HEIMATLIEBE-KILEFI Augabe 1/2019 - Frühjahr 2019

Zur Therapie
bei Freund(t)en
Logopädin Katharina Freundt und ihr Co-Therapeut Balduin unterstützen ihre
kleinen Patienten beim Sprechenlernen.
Wer„Balduin vom Engelsblick“ heißt, muss schon etwas
Besonderes sein. Deshalb ist es wohl nicht verwunderlich,
dass ich vor unserer Verabredung ein wenig aufgeregt bin.
Groß soll er sein, dabei süßund ganzbesonders. Ichschlage
meinen Kragen hoch, es ist kurz vor 17 Uhr, ungemütlich
kalt und regnerisch an diesem TagimJanuar. Der Wind
pfeift unheimlich durch die menschenleere Straße,
Regentropfen prasseln unaufhörlich auf den Asphalt. Jetzt
aber rein.
„Hallo, Balduin“, begrüße ich mein Gegenüber, schaue ihn
freundlichan. Nervös strecke ich meineHandnachihm aus.
Er ist wirklich groß mit seinen 80cm; zählt man den Kopf
dazu110 cm.Und flauschig. Undhat eine feuchte Schnauze.
Balduin ist der Landseer-Hund von Logopädin Katharina
Freundt, schüchtern ist er nicht. Er begrüßt mich, als seien
wir alte Freunde. „Balduinist 6Jahrealt, kommtaus Düren
vom Züchter „vom Engelsblick“. Ich habe ihn 10 Wochen
nach der Geburt zumir geholt und später mit ihm eine
Ausbildung zum Therapiebegleithund gemacht. Er liebt
Menschen und ganz besonders Kinder“, erzählt die Logopädin.
Logopädie ist die medizinische Fachdisziplin, die sich mit
Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigung
beschäftigt. So therapiert Katharina Freundt inihrer
Kirchhundemer Praxis „Quasselstrippe“ sowohl Kinder,
die Schwierigkeiten beim Sprechenlernen zeigen, als auch
Erwachsene, die beispielsweise durch ihren Beruf Stimmprobleme
haben oder aufgrund eines Schlaganfalls das
Sprechen neu erlernen müssen. „Meine jüngste Patientin ist
zweieinhalb, die älteste 92 Jahre“, erzählt die sympathische
42-Jährige von ihrer Arbeit.
„Dochwozu brauchst du in aller Welt einen Hund in deinen
Therapiestunden?“, frage ich skeptisch. Balduin hat sich
nach der kuscheligen Begrüßung neben mich gelegt, schaut
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