HEIMATLIEBE-KILEFI Augabe 1/2019 - Frühjahr 2019
Die Ausgabe für die Region Kirchhundem - Lennestadt - Finnentrop | Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten.
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Visum und reisten dann als freie<br />
Immigranten wieder in die USA ein.<br />
Man zeigte abdaindem an Fort<br />
Bliss angrenzenden Versuchsgelände<br />
„White Sands“ den amerikanischen<br />
Gastgebern den Stand der deutschen<br />
Entwicklungen.<br />
Nur kurze Zeit später wurde das Waffensystem<br />
„NIKE-Ajax“ erfolgreich<br />
getestet.<br />
Flugabwehrraketensysteme<br />
kommen nach<br />
Deutschland<br />
Zu dieser Zeit warendie Siegermächte<br />
in zwei Lager zerfallen. Auf der einen<br />
Seite standen die westlichen Alliierten<br />
unter Führung der USA, und auf der<br />
anderen der Ostblock mit der UdSSR<br />
(Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken).<br />
Am größten waren die<br />
Differenzen der beiden „Parteien“ im<br />
geteilten Deutschland. So wareswenig<br />
verwunderlich,dasssichimWesten die<br />
NATO (North Atlantic Treaty Organisation<br />
= Nordatlantische Verteidigungsorganisation)<br />
bildete und im<br />
Osten der „Warschauer Pakt“. Die<br />
junge Bundesrepublik trat am<br />
5.5.1955 der NATO bei. Der sogenannte<br />
„Kalte Krieg“ hatte begonnen.<br />
Beide Bündnisse besaßen ein riesiges<br />
Waffenarsenal und das dazugehörige<br />
Personal,wobei manimOsten primär<br />
auf eine Quantität der Waffen setzte.<br />
Der Westen hingegen bemühte sich<br />
mit neuesten Technologien um eine<br />
qualitative Ausrichtung. So kam es,<br />
dass die westlichen Mächte sich einer<br />
zahlenmäßigen Überlegenheit gegenübersah,<br />
diesie zu überrennen drohte.<br />
Zu dieser Zeit stellte die NATO ihre<br />
Strategie auf „Massive Retaliation“ =<br />
„Massive Vergeltung“ ein. Das heißt,<br />
dass es beieiner militärischenAktion<br />
gegen einen NATO-Staat zu einer<br />
Vergeltung auf einer weitaus höheren<br />
Eskalationsebene seitens der NATO<br />
kommen konnte.<br />
Diese Abschreckungsstrategie war gültigbis<br />
zumEndeder 1970er Jahreund<br />
wurde durch die NATO-Strategie der<br />
„Flexible Response“ = „Flexible Antwort“<br />
ersetzt.<br />
Dieses wurde durch die Außenpolitik<br />
der Bundesrepublik Deutschland bewerkstelligt.<br />
Umdiese Strategie indie<br />
Tatumzusetzen, wurden unteranderem<br />
Flugabwehrraketensysteme ineinem<br />
Gürtel von Norwegen bis in die Türkei<br />
geplant.<br />
Im Juni 1959 wurden durch das Verteidigungsministerium<br />
die betroffenen<br />
Kommunen per Brief von diesen<br />
Vorhaben informiert. Als Einsatzsysteme<br />
warendie amerikanischen Systeme<br />
NIKE und HAWKvorgesehen. Die<br />
NIKE-Raketen waren imwestlicher<br />
gelegenem Riegel für den mittleren<br />
und oberen Höhenbereich bestimmt,<br />
während die HAWK-Raketen im östlicheren<br />
Riegelteil gegen Tiefflieger<br />
und niedrige Flugziele wirken sollten.<br />
Die NIKE-Systeme waren für den<br />
Einsatz infesten und geschützten Stellungen<br />
konzipiert, die HAWK-Raketen<br />
dagegen für mobilen Einsatz.<br />
Für die Flugabwehrraketensysteme<br />
bestand eine personalintensive Einsatzbereitschaft<br />
rund um dieUhr (Schichtdienst).<br />
Die Aufstellung der NIKE-<br />
Systeme begann ab1958, der Aufbau<br />
des HAWK-Riegels abMitte der 60er<br />
Jahre.<br />
Oedingen betritt die Bühne<br />
Die Nachricht schlug damals in<br />
Oedingen wie eine Bombe ein. Das<br />
Flugabwehrraketensystem NIKE war<br />
zur Stationierung geplant. Essind keine<br />
großen Bedenken oder Einwände<br />
bekannt, wohl aber lange Verhandlungen<br />
über den Verkauf von Grundstücken.<br />
Es mussten eine Kaserne, ein<br />
Abschussbereich und ein Feuerleitbereich<br />
gebaut werden.<br />
Warum Oedingen auserwählt wurde<br />
hängt mit dem Luftverteidigungsgürtelder<br />
NATO zusammen.Wennman<br />
sich die Karte der damaligen Bundesrepublik<br />
vorAugen führtund im Norden<br />
mit dem nötigen Überlappungsradius<br />
der einzelnen Flugabwehrraketeneinheiten<br />
unter Berücksichtigung<br />
der Wirkungsbereiche der Waffensysteme<br />
mit einem Zirkel die entsprechenden<br />
Kreise zieht, so erscheint<br />
man imUmkreis von Oedingen. Für<br />
die Abschuss-Stellung bevorzugte<br />
man eine wenig besiedelte Gegend<br />
und für den Feuerleitbereich einen<br />
Berg. Denn bei aller Technik gilt:<br />
„Hoch stehen, weit sehen“. Der über<br />
500 Meter hohe Buchhagen bot sich<br />
für die Radargeräte an.<br />
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