reisen EXCLUSIV - Sommer 2019
Die große Hotel-Ausgabe * 43 Lieblinghotels * Schiffsreisen – Die Welt von der Reling entdecken * New York City * Neuseeland * Service: Flugangst * Lifestyle: Kochbücher, Sonnenbrillen, Bikini Love * Gewinnspiele
Die große Hotel-Ausgabe
* 43 Lieblinghotels
* Schiffsreisen – Die Welt von der Reling entdecken
* New York City
* Neuseeland
* Service: Flugangst
* Lifestyle: Kochbücher, Sonnenbrillen, Bikini Love
* Gewinnspiele
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NEUE HOTELS<br />
sich in den Baumkronen erhaschen. Als unser Allrad-Jeep kurze Zeit<br />
später mit Blick auf eine besonders schöne Lichtung samt Wasserloch<br />
hält, steht ein gedeckter Mittagstisch ebendort für uns mitten in der<br />
Natur bereit. Vom Grill daneben duftet es köstlich nach würzigem<br />
BBQ. »Happy Birthday, Mam«, ruft mir Abiot zu. Ich bin ganz schön<br />
gerührt von dieser tollen Überraschung!<br />
13:00 UHR<br />
Es ist heiß, unerträglich heiß. Doch hier, im wunderschönen Pool mit<br />
kaltem Drink, lässt es sich zur Mittagshitze aushalten. Die Location<br />
des neu eröffneten Camps von Wilderness Safaris ist grandios: Alle<br />
sieben Zelte stehen weit auseinander am Flussufer, in der Mitte der<br />
Pool mit Lounge und das Hauptzelt, via Holzstege miteinander verbunden.<br />
Nicht selten kommen Elefanten vorbei und trinken aus dem<br />
Pool, doch glücklicherweise (!) habe ich das kühle Becken für mich.<br />
Gleich werde ich mir noch ein kleines Mittagspäuschen gönnen. Ich<br />
mag die Zeltsuiten sehr gern – naturbelassen und doch Luxus pur: frei<br />
stehende Badewanne, Innen- wie Outdoor-Regendusche, ein riesiges<br />
Kuschelbett, handgefertigte Lampenschirme, Tische und Kleiderstangen.<br />
Und von überall ist der Blick über den Sambesi gigantisch.<br />
18:00 UHR<br />
Wir gleiten mit dem Boot der bald untergehenden Sonne entgegen<br />
und teilen die stille Wasseroberfläche in zwei. In dem sonst braunen<br />
Sambesi spiegelt sich das leuchtende Lila, das auch den Himmel überspannt.<br />
Umhüllt von dieser Magie, werden köstliche Canapés und<br />
Wein gereicht. Mein Geburtstagswunsch war es, nach der nachmittäglichen<br />
Pirschfahrt nochmals auf den Fluss zu fahren – für den Sonnenuntergang.<br />
Und heute stimmt einfach alles: Just, als der rote Feuerball<br />
den Horizont von Sambia küsst, schwimmt ein riesiger Elefantenbulle<br />
am Boot vorbei, klettert auf eine kleine Insel und posiert wie bestellt<br />
vor dem Spektakel. Wow.<br />
21:00 UHR<br />
Dieser Tag soll einfach nicht enden, wünsche ich mir. Meine Füße habe<br />
ich in den feinen Sand um das Lagerfeuer gegraben, vor mir knistern<br />
die Flammen. Ich nippe an meinem erfrischenden Bier, ich bin eigentlich<br />
pappsatt. Dass wir leider keinen Fisch zum Abendessen beisteuern<br />
konnten, war gar nicht weiter schlimm, denn auch das feine Rinderragout<br />
zerging auf der Zunge.<br />
Luke, der hier im Camp arbeitet, sitzt neben mir am Feuer. Er ist<br />
Guide mit Leidenschaft, das habe ich gleich am ersten Tag gemerkt.<br />
Mit seiner Taschenlampe leuchtet er zu den Büschen unten am Flussufer<br />
– unzählige rote Augenpaare blinken uns entgegen. »Wildhunde«,<br />
verrät er auf meinen erstaunten Blick. Mit der Geduld eines Lehrers<br />
hat er mir in den vergangenen Tagen die Flora und Fauna anschaulich<br />
erklärt. Der Artenreichtum ist groß, doch wer für die Big Five herkommt,<br />
wird enttäuscht werden. Die Nashörner wurden umgesiedelt,<br />
und auch Giraffen leben hier keine. »Kommst du gleich noch mal mit<br />
aufs Boot? Wir wollen wieder raus auf den Fluss, um dort die Sterne<br />
zu beobachten. Man kann heute sogar den Mars am Himmel sehen«,<br />
flüstert Luke mir geheimnisvoll zu. Ich nicke entschlossen – wer<br />
braucht schon Giraffen?<br />
Plötzlich höre ich Trommelschläge, die in einem schnellen Rhythmus<br />
immer näherkommen. Ich drehe mich um, doch außer den unzähligen<br />
Lampions, die die Holzwege schmücken, erkenne ich nichts. Dann<br />
tauchen sie hinterm Haupthaus auf – erst als grobe Schatten, doch als<br />
sie nur noch wenige Meter entfernt sind, erkenne ich sie: die Köche, die<br />
übrigen Guides, die Kellner – all die Leute, die mir den heutigen Geburtstag<br />
zu einem wunderschönen bereitet haben, sind gekommen und<br />
singen für mich. Drei Trommeln geben den Rhythmus an, alle springen<br />
durch den Sand. Abiot nimmt mich auffordernd an die Hand – und ehe<br />
ich mich versehe, hüpfe ich mit ihnen barfuß durch den Sand, strahlende<br />
Gesichter fliegen an mir vorbei, der Rhythmus der Trommeln<br />
betäubt meine Ohren, der Geruch und Rauch vom süßen Feuer meine<br />
restlichen Sinne. Auch wenn sich mir dieser Tanz wie ein absurdes Klischee<br />
aus einem Kolonialroman in mein Gehirn einbrennt – er krönt<br />
den Tag. Dieser Geburtstag und dieser Ort sind einfach besonders.<br />
INFO<br />
Das neu eröffnete Chikwenya Camp von Wilderness Safaris in<br />
Simbabwe liegt mit seinen sieben Luxuszelten weit abgeschieden<br />
im nördlichsten Zipfel des Landes im Mana-Pools-Nationalpark,<br />
einem von der Unesco geschütztem Gebiet. Besucher werden von<br />
Wilderness Air mit dem Buschflugzeug hergeflogen. Aufgrund der<br />
heftigen Regenzeit ist das Camp nur von April bis Oktober geöffnet.<br />
Eine Nacht im Chikwenya Camp kostet inklusive Programm<br />
und Verpflegung ab ca. E 1.100 pro Person im Doppelzelt.<br />
Wilderness Safaris unterstützt unzählige soziale Projekte im Land,<br />
zum Beispiel erhält das Unternehmen Schulen für Kinder in<br />
ländlichen Gebieten und finanziert Arbeitsplätze für Frauen.<br />
www.wilderness-safaris.com<br />
Der Reiseveranstalter All Around Africa organisiert individuelle<br />
und maßgeschneiderte Safari-Aufenthalte in Simbabwe. Mehr<br />
Infos unter www.allaroundafrica.de<br />
Fotos: Marie Tysiak (2), Wilderness Safaris/Ruth and Kyle de Nobrega (3), Illustration: Kapreski/Shutterstock.com<br />
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