Berliner Zeitung 13.05.2019
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 109 · M ontag, 13. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Sieg<br />
trotz<br />
Torklau<br />
DEB-Team gewinnt auch<br />
zweites WM-Vorrundenspiel<br />
Trotz einer krassen Fehlentscheidung<br />
hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft<br />
auch ihr<br />
zweites Vorrundenspiel bei der Weltmeisterschaft<br />
in der Slowakei gewonnen.<br />
Das Team um NHL-Crack<br />
Leon Draisaitl siegte gegen Dänemark2:1<br />
(0:0, 2:0, 0:1) und machte einen<br />
weiteren Schritt Richtung Viertelfinale.<br />
24 Stunden nach dem<br />
mühsamen 3:1 gegen Aufsteiger<br />
Großbritannien schossen der Mannheimer<br />
Matthias Plachta (31.) und<br />
der Kölner Frederik Tiffels (40.) die<br />
Auswahl des Deutschen Eishockey-<br />
Bundes (DEB) vor 5605 Zuschauern<br />
in der Steel Arena in Kosice zum<br />
zweiten Erfolg bei diesem hochkarätig<br />
besetzten WM-Turnier. Mathias<br />
Bau verkürzte für die Dänen (51.).<br />
Das Team von Bundestrainer Toni<br />
Söderholm, der noch ohne den eingeflogenen<br />
NHL-Torwart Philipp<br />
Grubauer auskommen musste, liegt<br />
mit sechs Punkten auf Platz zwei in<br />
der Gruppe Aund damit voll im Soll.<br />
Nächster Gegner ist am Dienstag<br />
(20.15 Uhr/Sport1) Frankreich.<br />
Schon früh jubelte die DEB-Auswahl<br />
über die vermeintliche Führung<br />
–zufrüh: Der Iserlohner WM-<br />
Debütant Lean Bergmann hatte den<br />
Puck in Überzahl ins Torgeschlenzt<br />
(7.). Doch nach minutenlangem Videobeweis<br />
nahmen die Schiedsrichter<br />
Manuel Nikolic (Österreich) und<br />
Jewgeni Romasko (Russland) den<br />
Treffer zurück –wegen angeblicher<br />
Torwartbehinderung. Der Münchner<br />
Yasin Ehliz hatte aber gar nicht<br />
im Torraum gestanden, und die Berührung<br />
war vom dänischen Goalie<br />
Sebastian Dahm ausgegangen.<br />
Die Dänen, mit zwei NHL-Profis<br />
und drei DEL-Spielern bestückt,<br />
wurden in der Folge stärker. Der<br />
Düsseldorfer Mathias Niederberger<br />
im deutschen Tor bekam mehr zu<br />
Pflichtaufgabe erledigt: Frederik Tiffels<br />
(l.) und Marco Nowak.<br />
AP/JOSEK<br />
tun. Als zum zweiten Mal der Puck<br />
im dänischen Netz zappelte, zählte<br />
das Tor: Nach Zuspiel von Draisaitl<br />
brachte Plachta die DEB-Auswahl in<br />
4:3-Überzahl tatsächlich in Führung.<br />
Auch an Tiffels’ 2:0 nach Vorlage<br />
des NHL-Stürmers Dominik Kahun<br />
gab es keine Zweifel.<br />
Grubauer ist voller Tatendrang<br />
Zwei Stunden vor dem Spiel war<br />
Grubauer in Kosice eingetroffen.<br />
Nach 14 Stunden Flug von Denver<br />
über München und Wien ging es sofort<br />
ins Hotel. Erholen von den Reisestrapazen<br />
und vom Jetlag war angesagt.<br />
„Es hat gut getan, mal drei,<br />
vier Tage Pause zu haben“, sagte der<br />
27-Jährige: „Aber jetzt kann ich es<br />
kaum erwarten, wieder aufs Eis zu<br />
kommen.“ Für das Spiel am Dienstagabend<br />
sei er bereit, „es spricht<br />
nichts dagegen“.<br />
Grubauer war in der Nacht zu<br />
Donnerstag im Play-off-Viertelfinale<br />
mit der Colorado Avalanche in San<br />
Jose ausgeschieden. Am Freitag bekam<br />
er von seinem Arbeitgeber grünes<br />
Licht für den WM-Einsatz. „Der<br />
Schalter ist noch nicht umgelegt auf<br />
Sommermodus, der ist immer noch<br />
auf Spielbetrieb“, sagte der Rosenheimer:<br />
„Die Truppe ist super und<br />
mit vollem Elan dabei. Da macht es<br />
natürlich Spaß, dabei zu sein.“ (sid)<br />
Weiß immer noch nicht, ob er Trainer bleiben darf: NikoKovac<br />
Zwei Endspiele<br />
Es sieht so aus, als würde nur ein Double des FC Bayern den Trainer Niko Kovac im Amt halten können<br />
VonFrank Hellmann, Leipzig<br />
Die Kamerascheinwerfer<br />
im Bauch der Leipziger<br />
Arena leuchteten Uli<br />
Hoeneß direkt ins Gesicht.<br />
Im Rücken des Präsidenten<br />
parkte der Mannschaftsbus des FC<br />
Bayern.Indiesem Ambiente trug der<br />
Mia-san-Mia-Vordenker seinen Optimismus<br />
für das von vielen Unwägbarkeiten<br />
geprägte Umbruchjahr<br />
nach außen. Er sagte, dass er „die<br />
nächsten sechs,sieben Nächte wunderbar<br />
schlafen“ werde; dass er „gar<br />
keine Zweifel“ am Meistertitel habe.<br />
Wenn die Mannschaft nämlich<br />
„wieder so kämpft, fightet und sich<br />
reinhaut“ wie bei der Nullnummer<br />
gegen RB Leipzig, werden nach dem<br />
Heimspiel gegen Frankfurt die gewohnten<br />
Bilder produziert: Eine<br />
Bühne wird aufgebaut, Konfetti regnet<br />
herab, und irgendwo inmitten<br />
der jubelnden Profis wandert die<br />
Schale herum. Und doch liegt am<br />
kommenden Sonnabend zumindest<br />
noch ein Anflug von Spannung über<br />
der Arena in Fröttmaning. Der Saisonkehraus<br />
ist mehr als nur eine<br />
Folkloreveranstaltung.<br />
Dazu kommt die Pointe, dass es<br />
für Niko Kovac gegen seinen früherenVerein<br />
geht. „Das Leben schreibt<br />
die schönsten Geschichten. Auch die<br />
SGE hat noch Ziele“, gab der Trainer<br />
zu verstehen. „EL oder CL.“ Europa<br />
League oder Champions League.Kovacs<br />
Schlussfolgerung: „Das wird<br />
nicht einfach.“ Er habe sich aber sagen<br />
lassen, dass es „eine außerordentliche<br />
Stimmung“ im letzten<br />
Heimspiel gebe, denn: „Das hatten<br />
wir vor19Jahren zuletzt.“<br />
Damit hatte Kovac die Geschichte<br />
seines Arbeitgebers richtig studiert:<br />
2000 sprang der FC Bayern im Fernduell<br />
mit Leverkusen, die damals<br />
wenige Kilometer weiter in Unterhaching<br />
unterlagen, gegen Werder Bremen<br />
noch auf Platz eins. Das Gute<br />
für Kovac: Schützenhilfe braucht es<br />
2019 keine; schon ein Remis reicht.<br />
Entsprechend siegessicher formulierte<br />
er:„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben:Wenn’s<br />
ein HappyEnd gibt,<br />
kann ich damit leben, eine Woche<br />
warten zu müssen.“<br />
Überdies kündigte auch sein Kritiker<br />
Karl-Heinz Rummenigge eine<br />
Versöhnung an: „Ich bin überzeugt,<br />
Niko wirdnächste Woche seinen ersten<br />
Titel holen, und dann werden wir<br />
gemeinsam feiern.“ Wenn nicht?<br />
„Dann war es eine Scheiß-Saison“,<br />
erklärte Hasan Salihamidzic. Man<br />
wolle sich auf die „nächsten zwei<br />
Wochen“ konzentrieren, beschied<br />
der Sportdirektor. Heißt: Nur beim<br />
Double hat Kovac seinen Jobsicher.<br />
In Leipzig schien der Rahmen für<br />
den ersten Titel irgendwie nicht richtig<br />
passend zu sein. Das fing schon<br />
beim Schmuddelwetter an. Die Regenwolken<br />
hingen wie Blei über dem<br />
Sportforum. Die Bayern brauchten<br />
gut zwanzig Minuten, um auf Betriebstemperatur<br />
zu kommen. Dann<br />
„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben:<br />
Wenn’s ein Happy End gibt,<br />
kann ich damit leben,<br />
eine Woche warten zu müssen.“<br />
Niko Kovac freut sich schon mal auf die Bierduschen.<br />
waren sie es,die in einem intensiven,<br />
nicht hochklassigen Spiel die besseren<br />
Chancen besaßen. Entweder<br />
stand TorwartPeter Gulacsi imWege,<br />
der gegen SergeGnabryoder Franck<br />
Ribéry rettete; oder die Bälle flogen<br />
wie bei einem Freistoß von Robert<br />
Lewandowski knapp am Ziel vorbei.<br />
Unddann war da ja noch der Aufreger<br />
mit dem Videobeweis,als Leon<br />
Goretzka die Kugel volley ins Torgeknallt<br />
hatte. Sicherlich haben schon<br />
die Fans diesen titelverdächtigen<br />
Treffer bejubelt, als der <strong>Berliner</strong><br />
Schiedsrichter Manuel Gräfe aus<br />
Köln mit einiger Verzögerung einen<br />
Hinweis ins Ohr geflüstert bekam:<br />
Watzkes wundersame Deutung<br />
IMAGO IMAGES<br />
Lewandowski hatte vorher mit einer<br />
FußspitzeimAbseits gestanden. Kovac<br />
bemerkte spitzzüngig, entscheidend<br />
sei, „wann auf den Knopf gedrückt<br />
wird“ –wann also der Moment<br />
der Ballabgabe bestimmt wird.<br />
Doch es war Abseits und deshalb<br />
wolle er nicht diskutieren.<br />
Hoeneß debattierte sehr wohl:<br />
„Das sogenannte Abseits ist der Witz<br />
des Jahres.Das war keine klareFehlentscheidung.<br />
Der Videobeweis ist<br />
dazu da, um klare Fehlentscheidungen<br />
zu korrigieren.“ Der Präsident<br />
sei daran erinnert, dass seine Bayern<br />
deswegen im Pokalfinale die Leipziger<br />
wiedertreffen, weil im Halbfinale<br />
in Bremen eine klare Fehlentscheidung<br />
nicht korrigiertwurde.<br />
Mit solch einseitigen Auslegungen<br />
macht sich der Klub nicht beliebter.<br />
Sowurde den Leipzigern mit<br />
den „Zieht-den-Bayern-die-Lederhosen-aus“-Gesängen<br />
aus ihrer Fankurve<br />
lange nach Spielschluss ein<br />
klarer Auftrag für den 25. MaiinBerlin<br />
mitgegeben. Das Gejohle dürfte<br />
Hoeneß weniger gestört haben als<br />
eine letzte Frage nach Timo Werner.<br />
Ob er sich den Zugang in spe genau<br />
angeschaut habe? Da war mal wieder<br />
Zeit für eine Medienschelte: „Ich<br />
habe auf die Grauen geschaut, nicht<br />
auf dieWeißen! Ihrmacht immer Nebenkriegsschauplätze<br />
auf. Wenn in<br />
der nächsten Woche irgendein Schäferhund<br />
einen Ordner beißt, ist das<br />
wichtiger.“ Was ein besonderes<br />
Schlusswort einer Woche gab, inder<br />
doch der Fußball endlich mal wieder<br />
in den Mittelpunkt gerückt war.<br />
Dortmunds Klubchef gibt trotz der Flatterhaftigkeit seines Teams vor,dass der Druck im Titelrennen allein bei den Bayern liege<br />
VonDaniel Theweleit, Dortmund<br />
Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer<br />
von Borussia<br />
Dortmund, war nach dem knappen<br />
3:2-Sieg seiner Mannschaft gegen<br />
Fortuna Düsseldorf auf der Pressekonferenz<br />
mit einem klar erkennbaren<br />
Plan erschienen: Er wollte im<br />
Ringen um die mentalen Voraussetzungen,<br />
unter denen der Showdown<br />
um die deutsche Meisterschaft am<br />
kommenden Wochenende stattfindet,<br />
ein erstes klares Signal setzen.<br />
„Ich glaube nicht, dass irgendein<br />
Spieler oder irgendeiner bei Borussia<br />
Dortmund noch Druck empfindet“,<br />
verkündete der Geschäftsführer des<br />
BVBmit einer Schärfe in der Stimme,<br />
mit der er normalerweise nur Zurechtweisungen<br />
bei allzu übergriffigen<br />
Fragen einfärbt. Zuvor hatte er<br />
schon erklärt, dass aller Druck „jetzt<br />
nach Süden“ gewandert sei, „dass<br />
der FC Bayern alles verlieren“, Borussia<br />
Dortmund hingegen „alles gewinnen“<br />
könne.<br />
passen, dass Geduld nicht mit Langsamkeit<br />
verwechselt wird“, merkte<br />
Sebastian Kehl an, der Leiter der Lizenzspielerabteilung.<br />
Seit Wochen<br />
kostet es die Dortmunder sehr viel<br />
Mühe, eine gesunde Mischung zwischen<br />
diesen Polen zu finden.<br />
Vorallem aber zeigte<br />
sich nicht zum ersten Mal<br />
in dieser Saison eine<br />
mentale Zerbrechlichkeit,<br />
die eher zum Abstiegskampf<br />
als zum Titelrennen<br />
passt.<br />
AP/MEISSNER<br />
Nachdem der derzeit<br />
verletzte Roman Bürki<br />
Dortmunds Chef: eine Woche zuvor in Bremen<br />
mit einem fatalen<br />
Watzke<br />
Torwartfehler zum Verlust<br />
von zwei wichtigen Punkten beigetragen<br />
hatte, unterlief nun Ersatzkeeper<br />
Marvin Hitz ein noch gruseligerer<br />
Torwartfehler zum 1:1. Unddie<br />
finalen Minuten, die der BVB bei einer<br />
3:1-Führung und in Überzahl<br />
(Adam Bodzek hatte Rot gesehen,<br />
82.) locker hätte zu Ende spielen<br />
Kritiker können nun anmerken,<br />
WatzkesVorstoß wirke ein wenig verzweifelt<br />
angesichts der psychischen<br />
Verfassung seines Teams, denn die<br />
Münchner gehen nicht nur als Tabellenführer<br />
mit zwei Punkten Vorsprung<br />
in diese letzte<br />
Runde, sondern auch als<br />
Mannschaft, die insgesamt<br />
deutlich stabiler und<br />
souveräner wirkt. DerBVB<br />
spielte hingegen auch am<br />
Sonnabend flatterhaft und<br />
am Ende hypernervös,<br />
meisterlich war dieser Auftritt<br />
nicht einmal in den<br />
besseren Momenten.<br />
Dashatte einerseits mit<br />
den Vorgaben von Lucien<br />
Favrezutun, der sein Team mit dem<br />
Plan in die Partie geschickt hatte,geduldig<br />
zu spielen, um den Düsseldorfern<br />
möglichst wenige ihrer gefährlichen<br />
Konter zu ermöglichen;<br />
und „Geduld ist nicht immer attraktiv“,<br />
erläuterte der Trainer. Andererseits<br />
müsse das Team jedoch „aufkönnen,<br />
wurden zum einem neuerlichen<br />
Ausflug in die Abgründe der<br />
schwarz-gelben Ängste.<br />
Statt ein Zeichen der Stärke nach<br />
München zu senden, offenbarten<br />
die Dortmunder also erneut, wie<br />
sehr sie diese Extremsituation eines<br />
solch engen Meisterrennens emotional<br />
mitnimmt. Diese Schlussphase<br />
am Sonnabend zeige, „wie sich das<br />
bei uns in den letzten Wochen alles<br />
anfühlt“, erzählte Kehl. Vor diesem<br />
Hintergrund kann Watzkes Versuch,<br />
allen Druck von der Dortmunder<br />
Mannschaft und ihrem Trainer zu<br />
nehmen, auch als Akt der Verzweiflung<br />
betrachtet werden. Alle Ziele<br />
seien bereits erreicht, hob der Klubchef<br />
hervor, „wir haben schon 18<br />
Punkte mehr als letztes Jahr, man<br />
kann dem Trainer und seinem Team<br />
nur gratulieren“. Die Profis des BVB<br />
und ihr mitunter zur Hysterie neigender<br />
Trainer sollen mit Freude und<br />
Leichtigkeit in das Saisonfinale bei<br />
Borussia Mönchengladbach gehen.<br />
Völlig unklar ist, ob ihnen das gelingt.<br />
City raubt<br />
Liverpool die<br />
Hoffnung<br />
Klopp muss sich in der Liga<br />
mit Platz zwei begnügen<br />
Jürgen Klopp nahm jeden einzelnen<br />
seiner enttäuschten Liverpooler<br />
Spieler tröstend in den Arm, das<br />
Hoffen auf einen Ausrutscher des alten<br />
und neuen englischen Fußballmeisters<br />
Manchester City war vergeblich:<br />
Fünf Tage nach dem spektakulären<br />
Einzug ins Champions-<br />
League-Finale blieb Klopp mit<br />
seinem Team ein weiteres „Fußball-<br />
Wunder“ verwehrt. Trotz nur einer<br />
Saisonniederlage musste sich der FC<br />
Liverpool in einem packenden Meisterschaftsrennen<br />
mit Platz zwei begnügen.<br />
Zwar gewannen die Reds 2:0<br />
(1:0) gegen die Wolverhampton<br />
Wanderers, City mit Teammanager<br />
Pep Guardiola und den deutschen<br />
Nationalspielern Leroy Sané und Ilkay<br />
Gündogan gab sich beim 4:1<br />
(2:1) beim Tabellen-17. Brighton &<br />
Hove Albion allerdings ebenfalls<br />
keine Blöße –und holte sich mit einem<br />
einzigen Punkt Vorsprung den<br />
sechsten Meistertitel. Liverpool wartet<br />
dagegen seit 1990 auf den 19. Erfolg<br />
in der höchsten englischen Liga.<br />
„Wir haben nur ein Spiel in der<br />
gesamten Saison verloren, wir haben<br />
97 Punkte. Wir werden nächste Saison<br />
wieder um den Titel kämpfen“,<br />
sagte Liverpools Doppeltorschütze<br />
Sadio Mané. City-Kapitän Vincent<br />
Kompany erklärte: „Ich glaube, das<br />
war die härteste Premier-League-<br />
Saison der Geschichte.Liverpool war<br />
außergewöhnlich, sie hatten es eigentlich<br />
nicht verdient zu verlieren.“<br />
Gündogan trifft per Freistoß<br />
Platz vier und damit der letzte<br />
Champions-League-Platz ging an<br />
Tottenham Hotspur. Dem Gegner<br />
Liverpools im Finale der Königsklasse<br />
reichte ein 2:2 gegen den FC<br />
Everton, um den FC Arsenal auf Abstand<br />
zu halten. Platz drei belegt der<br />
Europa-League-Finalist FC Chelsea.<br />
Englischer Meister im Trostspenden: Jürgen<br />
Klopp mit Mo Salah.<br />
AP/THOMPSON<br />
Die Entscheidung um den Titel<br />
hatte seit Wochen das gesamte Mutterland<br />
des Fußballs elektrisiert.<br />
Liverpools Anhänger hatten vordem<br />
Anpfiff ihrem Team Mut gemacht<br />
und den Mannschaftsbus bei der<br />
Ankunft am Stadion mit rotem<br />
Rauch umhüllt.<br />
Und tatsächlich sah es zunächst<br />
in der ersten Hälfte so aus, als ob<br />
Liverpool das Wunder schaffen<br />
sollte. Zunächst gelang Mané (17.)<br />
die Führung, wenig später schoss<br />
Glenn Murray das 1:0 für Brighton,<br />
ganz Anfield jubelte. Zwar erzielte<br />
Sergio Agüero für City eine Minute<br />
später den Ausgleich – doch auch<br />
das Unentschieden hätte Liverpool<br />
zum Titel gereicht.<br />
Doch wenig später wurden die<br />
Reds aus ihren Träumen gerissen.<br />
Aymeric Laporte (38.) traf zur Führung<br />
Manchesters in Brighton –nun<br />
lag der Vorteil wieder aufseiten der<br />
Citizens.Riyad Mahrez (64.) und wenig<br />
später Gündogan mit einem direkten<br />
Freistoß (72.) machten<br />
schließlich den City-Sieg und die<br />
Meisterschaft perfekt.<br />
Liverpool nützte damit auch das<br />
zweite Tor von Mané (82.) nichts<br />
mehr. Für Jürgen Klopp bleibt nun<br />
das Champions-League-Finale am<br />
1. Juni in Madrid, um die Saison mit<br />
einem Titel zu krönen. (sid)