HEIMATLIEBE-KILEFI Augabe 1/2019 - Frühjahr 2019

740Jahre Melbecke
Schnadegang und Feier auf Hof Verse am 27. April
Melbecke. Der kleine Ort mit seinen knapp über 80Einwohnern liegt, umgeben von grünen
Wiesen und Wäldern eingebettet, imFretter- und Elspetal. Melbecke ist ein beliebtes Ferienziel
für Menschen, die die Natur genießen möchten und bietet Wanderwege mit hervorragenden
Aussichtspunkten. Und esist ein Ort mit Historie. In diesem Jahr wird Melbecke 740 Jahre alt.
Das soll amSamstag, 27. April, mit einem Schnadegang
gefeiert werden. Soein Schnadegang diente früher den
Bewohnernder Dörfer,ihreGrenzenimAugezubehalten.
An Wegekreuzungen und Wiesenrändern standen große
Steine. Sie waren ein für jedermann sichtbares Zeichen für
diese Grenzen. In regelmäßigen Abständen trafen sich
Bewohner der angrenzenden Dörfer, umgemeinsam den
korrekten Stand der Grenzsteine zukontrollieren. Dabei
gab esden Brauch des „Stutzäsens“. Beide Grenznachbarn
wurden hochgehoben und mit dem Hinterteil mehr oder
weniger unsanft auf den Stein gestoßen, sozusagen als
„Erinnerungsverstärkung“.
Aus Anlass der 725-Jahr-Feier ließen die Dorfbewohner
2004 den Brauch des Schnadegangs wieder aufleben. Alle
5Jahre, verbunden mit Aktionen imund für das Dorf,
gehen die Melbecker jetzt wieder ihre Grenzen ab. Grenzsteine
mit Gedenktafeln an den 24. April 2004 findet man
oberhalb der Gierschlade, inder Nähe des Bildstocks der
HeiligenLucia,ander Larmecke-Quelleund am Kirchlöh.
Alle vier Steine werden am Samstag, 27. April, inAugenschein
genommen. Losgeht’sum10Uhr ab demHof Verse
am Ortseingang. „Wem der 12 Kilometerlange Wanderweg
zu beschwerlich ist, kannimPlanwagen vonGuido Quinke
mitfahren“, erklärt Nina Bölker, Mitorganisatorin der Veranstaltung.„Derfährt
als,Besenwagen‘langsam hinterher.“
So einSchnadegang in Melbecke istnicht nurein Naturerlebnis,
auch die Geselligkeit kommt dabei nicht zu kurz.
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