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Berliner Zeitung 14.09.2019

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B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 214 · 1 4./15. September 2019<br />

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Bildung<br />

NACHRICHTEN<br />

Arbeitsalltag: Verordnetes<br />

Duzen nicht gewünscht<br />

Duzenoder siezen? Manche Arbeitgeber<br />

verordnen ihren Mitarbeitern<br />

eine „Du“-Kultur.Das soll vorallem<br />

den Wünschen junger Kollegen entsprechen,<br />

so die Vermutung. Doch<br />

die stimmt gar nicht, heißt es im<br />

„Personal Magazin“ (Ausgabe<br />

9/2019). Laut einer Studie der Hochschule<br />

Osnabrück schätzen Arbeitnehmer<br />

es vorallem, wenn es ihnen<br />

überlassen bleibt, ob sie Kollegen<br />

oder Vorgesetzte duzen oder siezen<br />

und wenn sie das vonPerson zu Person<br />

entscheiden können. Vorallem<br />

eine vorgeschriebene Duz-Kultur<br />

fand wenig Anklang. Dasbezieht<br />

sich auch auf den Kundenkontakt.<br />

Diemeisten Befragten finden es weder<br />

als Mitarbeiter noch als Kunde<br />

wünschenswert, wenn der Arbeitgeber<br />

das Duzenvorschreibt. (dpa)<br />

So bleiben Sie in der<br />

Elternzeit sichtbar<br />

Wernach der Elternzeit zurück in den<br />

Jobgeht, sollte seine Rückkehr frühzeitig<br />

in Gesprächen mit dem Arbeitgeber<br />

vorbereiten. Zusätzlich lohnt es<br />

sich, während der Elternzeit sichtbar<br />

zu bleiben, rät Kirsten Frohnertinder<br />

Zeitschrift„Babyund Familie“ (Ausgabe<br />

9/2019). Sieist Projektleiterin<br />

des Unternehmernetzwerks„Erfolgsfaktor<br />

Familie“. Besonders Müttern,<br />

die aufgrund der Auszeit einen Karriere-Knick<br />

fürchten, empfiehlt sie<br />

mit Chefs und Kollegen in Kontakt zu<br />

bleiben. Als einfachenWegschlägt sie<br />

vor, zum Beispiel an Firmenfeiern<br />

teilzunehmen. (dpa)<br />

Kindergeld trotz Krankheit:<br />

Ausbildungsbereit bleiben<br />

Für unter 25-Jährige, die eine Ausbildung<br />

machen, steht ElternKindergeld zu. IMAGO<br />

Elternkönnen auch dann Kindergeld<br />

erhalten, wenn ihr erwachsenes<br />

Kind nicht älter als 25 Jahreist und<br />

eine Ausbildung macht. DerAnspruch<br />

kann auch dann weiter bestehen,<br />

wenn der Azubi erkrankt ist<br />

und deshalb die Ausbildung abbrechen<br />

muss.„Gerade bei langfristigen<br />

Erkrankungen sollte aber dokumentiertwerden,<br />

dass das Kind weiter<br />

ausbildungswillig ist“, empfiehlt Isabel<br />

Klocke vomBund der Steuerzahler<br />

in Berlin. Andernfalls kann es<br />

zum Streit mit der Familienkasse<br />

kommen, wie vordem Finanzgericht<br />

Düsseldorfverhandelter Fall zeigt<br />

(Az.: 7K1093). (dpa)<br />

Als Azubi bei Autoland in Berlin-Friedrichsfelde darf Tuan Anh Nguyen im zweiten Lehrjahr schon einige Arbeiten selbstständig erledigen.<br />

Ausbildung im Wandel<br />

KZF-Mechatroniker müssen schrauben können –und ein großes Verständnis für Technik haben<br />

VonDajana Rubert<br />

Auf dem Hinterhof an seinem<br />

Auto schraubt heutzutage<br />

kaum noch jemand<br />

rum. Zu komplex ist die<br />

Technik. Zu kompliziert das Verstehen<br />

des Autos. Kein Wunder, dass<br />

sich mit dem Wandel in der Automobilindustrie<br />

auch die Ausbildung in<br />

der Werkstatt verändert. Aber was<br />

machen KFZ-Mechatroniker eigentlich<br />

den ganzen Tag?<br />

Tuan Anh Nguyen befindet sich<br />

bei Autoland in Berlin-Friedrichsfelde<br />

im zweiten Lehrjahr. Bei<br />

Deutschlands größtem Auto-Discounter<br />

lernt er unter der Anleitung<br />

von Werkstattmeister Stefan Horn<br />

(42) sein Handwerkvon der Pike auf.<br />

Dabei wechseln sich Zeiten in der<br />

Berufsschule und der Werkstatt kontinuierlich<br />

ab. „Für Autos habe ich<br />

mich schon immer interessiert. Jetzt<br />

zu verstehen, was alles unter der Karosserie<br />

verborgen ist, wie alles miteinander<br />

zusammenhängt und wie<br />

viel Technik da eigentlich drin steckt,<br />

fasziniert mich total“, sagt der 25-<br />

Jährige.<br />

Ohne Technik, insbesondere die<br />

IT-Technik, geht es im Werkstattalltag<br />

nicht. Moderne Computer und<br />

elektronische Prüfsysteme sind neben<br />

den De- und Montagewerkzeugen<br />

die täglichen Begleiter. Der<br />

Markt zeigt, dass es in Richtung Zukunft<br />

geht: Elektroautos und Hybridmotoren<br />

sind auf dem Vormarsch<br />

und selbst unter der Motorhaube<br />

von Kleinwagen versteckt<br />

sich inzwischen modernste Technik<br />

mit elektronisch verknüpften Systemen.<br />

„Natürlich hat sich entsprechend<br />

auch die Ausbildung verändert“,<br />

sagt Stefan Horn.„DieAusbildungsinhalte<br />

werden stetig angepasst.“<br />

Der normale Alltag für Tuan Anh<br />

Nguyen beginnt um 7Uhr. Oder um<br />

11.30 Uhr. Wartungen und Inspektionen<br />

darf erbereits allein durchführen<br />

–auch wenn im Anschluss<br />

natürlich ein Geselle das Auto noch<br />

einmal unter die Lupe nimmt,<br />

schaut, ob alles korrekt gemacht<br />

worden ist und das auch keine<br />

Schraube locker ist. Ansonsten<br />

nimmt ein erfahrener KZF-Mechatroniker<br />

Tuan Anh Nguyen an die<br />

Hand.<br />

„Dass der Jobkörperlich anstrengend<br />

ist, versteht sich von selbst.<br />

Man ist immer in Bewegung, muss<br />

auch mal schwerere Teile, wie etwa<br />

Reifen, tragen können“, sagt Stefan<br />

Horn. Mit ein Grund – denkt er –<br />

warum der Job noch immer eine<br />

Männer-Domäne ist. Frauen gibt es<br />

in der Werkstatt bei Autoland nicht.<br />

Wersich um eine Ausbildung als<br />

KZF-Mechatroniker bewerben will,<br />

DAJANA RUBERT<br />

sollte also körperlich fit sein. Auch<br />

Allergien machen den Alltag mit<br />

Chemikalien und Co eher schwierig.<br />

Sorgfalt, zum Beispiel beim Vermessen<br />

von Fahrzeugkarosserien oder<br />

beim Prüfen der Funktion elektrischer<br />

Bauteile, sowie Verantwortungsbewusstsein<br />

beim Einstellen<br />

und Warten sicherheitsrelevanter<br />

Bauteile sind ebenso wichtig. „Das<br />

wichtigste ist aber, das Grundinteresse<br />

an Technik“, betont Stefan<br />

Horn.Den Rest könne man lernen.<br />

Bleibt noch die Frage nach der<br />

Vergütung? Laut Agentur für Arbeit<br />

verdienen KFZ-Mechatroniker-Azubis<br />

zwischen rund 700 Euro im ersten<br />

und 1000 Euro im letzten Ausbildungsjahr.<br />

Als Berufseinsteiger sind<br />

Gehälter um die 2000 bis 2500 Euro<br />

brutto üblich. Wer weiter kommen<br />

will, kann später seinen Meister machen.<br />

Bis dahin ist es für Tuan Anh<br />

Nguyen aber noch ein weiter Weg.<br />

Eine Frage<br />

der guten<br />

Verhandlung<br />

Müssen alle Mitarbeiter<br />

gleich viel Urlaub haben?<br />

Esgeht um 20, 27, 30 Tage: Müssen<br />

alle Mitarbeiter in einem Unternehmen<br />

gleich viel Urlaub haben?<br />

„Im Regelfall: Nein“, sagt Peter<br />

Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

in Berlin. Grundsätzlich sei die Anzahl<br />

an Urlaubstagen über den gesetzlichen<br />

Mindesturlaub hinaus<br />

Verhandlungssache des Einzelnen.<br />

„Kommt ein Bewerber zum Beispiel<br />

aus einem Unternehmen mit 30 Urlaubstagen<br />

und fordertdas ein, kann<br />

ihm der neue Arbeitgeber das gewähren“,<br />

sagt Meyer. Auch wenn im<br />

Betrieb eigentlich 25 Urlaubstage<br />

üblich sind. Gerade gefragte Fachkräfte<br />

haben hier im Einzelfall Verhandlungsspielraum.<br />

Gibt es im Unternehmen einen<br />

Betriebsrat, werde der aber im Rahmen<br />

seines Mitbestimmungsrechts<br />

zu Urlaubsfragen versuchen, Ungleichheiten<br />

zu glätten.<br />

Anders sieht es in Unternehmen<br />

aus, für die Tarifverträge gelten. „Tarifverträge<br />

sehen in der Regel einheitlich<br />

für alle Arbeitnehmergruppen<br />

gleich lange Urlaubszeiten vor.<br />

Eine Urlaubsdauer, die sich nach<br />

Vergütungsgruppe unterscheidet,<br />

gibt es in der Regel nicht“, sagt<br />

Meyer.<br />

In manchen Unternehmen sei<br />

festgelegt, dass mit längerer Betriebszugehörigkeit<br />

ein längerer Urlaubsanspruch<br />

entstehe. „Das ist<br />

aber kritisch zu sehen, sofern diese<br />

Regelungen als altersdiskriminierend<br />

ausgelegt werden können“, so<br />

der Fachanwalt, der in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Arbeitsrecht des Deutschen<br />

Anwaltvereins (DAV)tätig ist.<br />

Vorallem könne dies der Fall sein,<br />

wenn der Urlaubsanspruch etwa im<br />

Abstand von jeweils zwei bis drei<br />

Jahren Betriebszugehörigkeit ansteigt.<br />

Daher seien solche Regelungen,<br />

die bis etwa vor zehn Jahren<br />

noch sehr verbreitet gewesen seien,<br />

auch in Tarifverträgen, heute nur<br />

noch vereinzelt zu finden. (dpa)<br />

Wie viel Urlaubstage jeder hat, kann sich<br />

innerhalb einer Firmaunterscheiden. IMAGO<br />

dienstleistungen/weitere berufe<br />

HAUSHÄLTERIN (m/w/d) gesucht!<br />

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www.bundestag.de/ausbildung<br />

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