KEM Konstruktion Automobilkonstruktion 02.2019
Themenschwerpunkte: Messe IAA 2019, Elektromobilität,Testen, Fahrassistenz, Antrieb sowie Karosserie; KEM Konstruktion Porträt: Dr. Akira Yoshino, Honorary Fellow Asahi Kasei, Tokio, Japan; KEM Konstruktion Perspektiven: Experten sehen in Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie Vorteile bei der Sicherheit
Themenschwerpunkte: Messe IAA 2019, Elektromobilität,Testen, Fahrassistenz, Antrieb sowie Karosserie; KEM Konstruktion Porträt: Dr. Akira Yoshino, Honorary Fellow Asahi Kasei, Tokio, Japan; KEM Konstruktion Perspektiven: Experten sehen in Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie Vorteile bei der Sicherheit
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LADETECHNIK<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
Ladestation für AC-Laden im öffentlichen Bereich:<br />
Die sensiblen elektronischen Komponenten werden<br />
mit Überspannungsschutzgeräten unterschiedlichen<br />
Typs geschützt<br />
Bild: Phoenix Contact<br />
zen aufgrund von Blitzeinschlägen oder Schaltüberspannungen können<br />
also Ladeeinrichtungen und die dazugehörigen Hilfseinrichtungen,<br />
aber auch die Elektrofahrzeuge selbst beschädigt oder gar zerstört<br />
werden.<br />
Während der Ableitung von Kurzschlussströmen zur Erde (Erdschlussströmen)<br />
kann es an leitfähigen geerdeten Teilen zu berührgefährlichen<br />
Spannungen kommen. Auch an berührbaren leitfähigen<br />
Teilen von Ladesäulen oder an leitfähigen geerdeten Teilen von Elektrofahrzeugen<br />
können dann berührgefährliche Spannungen auftreten.<br />
Die Wahrscheinlichkeit von berührgefährlichen Spannungen, die<br />
durch Spannungsspitzen mit nachfolgenden Erdschlussströmen verursacht<br />
werden, kann durch den Einsatz von Überspannungsschutzgeräten<br />
wirksam verringert werden. Meist reicht es, Ladeeinrichtungen<br />
und Elektrofahrzeuge so zu schützen, dass sie indirekte Blitzeinschläge<br />
und Schaltüberspannungen aus dem Stromnetz schadlos<br />
überstehen.<br />
Wirksamer Schutz<br />
durch Überspannungs-<br />
Schutzeinrichtungen<br />
PLUS<br />
Durch den Einsatz von Überspannungs-Schutzeinrichtungen<br />
werden folgende Schutzwirkungen erzielt:<br />
• Blitzbedingte Stoßströme werden so „umgeleitet“, dass es<br />
nicht zu einer übermäßigen Erwärmung von Leitern kommt.<br />
• Blitzbedingte Überspannungen werden für nachgelagerte<br />
Stromkreise so begrenzt, dass die Isolations- und Spannungsfestigkeit<br />
von zu schützenden Betriebsmitteln nicht überschritten<br />
wird und es nicht zu gefährlicher Funkenbildung oder zu<br />
hierdurch hervorgerufenen Kurzschlüssen kommt.<br />
• Schaltüberspannungen werden so begrenzt, dass eine vorzeitige<br />
Alterung von elektronischen Geräten möglichst vermieden<br />
wird.<br />
Gefährdungsbewertung des Ladeparks<br />
Für jeden Ladepark sollte eine Gefährdungsbewertung<br />
durchgeführt werden. Nur so können geeignete Überspannungsschutzgeräte<br />
ausgewählt werden und die<br />
bestmöglichen Einbauorte gefunden werden.<br />
Ist mit direkten Blitzeinschlägen zu rechnen, sollten die<br />
energietechnischen Leitungen mit leistungsstarken Überspannungs-Schutzeinrichtungen<br />
Typ 1 – sogenannten<br />
Blitzstromableitern – in den Potentialausgleich eingebunden<br />
werden. Ist kein äußerer Blitzschutz vorhanden oder<br />
geplant, sind kostengünstigere Überspannungs-Schutzeinrichtungen<br />
Typ 2 – sogenannten Überspannungsableiter<br />
– die optimale Lösung.<br />
In den Ladesäulen werden außerdem zahlreiche Komponenten mit<br />
24 V DC versorgt. Der Schutz der 24 V-Hilfsspannung kann zum Beispiel<br />
mit einer Überspannungs-Schutzeinrichtung Typ 3 erfolgen. In<br />
Ladeparks und bei Ladesäulen im öffentlichen Raum sind im Regelfall<br />
auch Komponenten für die Kommunikation mit einem Abrechnungs-<br />
oder Gebäudemanagementsystem vorhanden. Zu diesem<br />
Zweck wird zum Beispiel eine Ethernet-Verbindung eingesetzt –<br />
zum Schutz dieser Verbindung wird dann eine Überspannungs-<br />
Schutzeinrichtung vom Typ D1 empfohlen.<br />
Bei der Risikobewertung müssen deshalb alle Leitungen und Betriebsmittel<br />
mit betrachtet werden, bei denen eine Gefährdung<br />
durch Überspannungen zu erwarten ist. Dazu gehören folgende<br />
Komponenten:<br />
• Ist ein eigener Trafo vorhanden, so gibt es immer eine Niederspannungs-Schaltanlage.<br />
• Bei komplexeren Ladeeinrichtungen und Ladeparks sind immer<br />
Steuerleitungen für das Energiemanagement vorhanden.<br />
• DC-Schnellladeeinrichtungen können mit zusätzlichen zentralen<br />
Kühleinrichtungen oder mit Kühleinrichtungen in Ladesäulen ausgestattet<br />
sein.<br />
• DC-Speicher mit Pufferbatterien und DC/DC- oder DC/AC-Wandlern<br />
Bei privaten Ladeeinrichtungen obliegt es dem Eigentümer, in welchem<br />
Umfang er die beschriebenen Schutzmaßnahmen umsetzt.<br />
Im öffentlichen und halböffentlichen Raum muss jedoch die VDE<br />
0100–722 beachtet werden. Auch die deutschen Versicherer haben<br />
hierzu in ihrer Publikation VdS 3471 zur Schadensverhütung bei Ladestationen<br />
für Elektrostraßenfahrzeuge Stellung bezogen und leiten<br />
aus den normativen Anforderungen eine Empfehlung für den<br />
Einsatz von Überspannungs-Schutzeinrichtungen ab.<br />
eve<br />
www.phoenixcontact-emobility.com/de<br />
Alle Überspannungs-Schutzeinrichtungen von Phoenix<br />
Contact im Überblick:<br />
t1p.de/8445<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>Automobilkonstruktion</strong> 02 2019 27