KEM Konstruktion Automobilkonstruktion 02.2019
Themenschwerpunkte: Messe IAA 2019, Elektromobilität,Testen, Fahrassistenz, Antrieb sowie Karosserie; KEM Konstruktion Porträt: Dr. Akira Yoshino, Honorary Fellow Asahi Kasei, Tokio, Japan; KEM Konstruktion Perspektiven: Experten sehen in Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie Vorteile bei der Sicherheit
Themenschwerpunkte: Messe IAA 2019, Elektromobilität,Testen, Fahrassistenz, Antrieb sowie Karosserie; KEM Konstruktion Porträt: Dr. Akira Yoshino, Honorary Fellow Asahi Kasei, Tokio, Japan; KEM Konstruktion Perspektiven: Experten sehen in Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie Vorteile bei der Sicherheit
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MAGAZIN<br />
BRANCHENNEWS<br />
Alternatives Kältemittel zu R23 von Weiss Technik<br />
Klimaschutz mit<br />
Nebenwirkungen<br />
Durch Verbote und Regulierung fluorierter Kältemittel werden nicht nur Füllstoffe<br />
für Klimaanlagen in Autos knapp. Auch der Betrieb von Klimaprüfschränken<br />
gerät in Gefahr – und damit wichtige Stresstests von Automobil-Komponenten<br />
bei niedrigen Temperaturen.<br />
Seit dem Frühjahr 2019 liefert Weiss Technik die Clime Event Klimaprüfschränke mit WT69<br />
Bild: Weiss Technik<br />
Wegen des weitgehenden Verbots notwendiger<br />
Kältemittel hat der Anlagenbauer Weiss<br />
Technik mit WT69 selbst eine Alternative entwickelt:<br />
Hersteller von Systemen und Komponenten<br />
für Automobile und Nutzfahrzeuge<br />
testen ihre Produkte häufig in Klimaprüfschränken<br />
auf thermische Belastbarkeit. Diese<br />
Umweltsimulationen bilden in der Regel<br />
Kälte und Thermostress ab. Teilweise werden<br />
die Tests im Bereich von -40 bis -70 °C durchgeführt.<br />
Das gewährleistet die erforderliche<br />
Zuverlässigkeit in Regionen mit niedrigen<br />
Temperaturen. Das bisher einzige Kältemittel<br />
für diese Temperaturen war R23. Doch die EU-<br />
Verordnung 517/2014 zu fluorierten Treibhausgasen<br />
verbietet dieses Mittel. Es ist seit 2015<br />
nur noch im Rahmen von Übergangsregelungen<br />
erlaubt. Wie lange die gelten, ist nicht sicher<br />
absehbar. Sollten die Übergangsregelungen<br />
auslaufen, würde das die wichtigen<br />
Stresstests zur Qualitätssicherung für Komponenten<br />
und Systeme bei niedrigen Temperaturen<br />
gefährden. Denn einen gleichwertigen<br />
Nachfolger gab es bisher nicht. Deshalb liefert<br />
Weiss Technik seit dem Frühjahr 2019 Klimaprüfschränke<br />
mit WT69. Dieses Kältemittel<br />
hat einen niedrigen GWP (CO 2 -Äquivalenzwert)<br />
von 1.357. Dadurch ist es entsprechend<br />
der EU-Verordnung zugelassen und zukunftssicher.<br />
Zudem wird die Anzahl der vorgeschriebenen<br />
Dichtheitsprüfungen reduziert<br />
oder die Pflicht entfällt sogar ganz. Wichtig für<br />
Anwender ist dabei die Übertragbarkeit der<br />
Messergebnisse, die bei WT69 gegeben ist,<br />
da sich die Klimaschränke nahezu identisch<br />
wie solche mit R23 verhalten.<br />
ik<br />
www.weiss-technik.com<br />
Überarbeitete Verordnung verbessert Marktzugang für Gas-Kleintransporter<br />
Zukunft Erdgas: Gasantrieb für NfZ im Kommen<br />
Die Bundesregierung weitet ihre Unterstützung<br />
für den emissionsarmen Gasantrieb im<br />
Nutzfahrzeugsegment weiter aus. Durch die<br />
Überarbeitung der Fahrerlaubnis-Verordnung<br />
(FeV) wurde das Gewicht für Fahrzeuge mit<br />
alternativem Antrieb auf 4,25 t erhöht. Jedoch<br />
darf die zusätzliche Masse nur durch<br />
das Antriebssystem entstehen, die Nutzlast<br />
bleibt unverändert. Dadurch werden auch<br />
gasbetriebene Lkw, die aufgrund ihrer<br />
schwereren Tanktechnologie gegenüber Diesel<br />
benachteiligt waren, bessergestellt. „Mit<br />
dieser Anpassung wurde eine weitere Hürde<br />
für mehr Klimaschutz im Verkehr genommen:<br />
Alternative Antriebe haben jetzt auch in diesem<br />
Lkw-Segment eine echte Chance im<br />
Markt“, kommentierte Dr. Timm Kehler, Vorstand<br />
der Brancheninitiative Zukunft Erdgas,<br />
die Entwicklung. In Deutschland sind derzeit<br />
3,2 Mio. Lkw zugelassen. Mit einer Stückzahl<br />
von 1,4 Mio. entfällt fast die Hälfte davon auf<br />
Lkw des Verteilerverkehrs, die Güter in städtische<br />
und regionale Gegenden bringen.<br />
Noch dominiert der Diesel-Antrieb den<br />
Markt. Durch den Wechsel zu Gas könnten<br />
bis zu 90 % Feinstaub- und etwa 80 % Stickoxid-Emissionen<br />
eingespart werden. Zudem<br />
würde der CO 2 -Ausstoß um bis zu einem<br />
Viertel reduziert. Wird grünes Gas als Treibstoff<br />
eingesetzt, ist die Fahrt sogar nahezu<br />
klimaneutral.<br />
mc<br />
www.zukunft-erdgas.info<br />
Bild: Iveco<br />
6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>Automobilkonstruktion</strong> 02 2019