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KEM Konstruktion Automobilkonstruktion 02.2019

Themenschwerpunkte: Messe IAA 2019, Elektromobilität,Testen, Fahrassistenz, Antrieb sowie Karosserie; KEM Konstruktion Porträt: Dr. Akira Yoshino, Honorary Fellow Asahi Kasei, Tokio, Japan; KEM Konstruktion Perspektiven: Experten sehen in Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie Vorteile bei der Sicherheit

Themenschwerpunkte: Messe IAA 2019, Elektromobilität,Testen, Fahrassistenz, Antrieb sowie Karosserie; KEM Konstruktion Porträt: Dr. Akira Yoshino, Honorary Fellow Asahi Kasei, Tokio, Japan; KEM Konstruktion Perspektiven: Experten sehen in Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie Vorteile bei der Sicherheit

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOBILITÄT<br />

Bild: Magna<br />

„Die etwa 40 denkbaren<br />

elektrifizierten Triebstrangkonfigurationen<br />

sind schon aus heutiger<br />

Sicht nicht alle sinnvoll.<br />

Bis Mitte des nächsten<br />

Jahrzehnts könnten<br />

vielleicht noch zehn<br />

Antriebsarchitekturen<br />

übrig bleiben,<br />

perspektivisch werden<br />

es eher noch weniger.“<br />

Bild: Magna<br />

Dr. Carsten Bünder, Direktor globales Produktmanagement<br />

der Transmission Systems, Magna Powertrain<br />

Hybridisierte Doppelkupplungsgetriebe werden schon bald in verschiedenen<br />

Ausführungen und mit verschiedenen Kunden in Serie gehen<br />

Bünder: Da bei Hochvolthybriden die unteren Geschwindigkeits -<br />

bereiche und die Spitzenleistungen vermehrt von der E-Maschine<br />

abgedeckt werden, sind in der Tat nicht mehr so viele Fahrstufen erforderlich.<br />

Insbesondere bei Low-Torque-Antrieben und kleineren<br />

Fahrzeugen wird sich dieser Effekt positiv bemerkbar machen. Vereinfacht<br />

gesagt sind umso weniger Gänge nötig, je stärker wir elektrifizieren.<br />

Bei rein batterieelektrischen Antrieben genügen ein oder<br />

zwei Gänge.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wird das sehr vielfältige Elektrifizierungund<br />

Hybridisierungs-Portfolio in absehbarer Zeit auf eine wenige<br />

marktgängige Varianten reduziert, oder bleibt die Antriebsvielfalt<br />

bestehen?<br />

Bünder: Die etwa 40 denkbaren elektrifizierten Triebstrangkonfigurationen<br />

sind schon aus heutiger Sicht nicht alle sinnvoll. Es wird<br />

zweifellos eine gewisse Konsolidierung geben, aber kleine Stadtflitzer,<br />

Lieferfahrzeuge oder Kompakt-Pkw werden weiterhin unterschiedliche<br />

Anforderungen an einen elektrifizierten Antrieb haben.<br />

Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts könnten vielleicht noch zehn Antriebsarchitekturen<br />

übrig bleiben, perspektivisch werden es eher<br />

noch weniger.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Architekturen werden das sein?<br />

Bünder: Es werden sowohl vom Verbrenner dominierte Konzepte<br />

sein, als auch 48-Volt- und Hochvolt-Architekturen. Abhängig vom<br />

Zielfahrzeug müssen sie eine gewisse Flexibilität und Skalierbarkeit<br />

bieten. Wir bei Magna verfolgen daher modulare und skalierbare Ansätze,<br />

um mit möglichst vielen Gleichteilen – unseren Building<br />

Blocks - unterschiedliche Antriebskonzepte flexibel unterstützen zu<br />

können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Was sind realistische Ansätze mit raschem<br />

Serienpotenzial?<br />

Bünder: Unsere Doppelkupplungsgetriebe sind gut im Markt eingeführt.<br />

Als Evolutionsstufe haben wir diese Doppelkupplungsgetriebe<br />

hybridisiert und werden sie schon bald in verschiedenen Ausführungen<br />

und mit verschiedenen Kunden in Serie bringen.<br />

Eine andere Stoßrichtung sind „Dedicated Hybrid Transmissions“<br />

für Hochvolt-Anwendungen, die wir ebenfalls zur Serie entwickeln.<br />

Sie zeichnen sich durch starke Elektrifizierung sowie weniger Gänge<br />

und Komplexität aus. Wir setzen aber auch hier auf einen Bau -<br />

kastenansatz, der viele Komponenten mit den Doppelkupplungs -<br />

getrieben gemeinsam hat.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Was sind typische Vorteile der Magna-<br />

Lösungen?<br />

Bünder: Wir können beispielsweise die Achsgetriebe unserer Division<br />

Driveline Systems mit den Hauptgetrieben der Division Transmission<br />

Systems sehr gut kombinieren, was einen geringeren Integrations-<br />

und Installationsaufwand für den Kunden bedeutet. Außerdem<br />

lassen sich beide Systeme samt Längs- und Querdynamik mit<br />

einem gemeinsamen Hybridmanager, regeln. Alle Hard- und Softwarekomponenten<br />

kommen aus einer Hand – von Magna.<br />

Unser Ansatz ist, dass wir zunächst die Funktionen des Kunden verstehen<br />

und dann nach der besten Lösung dafür suchen. Torque<br />

Vectoring oder Allradantrieb sind beispielsweise auf unterschied -<br />

liche Art und Weise zu realisieren. Unser Ziel ist immer, dem Kunden<br />

die beste Lösung abhängig von seiner Architektur zu liefern.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Kann man sich als Zulieferer so ein breites<br />

Portfolio leisten?<br />

Bünder: Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Um beim Portfolio fokussiert<br />

zu bleiben, entwickeln wir bewusst modulare und skalierbare<br />

Hardwarelösungen und Softwarekomponenten. Dazu kommt, dass<br />

wir bei Magna vom Fahrzeug her denken und dadurch dem Kunden<br />

schon zu Beginn eines Projekts eine gute Lösung vorschlagen können,<br />

die seine Bedürfnisse aufgreift. Dieses Kunden- und Gesamtfahrzeugverständnis<br />

zeichnet uns aus.<br />

www.magna.com<br />

Mehr zum Thema Antriebselektrofizierung vom Anbieter<br />

http://hier.pro/VaVdl<br />

IAA: Halle 8.0, Stand D26<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>Automobilkonstruktion</strong> 02 2019 31

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