03.06.2019 Aufrufe

Pfalz-Magazin Sommer 2019

die 50. Ausgabe und 10 Jahre... das "riecht" nach Jubiläum. Freuen Sie sich auf unsere neue Ausgabe für den Sommer!

die 50. Ausgabe und 10 Jahre... das "riecht" nach Jubiläum. Freuen Sie sich auf unsere neue Ausgabe für den Sommer!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wein & Co<br />

Die Weinrebe<br />

Die Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde, deren Früchte, die Trauben,<br />

sich die Menschen schon im Altertum zu Nutze gemacht haben.<br />

S<br />

chon in der Bibel heißte es in 1. Mose 9,20 „Noah aber<br />

wurde nun ein Landmann und legte einen Weinberg an“.<br />

Auf Schrifttafeln in Ur wird der Weinstock das erste mal<br />

geschichtlich erwähnt. Dort steht, dass König Sargon I (2684 –<br />

2630 v. Chr.) Weinstöcke, Feigen und Rosensträucher von einem<br />

Kriegszug mitbrachte. Im Buch „Könige“ in der Bibel kann man lesen,<br />

dass unter der Herrschaft König Salomos „… Juda und Israel<br />

sicher wohnten, ein jeglicher unter seinem Weinstock und unter<br />

seinem Feigenbaum, von Dan bis gen Beer-Seba, solange Salomo<br />

lebte.“<br />

Botanisch gesehen gehört die Rebe zu den Schlingpflanzen und<br />

strebt wie alle Kletterpflanzen stets nach oben. Ließe man der Rebe<br />

freien Lauf, würde sie wie ein Liane sich in große Höhen winden.<br />

In südeuropäischen Ländern rankten sich die Reben bis zum<br />

Mittelalter an Bäumen empor.<br />

Aber die Rebe wächst nicht nur in die Höhe, sondern auch ihre<br />

Wurzeln können sich bis 15 Meter tief in die Erde graben. Somit<br />

kann sie auch bei großer Trockenheit genügend Wasser und Nährstoffe<br />

aus dem Boden ziehen. Deshalb haben die Menschen früher<br />

beim Bau ihrer Häuser diese Fähigkeit der Rebe für sich genutzt.<br />

Die Häuser waren nicht unterkellert und der aus dem Erdreich aufsteigenden<br />

Feuchtigkeit schutzlos ausgesetzt. Man pflanzte also die sogenannte<br />

Hausrebe. Diese sieht man auch heute noch in fast jedem Dorf<br />

an alten Häusern (siehe Foto auf der rechten Seite oben).<br />

Lange Zeit war es in einigen Gemeinden Südtirols Sitte, zu besonderen<br />

Ereignissen, wie etwa bei der Geburt eines Kindes, eine Rebe vor<br />

dem eigenen Haus zu pflanzen. Das Südtiroler Weindorf Margreid<br />

beansprucht für sich, die frühestdatierte Hausrebe der Welt zu haben.<br />

In der Grafengasse des Örtchens hält sich die Pflanze entlang einer<br />

Hausmauer an einem Holzgestell fest. „Oktober 1601“ steht auf dem<br />

Marmorstein, der das Holzgerüst trägt. Wegen dieser Inschrift gehen<br />

die Margreider davon aus, dass die Rebe mehr als 400 Jahre alt sein<br />

muss. Aus welchem Anlass sie damals gepflanzt wurde, ist nicht bekannt.<br />

Bis heute trägt sie Tafeltrauben, die man aber nicht zur Weinherstellung<br />

verwendet.<br />

16 56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!