KEM Konstruktion Automobilkonstruktion 02.2019
Themenschwerpunkte: Messe IAA 2019, Elektromobilität,Testen, Fahrassistenz, Antrieb sowie Karosserie; KEM Konstruktion Porträt: Dr. Akira Yoshino, Honorary Fellow Asahi Kasei, Tokio, Japan; KEM Konstruktion Perspektiven: Experten sehen in Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie Vorteile bei der Sicherheit
Themenschwerpunkte: Messe IAA 2019, Elektromobilität,Testen, Fahrassistenz, Antrieb sowie Karosserie; KEM Konstruktion Porträt: Dr. Akira Yoshino, Honorary Fellow Asahi Kasei, Tokio, Japan; KEM Konstruktion Perspektiven: Experten sehen in Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie Vorteile bei der Sicherheit
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HARDWARE IN THE LOOP<br />
TESTEN<br />
Bild: Kratzer Automation<br />
Organisation eines Prüffelds – Abstraktionsebenen<br />
Planung und Steuerung der Prozesse im Prüffeld<br />
Die Planung soll die optimale Abarbeitung der Testaufträge sicherstellen.<br />
Zahlreiche Einzelprozesse zur Vorbereitung, Durchführung<br />
und Nachbereitung müssen koordiniert werden. Die so entstandene<br />
Prozesskette gesteuert und dokumentiert. Naheliegend wäre nun<br />
eine Hochrechnung und Planung auf Basis von historischen Daten.<br />
Deutlich effizienter und effektiver ist allerdings die Kombination von<br />
selbststeuernden Prozessen, die digitalisiert werden.<br />
Wie in der Abbildung der exemplarischen Prozesskette eines Batterieprüffeldes<br />
(siehe Bild Seite 42) ersichtlich, ist die Versuchsdurchführung<br />
die Engstelle der Prozesskette und deshalb hier der Durchsatz<br />
/ die Auslastung zu optimieren. Dies geschieht durch eine<br />
Mehrzahl von reinen Prozessmaßnahmen, die digital unterstützt<br />
werden.<br />
Die Prozesskette vor der Engstelle muss einen qualitativ hochwertigen<br />
Output hervorbringen. Fehlerhaft gerüstete Versuche führen zu<br />
Verzögerungen oder schlimmstenfalls zum Stillstand. Dies kann erheblich<br />
reduziert werden durch:<br />
• Die Verbesserung der Prozessqualität vor der Engstelle: Geführte<br />
Wizards im Auftrag stellen eine Mindestqualität in der<br />
Testspezifikation sicher. Stammdaten und ein Prüfplanmanagement<br />
wirken sich darüber hinaus ebenfalls auf die Qualität der<br />
Testspezifikation aus. Eine Rüstunterstützung mit digitalen<br />
Checklisten, Rüstanweisungen sowie Sensor- und Konnektivitätstests<br />
am Rüstplatz reduzieren die Fehlerraten in der Rüstung<br />
erheblich.<br />
• Die Stabilisierung der Prozesskette gegenüber den verbleibenden<br />
Fehlern: Hierzu werden Puffer an neuralgischen Stellen<br />
im Prozess eingeführt. Kann ein Versuch aufgrund einer fehlerhaften<br />
Testspezifikation nicht gerüstet werden, wird der nächste<br />
Versuch aus dem virtuellen Puffer herangezogen. Die Klärung<br />
des anderen Versuchs stört die Prozesskette so nur minimal.<br />
Wird beim Beschicken des Prüfstands ein fehlerhaft gerüsteter<br />
Versuch festgestellt, kann auch hier der nächste Versuch aus<br />
dem physikalischen Puffer herangezogen werden.<br />
• Die Übertragung von Versuchsparametern an die Automati -<br />
sierung: Beim Arbeiten mit standardisierten Prüfplänen können<br />
die notwendigen Parameter vom Prüffeldmanagement automatisch<br />
und digital an die Automatisierung übertragen werden. Manuelles<br />
Einstellen mit entsprechender Fehleranfälligkeit entfällt<br />
dadurch komplett.<br />
Eine Überwachung des volldigitalen Prüffelds ist manuell und auch<br />
remote möglich, indem man sich zum Prüfstand verbindet und die<br />
aktuellen Parameter sowie deren Historie überprüft. Darüber hinaus<br />
können Machine-Learning-Algorithmen genutzt werden, die die<br />
Prüfstände automatisiert überwachen und bei Abweichungen Benachrichtigungen<br />
versenden. Gleichartige Tests können über einen<br />
zentralen Datenspeicher optimal und übergreifend ausgewertet<br />
werden. Es stehen damit alle Informationen zu einem Testauftrag<br />
über diesen zentralen Einstiegspunkt zur Verfügung und die Abarbeitung<br />
wird mittels intelligenter Kombination aus Prozessoptimierung<br />
und Digitalisierung vollzogen.<br />
Digitalisierungskonzept für die Prüffeldorganisation<br />
Die Organisation eines Prüffelds kann in folgende Abstraktionsebenen<br />
gegliedert werden: die Aufbauorganisation, die Ablauforganisation<br />
und der IT Backbone. Zur Optimierung muss jede Ebene einzeln<br />
im Detail wie auch deren Zusammenspiel betrachtet werden.<br />
Die Aufbauorganisation definiert, wer welche Aufgaben übernimmt.<br />
Unser Ziel ist die Ermittlung der vorhandenen Mitarbeiterrollen<br />
und wie diese besetzt sind. Denn Mitarbeiter mit unterschiedlichen<br />
Qualifikationen und Tätigkeitsschwerpunkten haben unterschiedliche<br />
Handlungsansätze. Daraus ergeben sich auch unterschiedliche<br />
Ansprüche an die Gestaltung der Software, der Endgerättypen<br />
und des individuell benötigten Funktionsumfangs.<br />
Die hier gewonnenen Erkenntnisse fließen in die UX-Konzepte ein,<br />
bestimmen die Gestaltung der Lösung auf IT-Ebene und werden im<br />
Dialog mit Mitarbeitern validiert. Bei den UX-Konzepten steht der<br />
Nutzer des Systems im Mittelpunkt. Es geht darum, die Benutzbarkeit<br />
und die Interaktion an der Schnittstelle von Software und System<br />
zum Bediener und Nutzer so intuitiv wie einfach zu machen und<br />
alles an den „natürlichen Arbeitsablauf“ anzupassen.<br />
Die Ablauforganisation und ihre Unternehmensprozesse definiert<br />
wie gearbeitet wird. In unseren Projekten führen wir zuerst eine<br />
Prozessanalyse durch, bei der wir auch auf vorhandene Dokumentationen<br />
zurückgreifen. Im Nachgang werden mögliche Optimierungen<br />
erarbeitet und mit dem Kunden abgestimmt.<br />
In der IT-Backbone-Ebene führen wir eine Analyse der vorhandenen<br />
Unternehmensstrukturen durch, um unsere Lösung in die vorhandenen<br />
IT-Strukturen der Kunden ohne große Aufwände zu integrieren.<br />
www.kratzer-automation.com<br />
Details zu den Software-Lösungen für integriertes<br />
Testen<br />
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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>Automobilkonstruktion</strong> 02 2019 43