nimmt den Torschützen Grischa Prömel in den Schwitzkasten.<br />

Wutund Wucht<br />

Union hat durch das 3:0 gegen Magdeburg zumindest die Teilnahme an der Relegation so gut wie sicher<br />

VonMax Ohlertund Mathias Bunkus<br />

Wie man am besten dem<br />

Druck im Aufstiegsrennen<br />

entgegenwirkt?<br />

Nun, der 1. FC<br />

Union scheint da kurz vor Ende dieser<br />

Zweitligasaison doch noch ein<br />

probates Mittel gefunden zu haben:<br />

mit Gegendruck und jeder Menge<br />

Wucht. Dafür ist einer wie Grischa<br />

Prömel eine sehr gute Wahl, wie sich<br />

am Sonntagnachmittag in der Alten<br />

Försterei beim 3:0 gegen den 1. FC<br />

Magdeburg bereits nach acht Minuten<br />

beobachten ließ. Im rechten Moment<br />

war der Mittelfeldspieler bei einer<br />

Nachschussmöglichkeit mit dem<br />

Kopf zur Stelle.<br />

Oder man lässt einem wie Sebastian<br />

Polter einfach mal von Beginn<br />

an freien Lauf. Und tatsächlich: Polter<br />

traf nach Vorarbeit vonSebastian<br />

Andersson zum 2:0 (31.), was schon<br />

eine ArtVorentscheidung darstellte –<br />

und später den Abstieg der Magdeburger<br />

bedeuten sollte.<br />

Der Erfolg stellt den Eisernen zumindest<br />

das Minimalziel Relegation<br />

praktisch sicher, für den Traum vom<br />

direkten Aufstieg in die höchste<br />

deutsche Spielklasse bedarf es jedoch<br />

der Dresdener Schützenhilfe.<br />

Denn der Tabellenzweite SC Paderborn,<br />

der am kommenden Sonntag<br />

bei Dynamo antreten muss, kam<br />

parallel zu einem 4:1 gegen den<br />

Hamburger SV. Urs Fischer hatte im<br />

Laufe der Woche die richtigen<br />

Schlüsse aus dem viel zu lange viel<br />

zu sachlichen Vortrag seines Teams<br />

beim 1:2 in Darmstadt gezogen. „Ich<br />

33. Spieltag<br />

1. FC Köln -Jahn Regensburg 3:5 (0:3)<br />

Holstein Kiel -Dynamo Dresden 3:0 (1:0)<br />

Duisburg -1.FCHeidenheim 3:4 (1:2)<br />

1. FC Union -Magdeburg 3:0 (2:0)<br />

FC Ingolstadt 04 -Darmstadt 98 3:0 (2:0)<br />

Sandhausen -Arminia Bielefeld 0:3 (0:2)<br />

FC St. Pauli -VfL Bochum 0:0<br />

ErzgebirgeAue -SpVgg Fürth 1:1 (1:1)<br />

SC Paderborn-Hamburger SV 4:1 (1:0)<br />

34. Spieltag am 19.5.:<br />

Hamburger SV -MSV Duisburg So., 15.30<br />

Bielefeld -Kiel So., 15.30<br />

Regensburg -Sandhausen So., 15.30<br />

VfL Bochum -1.FCUnion So., 15.30<br />

Darmstadt 98 -ErzgebirgeAue So., 15.30<br />

Heidenheim -FCIngolstadt So., 15.30<br />

Dynamo Dresden -Paderborn So., 15.30<br />

SpVgg Fürth -FCSt. Pauli So., 15.30<br />

Magdeburg -Köln So., 15.30<br />

habe heute ein sehr gutes Spiel meiner<br />

Mannschaft gesehen, sehr effizient<br />

vordem Tor“, lobte der Schweizer<br />

nach dem Sieg gegen den FCM<br />

nun nicht nur seine Mannschaft,<br />

sondern auch ein bisschen sich<br />

selbst. Vorder Partie hatte er betont,<br />

man dürfe „nicht zu viel studieren“,<br />

müsse einfach mal loslegen.<br />

Dievon ihm aufgebotene Startelf,<br />

mit Florian Hübner für Michael Parensen,<br />

Joshua Mees für Julian Ryerson<br />

und eben Polter für Suleiman<br />

ZWEITE LIGA<br />

Extrarunde<br />

1. 1. FC Köln 33 83:46 62<br />

2. SC Paderborn 33 75:47 57<br />

3. 1. FC Union 33 52:31 56<br />

4. Hamburger SV 33 42:42 53<br />

5. 1. FC Heidenheim 33 51:43 52<br />

6. Holstein Kiel 33 60:50 49<br />

7. FC St. Pauli 33 45:51 49<br />

8. Jahn Regensburg 33 53:52 48<br />

9. Arminia Bielefeld 33 51:50 46<br />

10. VfL Bochum 33 47:48 43<br />

11. Darmstadt 98 33 44:53 43<br />

12. ErzgebirgeAue 33 43:46 40<br />

13. Dynamo Dresden 33 38:47 39<br />

14. SpVgg Fürth 33 35:55 39<br />

15. SV Sandhausen 33 43:50 37<br />

16. FC Ingolstadt 33 41:51 35<br />

17. 1. FC Magdeburg 33 34:52 30<br />

18. MSV Duisburg 33 39:62 28<br />

Abdullahi, wirkte vom Anpfiff weg<br />

nicht gehemmt, sondern tatendurstig,<br />

ließ sich durch Fehler im Zusammenspiel<br />

nicht verunsichern,<br />

machte einen homogenen Eindruck.<br />

Als Vorabeiter tat sich Prömel hervor.<br />

Als einer, der mit der Freiheit zum<br />

ständigen Positionswechsel für gegnerische<br />

Teams nur schwer zu greifen<br />

ist. So wie beim 1:0, als Andersson<br />

nach einer Flanke von Christopher<br />

Trimmel mit seinem Kopfball<br />

noch an Magdeburgs Keeper Georgi<br />

OSTKREUZ/SEBASTIAN WELLS<br />

Loria scheiterte, Prömel aber handlungsschnell<br />

den Abpraller verwerten<br />

konnte. „Unser Co-Trainer hat<br />

mich in der vergangenen Woche zufällig<br />

gefragt, wann ich endlich mal<br />

mit dem Kopf treffe“, flachste der 24-<br />

Jährige nach dem Spiel. Für ihn<br />

scheint jedes Körperteil recht zu<br />

sein, wenn es darum geht, einen<br />

Treffer mehr zum Wunschziel Bundesliga<br />

zu schießen.<br />

Gleiches gilt für Polter,der in den<br />

vergangenen Wochen mit seinem<br />

Schicksal als Ergänzungsspieler zu<br />

kämpfen hatte, die dabei aufkommende<br />

Wut aber am Sonntag in die<br />

richtigen Bahnen zu lenken wusste.<br />

„Die Fans kennen mich lang genug,<br />

sie wissen, dass ich immer von Anfang<br />

an spielen will, aber dass für<br />

mich das Wohl des Teams am Ende<br />

über allem steht.“ Oft ist man in seiner<br />

Situation am Tagder langersehnten<br />

Startelf-Chance übermotiviert.<br />

Doch Polter diente der Mannschaft,<br />

schaffte Räume, beschäftigte die<br />

Magdeburger und war in der 31. Minute<br />

Nutznießer vonAndersson präzisem<br />

Querpass.<br />

Spätestens ab diesem Moment<br />

agierten die Unioner mit dem Selbstverständnis<br />

einer Mannschaft, die<br />

sich in kürzester Zeit aus einer heiklen<br />

Situation befreit hat. So liefen alle<br />

Bemühungen der Magdeburger,<br />

dem drohenden Abstieg doch noch<br />

zu entkommen, in der zweiten<br />

Hälfte ins Leere. Den Eisernen gelang<br />

durch Polter nach einer längeren<br />

Unterbrechung –Magdeburger<br />

Fans hat im Block randaliert –inder<br />

Nachspielzeit sogar noch das 3:0.<br />

Der HSV verliert 1:4 in Paderborn und muss mit allergrößter Wahrscheinlichkeit noch ein Zweitligajahr dranhängen<br />

Der Hamburger SV hat nach der<br />

Niederlage im Spitzenspiel<br />

seine Chance auf den direkten Wiederaufstieg<br />

so gut wie verspielt. Das<br />

Team verlor am vorletzten Spieltag<br />

beim SC Paderborn1:4 (0:1) und benötigt<br />

nun ein Fußballwunder, um<br />

noch den Relegationsrang zu erreichen.<br />

Ganz anders ist dagegen die<br />

Stimmung in Paderborn: DerKlub ist<br />

weiterhin Zweiter und kann am letzten<br />

Spieltag schlimmstenfalls auf<br />

den Relegationsplatz abrutschen.<br />

Auf den Taggenau ein Jahr nach<br />

dem ersten Bundesliga-Abstieg trafen<br />

Paderborns Doppelpacker Sebastian<br />

Vasiliadis (25., 46.) und<br />

Christopher Antwi-Adjei (81., 85.)<br />

mitten ins Herz der Hamburger, für<br />

die einzig Rick van Drongelen (71.)<br />

erfolgreich war. Die Norddeutschen<br />

könnten zwar am letzten Spieltag<br />

noch nach Punkten mit Union Berlin<br />

gleichziehen –weil sie aber im Vergleich<br />

eine deutlich schlechtereTordifferenz<br />

haben, spricht alles für eine<br />

weitereSaison im Unterhaus.<br />

Dieses Schreckensszenario hätte<br />

sich der HSV, der sowohl in der Hinrunde<br />

als auch im Pokal gegen den<br />

SCP gewonnen hatte, ersparen können.<br />

Doch diesmal wirkten zu Be-<br />

ginn nur die Gastgeber entschlossen.<br />

Angetrieben von den starken Sven<br />

Michel, Kai Pröger, Philipp Klement<br />

und Vasiliadis sorgte der SCP vor allem<br />

bei Umschaltsituationen für Gefahr.<br />

Bei einer ersten Chance scheiterte<br />

Pröger an Hamburgers Torhüter<br />

TomMickel, der den erkrankten<br />

Julian Pollersbeck vertrat(11.).<br />

Anschließend fand auch der HSV<br />

besser ins Spiel, vergab aber durch<br />

Leo Lacroix (15.) und vanDrongelen<br />

(19.) zwei gute Chancen. Mitten in<br />

dieser Druckphase fiel der Führungstreffer<br />

des SCP: Vasiliadis<br />

schob den Ball nach einer zu kurzen<br />

Abwehr von Mickel mühelos ins Tor.<br />

HSV-Trainer Hannes Wolf erhöhte<br />

nach der Pause das Risiko und wechselte<br />

Aaron Hunt ein, doch nur Sekunden<br />

nach Wiederanpfiff fiel der<br />

zweite Gegentreffer. Lacroix verlor<br />

den Ball an Vasiliadis, der sich die<br />

Chance nicht nehmen ließ.<br />

Hamburg hatte den Gastgebern<br />

kaum noch etwas entgegenzusetzen.<br />

Im Gegenteil: Paderbornfand immer<br />

wieder Lücken, kam zu besten Chancen<br />

und drängte auf die Entscheidung.<br />

Der Anschlusstreffer sorgte<br />

nur kurz für Spannung, weil Antwi-<br />

Adjei danach alles klarmachte. (sid)<br />

Einer für alle<br />

und alle<br />

für Pal<br />

Hertha gelingt in Augsburg<br />

ein Sieg für den Trainer<br />

VonMaik Rosner,Augsburg<br />

Für Pal Dardai steckte in diesem<br />

Spiel eine Botschaft, die ihm<br />

schmeichelte. Umdas zu verdeutlichen,<br />

zog der scheidende Trainer<br />

von Hertha BSC nach dem 4:3 in<br />

Augsburg die Erfahrungswerte des<br />

Fanpublikums heran. „Wir alle wissen,<br />

wie schwierig das ist, eine<br />

Mannschaft zu motivieren, wenn<br />

man im nächsten Jahr nicht mehr<br />

der Chef ist“, sagte Dardai, der –wie<br />

am Sonntag von Hertha offiziell bestätigt<br />

wurde –nun vom ebenfalls<br />

langjährigen <strong>Berliner</strong> Spieler und<br />

Nachwuchstrainer Covic beerbt<br />

wird. Dardai wollte seine Aussage vor<br />

allem als Lob verstanden wissen und<br />

als Ausdruck seiner Dankbarkeit,<br />

weil seine Belegschaft erneut gezeigt<br />

hatte, dass sie sich auch verpflichtet<br />

fühlt, ihm nach mehr als vier Jahren<br />

als Chefcoach einen würdigen Abgang<br />

zu verschaffen.<br />

Gerade Kalou, der in der Nachspielzeit<br />

den siegbringenden Elfmeter<br />

verwandelt hatte, betonte erneut<br />

das Vorhaben, Dardai mit Abschiedserfolgen<br />

zu beglücken.<br />

Selbstironisch<br />

bezeichnete sich<br />

der 33 Jahre alte<br />

Stürmer als<br />

„Grandpa“, und<br />

als solcher ahnt<br />

er wohl auch in<br />

eigener Sache,<br />

was ein gelungener<br />

Ausstand bedeutet.<br />

Obwohl PalDardai<br />

Keine lame duck:<br />

sein Vertrag<br />

noch ein Jahr gültig ist, in dem er<br />

weiterhin mit dem Urgroßvater unter<br />

Herthas Feldspielern, mit Vedad<br />

Ibisevic, 34, zusammenspielen<br />

dürfte.„Ich will bleiben. Wir werden<br />

eine Lösung finden“, sagte Ibisevic.<br />

Und Kalous Pläne? „Jetzt wollen wir<br />

auch gegen Leverkusen noch mal gewinnen,<br />

damit der Coach ein schönes<br />

Goodbye hat.“ Siespielen gerade<br />

vorallem für ihren Pal. Auch deshalb,<br />

weil andere Saisonziele im gesicherten<br />

Mittelfeld kaum verblieben sind.<br />

DPA/PUCHNER<br />

Deutliche Überlegenheit<br />

Da dies ebenso für die Augsburger<br />

gilt, hatte sich am Sonnabend ein<br />

Spielchen entwickelt, das der professionellen<br />

Präzision kaum genügte.<br />

Augsburg ging dreimal in Führung.<br />

Marvin Plattenhardt, Marko Grujic<br />

und Kalou glichen jeweils aus. Verdient<br />

war der Sieg, weil Hertha in allen<br />

statistischen Erhebungen teils<br />

deutlich überlegen war. Und weil<br />

sich die Mannschaft stets straffte<br />

und damit unterstrich, dass ihnen<br />

neben Dardais Befinden auch der<br />

sportliche Ehrgeiz wichtig ist.<br />

Der bevorstehende und nicht<br />

ganz freiwillige Abschied löste in<br />

Dardai bisher kaum Wehmut aus. So<br />

stellte er das jedenfalls dar.„Es istkomisch,<br />

aber ich spüre gar nichts“,<br />

sagte Dardai und gab an, sich<br />

schlicht auf die Auszeit zu freuen.<br />

„Seit fünf Jahren muss ich arbeiten,<br />

arbeiten, leisten, leisten, leisten,<br />

Analyse, Verantwortung, das, das,<br />

das“, zählte er auf. Es klang, als überwiege<br />

in der Tatdie Freude, loslassen<br />

zu dürfen, wenn er an den U23-<br />

Coach Covic übergibt, dem Mirko<br />

Dickhaut,48, assistieren soll.<br />

Dardai plant derweil bis Oktober<br />

mit Urlaub und seinem Boot auf<br />

dem Balaton in seiner Heimat Ungarn<br />

etwas Distanz zuschaffen. Erst<br />

danach will er sich mit sportwissenschaftlichen<br />

Weiterbildungen und<br />

als Hospitant bei großen Klubs dem<br />

oft zehrenden Profifußball wieder<br />

annähern.

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