reisen EXCLUSIV - Sommer 2019
Die große Hotel-Ausgabe * 43 Lieblinghotels * Schiffsreisen – Die Welt von der Reling entdecken * New York City * Neuseeland * Service: Flugangst * Lifestyle: Kochbücher, Sonnenbrillen, Bikini Love * Gewinnspiele
Die große Hotel-Ausgabe
* 43 Lieblinghotels
* Schiffsreisen – Die Welt von der Reling entdecken
* New York City
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DESTINATION HOTELS<br />
DIE LODGE UNTERSTÜTZT DIE ERHALTUNG VON<br />
ENDEMISCHEN SPEZIES, UND SO IST MAN VOR ORT<br />
UMGEBEN VON EINZIGARTIGER FLORA UND FAUNA.<br />
Dort, wo der britische Naturforscher vor nun mehr als 180 Jahren landete<br />
und infolge seiner Beobachtungen die Evolutionstheorie aufstellte,<br />
verknüpft heute die Pikaia Lodge mit künstlerischen Details die<br />
Geschichte dieser Inseln mit der Gegenwart. Schon der Name – Pikaia<br />
– ist eine Referenz an eine der ältesten bekannten Lebensformen, die<br />
einige Forscher sogar für den Urahn aller heute existierender Wirbeltiere<br />
halten. Die Wände sind behangen mit Millionen Jahre alten Fossilien<br />
als gelungener Kontrast zur so eleganten Einrichtung, die durch<br />
glänzende Werke der Künstlerin Larissa Marangoni ergänzt wird. Im<br />
Restaurant Evolution versammeln sich dabei die Tische um eine übergroße<br />
DNA-Helix, während sich an der Wand die menschliche Evolution<br />
vom Primaten hin zum aufrecht gehenden Mensch durchaus<br />
kritisch in dem Rückgang der Natur durch einen seine Blätter verlierenden<br />
Baum widerspiegelt. Diesem Trend stellt sich die Pikaia Lodge<br />
aktiv entgegen: Die 14 exklusiven Suiten, deren Dächer sich wie Sonnensegel<br />
dem atemberaubenden Ausblick über die Insel öffnen, werden<br />
natürlich beheizt und gekühlt, Energie wird bereitgestellt durch<br />
Solar- und Fotovoltaikanlagen, das Wasser, wenn möglich, aus Regen<br />
recycelt. Um den eigenen Fußabdruck in dieser abgeschiedensten Ecke<br />
unserer Welt zu minimieren, unterstützt die Lodge auch die Erhaltung<br />
von endemischen Spezies, und so ist man vor Ort umgeben von<br />
einzigartiger Flora und Fauna – Darwin-Finken fliegen und hüpfen in<br />
ihrer Vielzahl an Unterarten wild umher, und die spätestens durch<br />
Lonesome George bekannt gewordenen Riesenschildkröten arbeiten<br />
sich genüsslich durch die feuchte Graslandschaft auf dem Gelände.<br />
Dass die Isla Santa Cruz vor Leben nur so strotzt, ist die Folge<br />
einer Millionen Jahre langen Entwicklung von ihrer Entstehung als<br />
Lava speiendem Vulkan bis hin zum fruchtbaren Heim für Tiere und<br />
Pflanzen, die sie heute ist. Und so kommt es mir fast vor, als sei ich<br />
in der Zeit zurückgereist und könne diese Entwicklung der Inseln live<br />
miterleben, als ich am nächsten Tag auf dem Deck der hauseigenen<br />
Jacht »Pikaia 2« stehe und sich am Horizont langsam die rot-braunen<br />
und schwarzen Kuppen der deutlich jüngeren Isla Santiago abzeichnen.<br />
Erkaltete Lavaströme erstrecken sich bis ins Inland oder brechen<br />
steil herab ins türkisfarbene Meer. Ein Fregattvogelpärchen sitzt auf<br />
der Reling neben mir, ihr schwarzes Gefieder flattert im Wind, die<br />
schwarzen Augen wirken leblos, die Schnäbel scheinen knöchern. Hier<br />
ist das Leben noch rau und unwirtlich. Und doch entdecke ich auch<br />
hier ein paar der endemischen Bewohner, während unser Guide Carlota<br />
uns beim Landgang geduldig die Entstehung der Insel anhand<br />
der klar erkennbaren Lavaschichten erklärt. Geckos huschen umher,<br />
blutrote Klippenkrabben sitzen in der Brandung, und als wir bereits<br />
wieder das Beiboot der »Pikaia 2« besteigen, plantscht eine Gruppe herumtollender<br />
Galapagos-Pinguine herbei und tapst ungelenk an Land.<br />
Die Galapagos zeigen dem Besucher den wunderbaren Lebensdrang<br />
der Natur. Ob an Land oder beim Schnorcheln unter der wogenden<br />
Wasseroberfläche des Pazifiks.<br />
Am Abend sitze ich in Dunkelheit auf meinem Balkon und lausche<br />
dem Zirpen des Dschungels. In meinem Kopf flirrt es vor Eindrücken,<br />
von den endlosen Weiten des Ozeans, von Gesteinswüsten und saftigem<br />
Grün und von Leben, das sich überall seinen Weg bahnt. In<br />
wenigen Tagen, so scheint mir, habe ich Millionen Jahre der Evolution<br />
durchreist. Und so einzigartig, wie die Welt hier ist, so einzigartig ist<br />
der Blick, den die Pikaia Lodge mir ermöglicht hat.<br />
INFO<br />
Die Pikaia Lodge auf der Isla Santa Cruz bietet Entdecker-<br />
Pakete für drei bis sieben Tage an, inklusive Verpflegung,<br />
Ausflügen auf der hoteleigenen Jacht und Landausflüge, bei<br />
denen auch die Charles-Darwin-Forschungsstation in Puerto<br />
Ayora besucht wird. Das exklusive Hotel verfügt über 14 geräumige<br />
Suiten, Restaurant & Spa. Drei-Tages-Paket ab ca. € 4.200<br />
pro Person im DZ. www.pikaialodge.com<br />
ANREISE Drei verschiedene Airlines (Latam, Tame und Avianca)<br />
fliegen mehrmals täglich von Guayaquil und Quito vom ecuadorianischen<br />
Festland die Flughäfen im Inselreich an. Vorab müssen<br />
Besucher allerdings am Flughafen eine Transit-Karte erwerben,<br />
um auf die Inseln <strong>reisen</strong> zu dürfen.<br />
Fotos: Patrick Lettmann, Pikaia Lodge (4), Illustration: Kapreski/Shutterstock.com<br />
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<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> sommer <strong>2019</strong>