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SEITE39<br />
BERLINER KURIER, Sonnabend, 17.August 2019<br />
Donald Trumpwill denDänenGrönlandabkaufen<br />
Washington –Erbezeichnet<br />
sich selbst als „größten Dealmaker<br />
aller Zeiten“. Allerdings<br />
bleibt Donald Trump<br />
der Welt den ersten wirklich<br />
erfolgreichen Deal als US-<br />
Präsident noch schuldig. Jetzt<br />
erwägt er laut dem „Wall<br />
Street Journal“ ernsthaft den<br />
Kauf Grönlands, der größten<br />
Insel der Welt. Doch geht das<br />
überhaupt? Als autonome Region<br />
gehört Grönland zu Dänemark<br />
und verfügt unter seinem<br />
Eis über enorme Bodenschätze<br />
–etwa Öl, Uran und<br />
seltene Erden.<br />
Grönland steht gar nicht<br />
zum Verkauf und untersteht<br />
heute lediglich noch in Vertei-<br />
digung und Außenpolitik der<br />
Regierung in Kopenhagen, die<br />
Grönländer verwalten sich<br />
demokratisch selbst. Und es<br />
gibt Bestrebungen, das Land<br />
bis 2030 vollständig unabhängig<br />
von Dänemark zu machen.<br />
Derzeit trägt Dänemark mit<br />
591 Millionen US-Dollar zu<br />
rund 60 Prozent des jährli-<br />
chen Haushalts der Grönländer<br />
bei.<br />
Schon der damalige US-<br />
Präsident Harry S. Truman<br />
unterbreitete den Dänen im<br />
Jahr 1946 ein Angebotvon 100<br />
Millionen Dollar für die Insel.<br />
Es wird berichtet, Kopenhagen<br />
hätte auf die Anfrage<br />
nicht einmalreagiert.<br />
Der Hafen in der grönländischen<br />
Hauptstadt Nuuk. Diegrößte Insel<br />
der Welt weckt beim US-Präsidenten<br />
Begehrlichkeiten.<br />
Foto: Imago Images /Enters<br />
NACHRICHTEN<br />
Freie Fahrt für Soldaten<br />
Berlin –Ineinem geheimen<br />
Treffen im Bundesverkehrsministerium<br />
haben sich Vertreter<br />
der Deutschen Bahn,<br />
der Bundeswehr und der<br />
CSU-Landesgruppe geeinigt,<br />
dass Soldaten in Uniform in<br />
Zukunft gratis Züge der<br />
Deutschen Bahn im Fernverkehr<br />
nutzen dürfen.<br />
Peking droht mit Gewalt<br />
Peking –Vor dem Beginn<br />
neuer Demonstrationen in<br />
Hongkong hat eine staatlich<br />
kontrollierte chinesische Zeitung<br />
eine scharfe Warnung<br />
an die Protestierenden gesandt.<br />
Eine gewaltsame Option<br />
„steht Peking eindeutig<br />
zur Verfügung“, hieß es in<br />
der Pekinger „Global Times“.<br />
Soli muss ganz weg<br />
Aus fürHandy-Knebelverträge<br />
Verbraucherschutzministerin Lambrecht gehtgegen Kostenfallen vor.AuchFitnessstudios betroffen<br />
Berlin – Wer den Kündigungstermin<br />
für den Handyvertrag<br />
oderdas Fitnessstudio<br />
verschwitzt, soll künftig nicht<br />
mehr teuer dafür zahlen müssen.<br />
Bundesjustiz- und Verbraucherschutzministerin<br />
Christine Lambrecht will die<br />
Dauer von Handyverträgen,<br />
Fitnessclubmitgliedschaften<br />
oder Zeitungsabos von 24 Monaten<br />
auf ein Jahr begrenzen.<br />
„Lange Vertragslaufzeiten und<br />
in den AGB versteckte automatische<br />
Ein-Jahres-Verlängerungen<br />
sind ärgerlich und<br />
teuer“, so die SPD-Politikerin<br />
in „Bild“. „Betrügerische Geschäftsmodelle,<br />
undurchsichtige<br />
Vertragsstrukturen und<br />
kalkulierte Kostenfallen sind<br />
leider immer noch an der Tagesordnung.“<br />
Laut vorliegendem<br />
Gesetzentwurf sollen<br />
Mobilfunkverträge künftig<br />
nur noch für ein Jahr abgeschlossen<br />
werden dürfen. Bei<br />
verpasster Kündigung soll sich<br />
der Vertrag nur noch um drei<br />
Monate statt um ein Jahr verlängern.<br />
Das gelte auch für<br />
Verträge mitFitnessstudios.<br />
Mehr Schutz solle es auch<br />
vor dubiosen Werbeanrufen<br />
zum Wechsel des Strom- oder<br />
Gasanbieters geben, heißt es.<br />
Um Betrug zu vermeiden, sollen<br />
Kunden telefonisch ver-<br />
Foto: Wolfgang Kumm/dpa<br />
Verbraucherschutzministerin<br />
Christine Lambrecht (SPD)<br />
Fotos: Gabriel Gersch/dpa, Susan Walsh/AP<br />
einbarte Verträge dann<br />
schriftlich bestätigen müssen.<br />
2018 waren laut Ministerium<br />
mehr als 220 000 Deutsche<br />
nach einem telefonischen Anbieterwechsel<br />
unzufrieden.<br />
Zudem sollen Firmen künftig<br />
besser dokumentieren und<br />
nachweisen müssen, dass eine<br />
Einwilligung vorliegt.<br />
Bereits im März hatte das<br />
Ministerium ein Gesetz gegen<br />
Kostenfallen angekündigt und<br />
Eckpunkte veröffentlicht.<br />
Nach Angaben des Ministeriums<br />
sind bis auf die Regelung<br />
der Inkassokosten all diese<br />
Eckpunkte inzwischen in den<br />
Gesetzentwurfeingeflossen.<br />
Foto: Felix Zahn/ Imago Images<br />
Berlin –Bundeswirtschaftsminister<br />
Peter Altmaier<br />
(CDU) will mit seinem Konzept<br />
zur vollständigen „Soli“-Abschaffung<br />
verfassungsrechtliche<br />
Klarheit schaffen.<br />
Finanzminister Olaf Scholz<br />
(SPD) wollte den Soli nur für<br />
90 Prozent der Steuerzahler<br />
abschaffen, nicht für Besserverdiener.<br />
Kritik an Scheuer<br />
Berlin –Die geplanten Änderungen<br />
im Straßenverkehr<br />
stoßen bei Experten auf Zustimmung<br />
–ein Punkt allerdings<br />
nicht: Die von Bundesverkehrsminister<br />
Andreas<br />
Scheuer (CSU) vorgeschlagene<br />
Freigabe von Busspuren<br />
für Pkw mit Fahrgemeinschaften<br />
und E-Tretroller.<br />
Israelreise verweigert<br />
Tel Aviv –Nach einem israelischen<br />
Einreiseverbot<br />
für dieUS-Abgeordneten<br />
RashidaTlaib und Ilhan<br />
Omar hat Tlaib einenBesuchsantrag<br />
für ihre Familie<br />
im Westjordanland gestellt.<br />
Dem Antrag gab Israel aus<br />
humanitären Gründenstatt<br />
–dochdannverweigerte<br />
Tlaibdie Reise.