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HEIMATLIEBE-KILEFI Augabe 1/2019 - Frühjahr 2019

Die Ausgabe für die Region Kirchhundem - Lennestadt - Finnentrop | Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten.

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August Freimuth kennt sich aus. 34 Jahre war er im Dienst<br />

der Bundeswehr. Vom Gefreiten zum Hauptmann – alle<br />

Dienstgrade hat der gebürtige Volkmarser durchlaufen.<br />

Dabei wurde Oedingen zu seinem Heimatstandort. Dort<br />

hat er ein Haus gebaut und wohnt auch jetzt noch mit seiner<br />

Familie ganz in der Nähe der ehemaligen Kaserne.<br />

Dazwischen immer wieder lange Aufenthalte in den USA.<br />

Insgesamt fast 10 Jahre hat Freimuth mit seiner Familie<br />

dort berufsbedingt verbracht.<br />

„Eigentlich wollte ich beim Bund mir die Meisterschule für<br />

das Elektrohandwerk verdienen“, erinnert sich Freimuth an<br />

die Anfänge seiner Bundeswehrlaufbahn. Sein erster Tag in<br />

Oedingen hinterließ einen bleibenden Eindruck: „Wir<br />

kamen nach absolvierter Grundausbildung mit 25 Mann<br />

aus dem Raum Kassel und dem Ruhrgebiet per Bahn, die<br />

Waggons waren übrigens abgeschlossen, in Grevenbrück<br />

an. Dann ging´s mit dem Bus nach Oedingen zur Kaserne.<br />

Dort angekommen marschierten wir, beladen mit Seesack<br />

und Koffer, zu Block 4. Zimmer suchen, Gepäck ablegen,<br />

alle wieder raus. Denn: In Oedingen war Schützenfest! Der<br />

ehemalige Schützenmajor August Esleben hatte die Soldaten<br />

der Sauerlandkaserne dazu eingeladen. Wir waren in<br />

Oedingen angekommen!“ Am nächsten Tag durften die<br />

„Neuen“ nach Hause. Denn alle hatten in der Zeit der<br />

dreimonatigen Grundausbildung ihre Familien selten gesehen.<br />

„Am Montag sagte man uns: Ihr seid jetzt Kanoniere<br />

des Flugabwehrraketen-Bataillons 22. Ich wurde eingeteilt<br />

als Auszubildender im Abschussbereich, also da, wo die Missiles<br />

(Lenkflugkörper) stationiert waren. So fing es an.“<br />

Da der junge Soldat die Meisterschule besuchen wollte, verpflichte<br />

er sich zunächst für vier Jahre, was eine Ausbildung<br />

in den USA zur Folge hatte. Der Unteroffizierslehrgang<br />

umfasste eine fachliche Theorie und Praxis in Fort Bliss,<br />

Texas (1972). „Das Militärische lernte man in Oedingen.“<br />

Mit sehr gutem Lehrgangsabschluss kehrte er zurück und<br />

bekam beim Schießen 1973 auf der Insel Kreta das Angebot,<br />

Ausbilder in den USA zu werden. „Ich musste mich<br />

innerhalb eines Tages entscheiden und nahm nach Rücksprache<br />

mit meiner damaligen Verlobten das Angebot an.“<br />

So begann seine Karriere bei der Bundeswehr über Wehrpflicht,<br />

Soldat auf Zeit bis hin zum Berufssoldat.<br />

Bedingt durch Stellen Ab- und Umbau (ja, gibt es auch bei<br />

Soldaten) habe ich mich im Jahr 1983 dazu entschlossen in<br />

die Laufbahn der Offiziere MilFd zu wechseln. Andernfalls<br />

hätte ich sonst den Standort wechseln müssen. Die Ausbildung<br />

zum Offz beinhaltete ein Technik-Studium mit<br />

Abschluss zum staatlich geprüften Elektrotechniker und<br />

die Offiziersausbildung an der Offiziersschule der Luftwaffe<br />

in Fürstenfeldbruck. Nach 17 Jahren mit dem NIKE-<br />

System wechselte er 1988 in das neue FlaRak-System<br />

PATRIOT. Wenn Freimuth von seiner Dienstzeit erzählt<br />

und Details erklärt, wird erst bewusst, welch gewichtige<br />

Rolle Deutschland und vor allem der Nato-Standort<br />

Oedingen in der Zeit des Kalten Krieges gespielt hat.<br />

Wer sich dafür interessiert, kann sich mit August Freimuth<br />

in Verbindung setzten, E-Mail: sauerlandkaserne@t-online.de.<br />

von Marita Sapp [Text und Fotos]<br />

Früher waren die Pläne der Raketenabschussbasis mit<br />

ihren unterirdischen Bunkern streng geheim, jetzt kann<br />

jeder, der sich dafür interessiert, sie einsehen.<br />

Die „IKEA-Bibel“ für Raketen nennt der Hauptmann a.D das<br />

technische Handbuch, dessen Inhalt alle, die in der Station<br />

in Obervalbert Dienst hatten, auswendig lernen mussten.<br />

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