Beschaffung aktuell 10.2019
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LOGISTIK<br />
Unterlegkeil<br />
Sicherheit an der Laderampe<br />
Ein elektronischer Unterlegkeil von My Intralogistik verhindert das Wegrollen von<br />
Lkws und damit schwere Unfälle.<br />
Praktiker zählen Verladezonen zu den gefährlichen<br />
Hotspots der Logistik. Wenig erstaunlich ,<br />
dass Vorschrift Nummer 70 der Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung klare Forderungen<br />
stellt. Demnach muss beim Be- und Entladen<br />
von Lkws sichergestellt werden, dass diese<br />
nicht fortrollen können. Das Betätigen der<br />
Feststellbremse reicht dazu nicht aus.<br />
Armin Wahl weiß um die Risiken an der Rampe:<br />
„Man liest ständig von Unfällen und Beinaheunfällen.“<br />
Sein Arbeitgeber, Prolog-Logistics<br />
Services, gewährleistet die Sicherheit<br />
deshalb mit einem anwenderfreundlichen<br />
System: Eine Lösung der My Intralogistik<br />
sorgt dafür, dass immer ein Unterlegkeil verwendet<br />
wird.<br />
Prolog, eine 100%ige Tochtergesellschaft der<br />
WMF in Geislingen, betreibt im baden-württembergischen<br />
Dornstadt seinen größten Lagerkomplex.<br />
Dort ist inzwischen jede der 38<br />
Verladerampen mit der Sicherheitslösung<br />
von My Intralogistic ausgestattet. Bei diesem<br />
Keilstop handelt es sich um einen elektronischen<br />
Unterlegkeil. Der robuste und ergonomische<br />
Radkeil aus Stahl verfügt über eine<br />
Sensoreinheit und ein elastisches Spiralkabel.<br />
Dieses verbindet ihn mit dem innen liegenden<br />
Bedienterminal und zugleich mit dem<br />
Tor. Wahl erklärt: „Solange der Lkw-Fahrer unseren<br />
Keil nicht korrekt unterlegt, geht das Tor<br />
nicht auf.“<br />
Eine Außenampel weist den Lkw-Fahrer darauf<br />
hin, wann er den Keil unterlegen oder entfernen<br />
darf; sie signalisiert ihm auch, wann er ihn<br />
nicht wegnehmen darf. In der Halle zeigt eine<br />
weitere Kontrollleuchte an, ob der Keilstop<br />
ordnungsgemäß am Reifen positioniert wurde.<br />
Wird der Keil unautorisiert entfernt, warnen<br />
ein Lichtsignal und eine Sirene. Im Gegensatz<br />
zu im Boden verankerten Wegfahrsperren<br />
ist der Keilstop leicht und günstig zu installieren.<br />
Einzige Voraussetzung ist eine 230-Volt-<br />
Zuleitung, dann braucht es nur einen Manntag<br />
pro Rampe. (sd)<br />
Zunächst muss der Trucker den Unterlegkeil der<br />
My Intralogistik richtig platzieren. Erst dann<br />
kann der Lagerist das Tor öffnen.<br />
Bild: My Intralogistik<br />
Neues Unternehmen PortXchange aus Rotterdam<br />
Pronto für alle Häfen<br />
Anfang August stellte der Hafenbetrieb Rotterdam PortXchange vor.<br />
Das Unternehmen soll so die Effizienz der Hafennutzung steigern<br />
und Kunden bei der Reduktion ihrer Emissionen unterstützen, sowohl<br />
im Hafen selbst als auch auf dem Transportweg. Dafür bietet<br />
PortXchange mit der App Pronto eine Plattform, die von Transport -<br />
unternehmen, Reedereien, Terminals, Hafenbetrieben und anderen<br />
Dienstleistungsanbietern genutzt werden kann. Diese Unternehmen<br />
können damit Abläufe während eines Hafenaufenthalts auf Grundlage<br />
standardisierter Daten planen, ausführen und überwachen. Darüber<br />
hinaus ermöglicht Pronto die Just-in-time-Ankunft von Schiffen,<br />
was die Kohlenstoffemissionen senkt.<br />
Die Gründung von PortXchange bietet die Möglichkeit, strategische<br />
Partnerschaften mit anderen Häfen einzugehen. Das Unternehmen<br />
wird darauf ausgerichtet sein, intelligente digitale Lösungen wie<br />
Pronto weltweit einzusetzen. Mit der Gründung dieses separaten<br />
Unternehmens werden die Überparteilichkeit und Unabhängigkeit<br />
der Lösungen gewährleistet. PortXchange wird Pronto gemeinsam<br />
mit den strategischen Partnern Shell und A.P. Moller – Maersk in<br />
mehreren Häfen außerhalb der Niederlande testen. (sd)<br />
Logistikanbieter<br />
Uber Freight nun in Deutschland<br />
Nach dem erfolgreichen Start in den Niederlanden wird<br />
die Logistik-on-Demand-Plattform Uber Freight nun in<br />
Deutschland eingeführt. Auf dem deutschen Lkw-Markt<br />
besteht ein gravierender Mangel an Fahrern. Laut Weltbank<br />
wird sich dieser bis 2028 verdreifachen. Außerdem<br />
sind 21 Prozent aller gefahrenen Frachtkilometer Leerfahrten.<br />
Diese Ineffizienzen erschweren es Verladern, verfügbare<br />
Fahrer für den Transport zu finden.<br />
Darüber hinaus machen kleine und mittlere Transport -<br />
unternehmen in Deutschland mehr als 90 Prozent der<br />
Kapazitäten aus. Sie haben oft erhebliche Schwierigkeiten,<br />
sich mit größeren Auftraggebern zu vernetzen. Uber<br />
Freights On-Demand-Marktplatz ermöglicht es Speditionsbetrieben<br />
jeder Größe, am Markt teilzunehmen, ihre<br />
Effizienz zu steigern und somit unnötige Leerkilometer<br />
und den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Als globale<br />
Plattform verfolgt Uber auch für sein Frachtgeschäft eine<br />
globale Strategie. Die Ausweitung nach Europa ist dabei<br />
ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg hin zu einem international<br />
transparenteren Frachtmarkt. (sd)<br />
<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 10 57