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Pfalz-Magazin Sommer 2019

die 50. Ausgabe und 10 Jahre... das "riecht" nach Jubiläum. Freuen Sie sich auf unsere neue Ausgabe für den Sommer!

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Die Speisenkarte war auf ein Brett geklemmt und gab zunächst einen<br />

Überblick über das täglich wechselnde Wochenangebot. Klassische<br />

Hausmannskost, wie etwa Kalbsragout, Schweinelende im Backteig,<br />

Eier in Senfsauce oder Schweinebraten mit Karottenstampf, bestimmte<br />

das für eine Weinstube recht abwechslungsreiche Programm bei<br />

den Tagesgerichten.<br />

Ein Blatt weiter auf der Standardkarte waren die üblichen, regionalen<br />

Deftigkeiten in Form von Leberknödel, Bratwurst und Saumagen vertreten.<br />

Und das zu äußerst fairen Preisen. Neben den hinlänglich<br />

bekannten „Pfälzereien“ wurde auch dem panierten Schweineschnitzel<br />

sowie dem altbewährten, bei Fleischessern nach wie vor<br />

hoch im Kurs stehenden Rumpsteak gehuldigt. Letzteres übrigens ein<br />

echtes Prachtexemplar, wie mir der Blick zum Nachbartisch verriet.<br />

Für Vegetarier mit ausgeprägter Vorliebe für Käse standen gebackener<br />

Schafskäse, eingelegter Münsterkäse, Weißer Käse (=angemachter<br />

Quark) sowie ein eher musisch sozialisierter Handkäs auf dem<br />

Speisezettel. Zwei Suppen, ein paar Salatteller mit wechselndem Zubehör,<br />

eine Hausmacher Vesperplatte und ein Straßburger Wurstsalat<br />

rundeten den konventionellen Teil des Speisenangebots nicht minder<br />

gehaltreich ab.<br />

Eine Flasche Mineralwasser (3,50 Euro) stellte sich brav in den Dienst<br />

der Durstbekämpfung, während ein Viertel vom trocken ausgebauten<br />

Sauvignon Blanc des benachbarten VDP-Weinguts Siegrist (5,80<br />

Euro) unseren Weinsinn schärfte. Die Auswahl fiel nicht gerade leicht,<br />

denn die Palette an offen ausgeschenkten Tropfen kann sich durchaus<br />

sehen lassen. Zumal mit Andreas Schäfer, Peter Stübinger und Rainer<br />

Schunck auch weniger bekannte Winzer aus dem Ort vertreten sind.<br />

Als Hauptgänge fungierten gebackener Schafskäse (7,80 Euro, siehe<br />

Bild oben mitte) und der nicht nur bei Pfälzer Wandervögel so beliebte<br />

„Schiefe Sack“ (8,40 Euro, siehe Bild oben rechts). Diese Liaison aus<br />

einem fluffigen Leberknödel und einer deftigen Bratwurst hat schon<br />

viele ausgehungerte Hüttengänger gestärkt auf die nächste Etappe<br />

geschickt. Der obligatorische Sauerkrauthügel und die dunkle<br />

Saucenpfütze durften da natürlich nicht fehlen.<br />

Schon der erste Biss in die kross angebratene Bratwurst ließ auf gute<br />

Metzger-Qualität schließen. Die Konsistenz der Leberknödel zeichnete<br />

sich durch eine lockere Beschaffenheit aus. Seine angenehm<br />

herbe Würze harmonierte gut mit der Säure des Krauts. In der Summe<br />

ergab das einen schmackhaften <strong>Pfalz</strong>teller ohne viel Schnickschnack.<br />

Ehrliche Hausmannskost, mit der sich der aufgestaute<br />

Hunger vom Tage offensiv bekämpfen ließ.<br />

Der mit Tomaten, Peperoni, Zwiebeln und Oliven verfeinerte Käsequader<br />

aus Schafsmilch kam in reichlich Öl schwimmend direkt aus<br />

dem Backofen. Da hätte es schon einer kompletten Stange Weißbrot<br />

bedurft, um den öligen Inhalt der Tonschüssel aufzusaugen. Geschmacklich<br />

war auch da nichts auszusetzen, nur den Fetteinsatz<br />

hätte man ein wenig reduzieren können.<br />

Fazit:<br />

Wer auf schnörkellos zubereitete Hausmannkost zu zivilen Preisen<br />

steht und einen guten Hunger mitbringt, ist im Zehntkeller gut<br />

aufgehoben. Das klingt nach „Back to the Roots“ und ist es auch.<br />

Die nostalgische Weinstube im Ortskern von Leinsweiler wirkt ein<br />

wenig aus der Zeit gefallen, das aber auf sehr charmante Art und<br />

Weise. Denn das Klassische muss nicht „hip“ sein. Es hat ja<br />

Klasse.<br />

Skala<br />

6 5 4 3 2 1<br />

nicht zu empfehlen — empfehlenswert — sehr zu empfehlen<br />

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