Beschaffung aktuell 10.2019
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FERTIGUNG<br />
EINE MESSE.<br />
EIN ZIEL.<br />
ZWEI STÄDTE.<br />
Vorteile eines digitalen Workflows nutzen zu<br />
können, muss der Einkäufer aber auch ein erhöhtes<br />
technisches Verständnis mitbringen<br />
und in Echtzeit reagieren. Mehr noch: Das<br />
<strong>Beschaffung</strong>s-Management wird gleichzeitig<br />
auch mit neuen juristischen Herausforderungen<br />
konfrontiert. Denn an Stelle der bisherigen<br />
klar abgrenzbaren Unternehmen<br />
kommen jetzt neue Akteure ins Spiel: zum<br />
Beispiel Druckerhersteller, Materiallieferanten,<br />
Designer, Plattformen, Software-Anbieter<br />
und andere mehr. Diese Komplexität ist<br />
durch das Produkt haftungsgesetz (noch)<br />
nicht abgedeckt und kann im Streitfall zu einer<br />
schwierigen Bewertung der Rechtslage<br />
führen. Eine kon solidierte Rechtsprechung<br />
hat sich in diesem Bereich noch nicht entwickelt,<br />
weil zu vielen Einzelfragen bis heute<br />
keine Gerichtsentscheidungen getroffen<br />
wurden.<br />
Das gilt sinngemäß auch für den Markenschutz<br />
und eventuelle Patentrechte. Immerhin<br />
wandern mit den 3D-Modellen unter<br />
Umständen das gesamte Produkt- und Produktionswissen<br />
außer Haus. Ein solches Modell<br />
ist nach derzeitigem Recht kein patentierbares<br />
Produkt, wird es kopiert und einem<br />
Wettbewerber überlassen, stellt dies keine<br />
verfolgbare Patentverletzung dar. Deshalb<br />
empfiehlt es sich, digitale Modelle urheberrechtlich<br />
als Werke der Gebrauchskunst, als<br />
Lichtbildwerk oder Darstellung technischer<br />
Art zu schützen. Dazu kommt, dass Fälschungen<br />
noch schwerer als bisher vom Original zu<br />
unterscheiden sind. Und sie müssen nicht<br />
Kleinserien ja, Groß -<br />
serien aber sind mit<br />
addiviten Prozessen<br />
bisher nicht wirtschaftlich<br />
darstellbar.<br />
Bild: Vasyl/Fotolia<br />
mehr zwingend über internationale Grenzen<br />
geschmuggelt werden, sondern können unauffällig<br />
in Kundennähe produziert werden.<br />
Dreidimensionale Einsatzbereiche<br />
Werden 3D-Drucke konventionelle Anlagen<br />
auf absehbare Zeit ersetzen? Nein, so die klare<br />
Aussage der Studie „Additive Fertigungsverfahren“<br />
vom Büro für Technikfolgen-<br />
Abschätzung beim Deutschen Bundestag.<br />
Die Studie empfiehlt eine Differenzierung in<br />
die Bereiche Rapid Prototyping, Rapid Tooling<br />
und Rapid Manufacturing. Während im<br />
Bereich Prototypenbau die Anwendungspotenziale<br />
bereits ausgeschöpft werden, ist<br />
im Bereich Werkzeugbau die technologische<br />
Reife zwar ebenfalls sehr hoch, der Markt ist<br />
aber laut der Studie noch nicht vollständig<br />
erschlossen. Für das Rapid Manufacturing,<br />
also die (serielle) Herstellung von Endprodukten,<br />
sehen die Autoren noch Luft nach oben<br />
und prognostizieren eine Ausreifung der<br />
Verfahren und Anwendungen erst in 10 bis<br />
20 Jahren. Additive Verfahren werden in<br />
jedem Fall die <strong>Beschaffung</strong> auf lange Sicht<br />
verändern. Einkäufer werden sich zu internen<br />
und externen Schnittstellenmanager wandeln,<br />
die sowohl wirtschaftliche wie auch<br />
technische Kompetenz besitzen.<br />
Der Autor<br />
Michael Grupp, freier Fachjournalist in Stuttgart<br />
6.– 8. NOVEMBER 2019<br />
BAD SALZUFLEN<br />
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12.–13. FEBRUAR 2020<br />
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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 10 45