Beschaffung aktuell 10.2019
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BETRIEB<br />
Persönliche Schutzausrüstung<br />
Was bei der <strong>Beschaffung</strong> von<br />
Arbeitskleidung zu beachten ist<br />
Bei der <strong>Beschaffung</strong> von Arbeitskleidung spielen Faktoren wie Beanspruchung der Kleidung oder Sicherheits -<br />
bestimmungen eine große Rolle. Worauf Unternehmen achten sollten, bevor sie ihre Mitarbeiter ausstatten, erklärt<br />
Textilexpertin Anja Hegenbart-Wahlen, International Product Manager beim Anbieter für Mietberufskleidung CWS.<br />
1. Beratung<br />
Für Arbeitgeber ist Berufskleidung ein wichtiges<br />
Thema. Denn Mitarbeiter beurteilen ein<br />
Unternehmen auch nach der Qualität der<br />
Kleidung, die ihnen zur Verfügung gestellt<br />
wird. Die Herangehensweise an die <strong>Beschaffung</strong><br />
variiert dabei stark. Besonders<br />
kleinere Unternehmen sehen sich gerne in<br />
Onlineshops oder Katalogen um. Der Nachteil<br />
dabei: Da die Beratung entfällt, werden<br />
Entscheidungen oft nach Optik und Preis<br />
getroffen. Dagegen lassen sich im Fachgeschäft<br />
oder von Beratern im Direktvertrieb<br />
viele nützliche Informationen einholen. Eine<br />
ausführliche Beratung kann Kosten sparen<br />
und beispielsweise verhindern, dass<br />
Kleidung gekauft wird, die zu schnell abgenutzt<br />
ist.<br />
Beim Einkauf von<br />
Berufskleidung<br />
müssen Sicherheitsvorschriften<br />
beachtet werden,<br />
um die Mitarbeiter<br />
zu schützen.<br />
Bilder: Copyright<br />
CWS by CWS-boco<br />
2. Klare Anforderungen<br />
Jedes Unternehmen sollte vor dem Kauf die<br />
eigenen Anforderungen an Berufskleidung<br />
kennen. Werden zum Beispiel die Kniepartien<br />
stark belastet und abgenutzt? Dann sollten<br />
Knieverstärkungen oder Kniepolstertaschen<br />
bedacht werden. Wer sich bei Angeboten unsicher<br />
ist, sollte nach dem Gewicht der Kleidung<br />
fragen. Obwohl moderne Arbeitskleidung<br />
immer leichter wird, ist Workwear ab<br />
280 g/m 2 in der Regel relativ robust. Wer Arbeitskleidung<br />
kauft, muss Verschleiß mit einkalkulieren.<br />
Berufskleidung im Mietservice<br />
hat den großen Vorteil, dass die Kleidung für<br />
konstant instandgehalten, repariert oder ausgetauscht<br />
wird.<br />
3. Sicherheitsrisiken kennen<br />
Laut Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) müssen<br />
Unternehmen potenzielle Gefahren am Arbeitsplatz<br />
identifizieren und entsprechende<br />
Maßnahmen einleiten, um diese Risiken zu<br />
minimieren. Der Arbeitgeber ist daher verpflichtet,<br />
Mitarbeitern sichere Berufskleidung<br />
zur Verfügung zu stellen. Gerade wenn<br />
Schutzkleidung benötigt wird, sollten den<br />
Verantwortlichen die gesetzlichen Bestimmungen<br />
bekannt sein, die seit der neuen PSA-<br />
Verordnung 2016/425 vorgeschrieben sind.<br />
Wird Schutzkleidung benötigt, ist dringend<br />
zu empfehlen, einen Experten zu Rate zu ziehen<br />
und den verantwortlichen Mitarbeiter<br />
ausreichend schulen zu lassen.<br />
4. Kostenkalkulation<br />
Berufskleidung bringt jährlich hohe Anschaffungskosten<br />
mit sich. Zudem sollten Entscheider<br />
unbedingt Faktoren wie Verschleiß<br />
und Fluktuation berücksichtigen. Denn: Verlässt<br />
ein Mitarbeiter das Unternehmen, muss<br />
der Nachfolger neu ausgestattet werden, da<br />
nicht von der gleichen Größe ausgegangen<br />
werden kann. Auch Basics wie Polohemden,<br />
Hemden und Sweatshirts gehören zur Aus-<br />
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