reisen EXCLUSIV - Sommer 2019

The Ritz-Carlton Yacht
Das schwimmende Boutique-Hotel
Eine Nummer kleiner und ganz taufrisch ist die erste Yacht, die die
US-amerikanische Hotelkette Ritz-Carlton nach dem Stapellauf im
Oktober 2018 im Frühjahr 2020 erstmals mit Gästen in See stechen
lässt. Umgesetzt werden soll das intime Ambiente eines Boutique-
Hotels in eigener Handschrift auf maritime Art. So können die Gäste
von der fast auf Wasserniveau gebauten Holzterrasse am Heck direkt
in die Fluten hüpfen, wenn das Schiff ankert. Bei den Ozeanriesen
würde ein solches Verhalten einen Noteinsatz auslösen.
Ganz wie ein einsamer Superreicher mit Privatyacht fühlt man
sich trotz All-inclusive-Luxus aber nicht, denn immerhin bis zu 298
Passagiere können an Bord des 190-Meter-Dampfers. Sie teilen sich
auf 149 Suiten auf, von denen die mit 102 Quadratmetern größte die
Owner‘s Suite ist. Es gibt vier Restaurants und drei Bars. Jederzeit
können die Gäste sich die Mahlzeiten ohne Aufpreis in ihre Suite
bringen lassen. Trinkgelder sind im Preis inbegriffen, nur das Speisen
im Gourmet-Restaurant, das vom Sternekoch Sven Elverfeld (Koch
im Ritz-Carlton Wolfsburg) inspirierte Gerichte auf den Teller bringt,
kostet extra.
Als Destinationen geplant sind Kanada, die Karibik, das Mittelmeer,
aber auch Atlantik-Überfahrten. Derzeit günstigstes Angebot
sind vier Nächte Karibik ab E 2.807.
www.ritzcarltonyachtcollection.com
Le Champlain
Kleines Schiff, großes Unterwasserkino
Für den Trend zu kleineren Schiffen steht die französische Reederei
Compagnie du Ponant wie kaum eine andere: Statt wie etwa Royal Caribbean
immer größere Pötte zu bauen, sind die Yachten der neuen Ponant-Explorer-Klasse
gegenüber den älteren Schiffen wieder ein Stück
kleiner geworden – man spricht lieber von Expeditionen statt Kreuzfahrten.
Die zuletzt im Sommer 2018 in Dienst gestellte, gut 130 Meter
lange »Le Champlain«, Zweiter von vier baugleichen Neubauten, kann
in 92 Kabinen insgesamt 184 Passagiere beherbergen. Alle Kabinen
besitzen Terrasse und Meerblick, die größte misst 45 Quadratmeter, die
kleinste 19 Quadratmeter, die Crew umfasst 110 Mitarbeiter.
Per Festrumpf-Schlauchbooten werden Ausflüge unternommen, die
am Heck des Schiffs ablegen, das auch als Sonnendeck mit Infinity-Pool
dient. Besonders an Bord ist »Blue Eye«, eine Unterwasser-Lounge mit
organisch geformtem Mobiliar und ovalen Bullaugen, die den Blick ins
Meer freigeben. »Le Champlain«, wie jedes Ponant-Schiff nach einem
französischen Entdecker benannt, ist auf allen Weltmeeren unterwegs,
fährt nach Neuseeland ebenso wie zu den Seychellen – und auch über
den Amazonas, den Orinoco oder die Großen Seen.
Spezialität der Reederei aber sind die kalten Gegenden, nach eigenen
Angaben ist Ponant Weltmarktführer bei Polarkreuzfahrten. Auf
dem Plan stehen Arktis wie Antarktis – und auch dort schwärmen die
Zodiacs mit Passagieren für Wanderungen an Land aus. Günstigstes
Angebot ist die viertägige Überfahrt von Bergen nach Reykjavik ohne
Zwischenstopp, die ab E 870 pro Person kostet. de.ponant.com
Silver Muse
Luxus auf hoher See
Den Gegenentwurf schwimmender Städte zelebriert die monegassische
Reederei Silversea Cruises mit der »Silver Muse«. Das Schiff
zählt mit über 200 Metern Länge zwar nicht zu den kürzesten, was
aber daran liegt, dass die Suiten mit eigenem Butler-Service Platz
benötigen. Und der Betreuungsschlüssel ist nicht schlecht: Auf maximal
596 Passagiere trifft eine bis zu 411-köpfige Besatzung.
Der größte Typ Suite mit zwei Schlafzimmern ist 130 Quadratmeter
groß und ausgestattet mit Luxusmerkmalen wie Marmorbad,
begehbarem Kleiderschrank oder Teakholz-Veranda. Die Minibar wird
mit den Lieblingsgetränken des Gastes aufgefüllt, das Dinner am
Captain‘s Table eingenommen.
Das Schiff ist im Winter rund um Australien und in südostasiatischen
Gewässern unterwegs und pendelt im Sommer zwischen Alaska
und Vancouver. Ein Cruise von Alaska nach Tokio über Kamtschatka
im Spätsommer kostet ab E 4.770 pro Gast. www.silversea.com
MS Hamburg
Das erfahrene Multitalent
Normalerweise sind es zwei Sphären, die unterschiedliche Gäste
anziehen: Flusskreuzfahrten auf der einen und Kreuzfahrten über die
Weltmeere auf der anderen Seite – doch die »Hamburg« kann beides.
Das Schiff, Indienststellung 1997, hat mittlerweile so viele Seemeilen
hinter sich, dass es rechnerisch die Erde schon zehnfach umrundet
hat. Tatsächlich zählen abgelegene Ziele zum Fahrplan wie Südgeorgien
vor der Südspitze Südamerikas oder Grönland.
Die Besonderheit aber ist: Weil die Hamburg mit 144 Metern
Länge und 22 Metern Breite recht kompakt gebaut ist, kann sie das
Kunststück vollbringen und vom Meer in den Fluss gleiten. So passt
sie noch durch die Schleusen am Sankt-Lorenz-Strom und findet
damit ihre Weg vom Atlantik bis auf die Großen Seen Nordamerikas.
Auch Kreuzfahrten zum Amazonas-Delta werden angeboten. 18 Tage
»Indian Summer auf den Großen Seen« im Herbst 2019 kosten ab
E 3.449. Um bis zu 400 Passagiere kümmern sich 170 Besatzungsmitglieder.
www.plantours-partner.de.
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