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Beschaffung aktuell 10.2019

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MAGAZIN<br />

Geschäftsklima Zulieferindustrie April 2019<br />

Saldo der positiven und negativen<br />

Meldungen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

HWWI-Rohstoffpreisindex<br />

Preise fallen auch im August<br />

Im August fiel der HWWI-Rohstoffpreisindex um 6,1 % (in Euro:<br />

-5,3 %) gegenüber dem Vormonat. Der Gesamtindex notierte auf<br />

einem Niveau von 105,9 Punkten (in Euro: 105,6 Punkten) und erreichte<br />

damit den Stand von September 2017. Dabei sanken für alle<br />

Rohstoffgruppen die Preise. Der Index für Energierohstoffe fiel um<br />

5,8 % (in Euro: -5,0 %). Hier sank der Preis für Rohöl um 6,3 % (in Euro:<br />

-5 %) auf 57,85 US-Dollar (52,00 Euro) pro Barrel. Der Index für Industrierohstoffe<br />

fiel um 9,5 % (in Euro: -8,8 %). Er beinhaltet den Index<br />

für Agrarische Rohstoffe, welcher<br />

um 5,7 % (in Euro: -4,9 %)<br />

fiel, wobei besonders die<br />

Preise für Wolle, Kautschuk,<br />

Schnittholz und Baumwolle<br />

sanken. Die USA erheben ab<br />

dem 1. September 2019 einen<br />

erhöhten Strafzollsatz von<br />

15 % auf Importe von Wollprodukten<br />

aus China. Der<br />

Index für Nahrungs- und Genussmittel<br />

sank um 5,1 % (in<br />

Euro: -4,3 %). (sd)<br />

Bild: Mark/Fotolia<br />

10<br />

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-30<br />

Jan 17 Jul 17 Jan 18 Jul 18 Jan 19 Jul 19 Jan 20<br />

Aktuelle Lage<br />

Zukunftserwartungen<br />

Quelle: Ifo München, ArGeZ Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie, Indexbasis 2015=100<br />

Saisonbereinigt, Saldo aus positiven und negativen Bewertungen<br />

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ)<br />

Unverändert unter Druck<br />

Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie zeigt sich im<br />

August weiter unter Druck. Eine eher homöopathische Verbesserung<br />

bei der Bewertung der <strong>aktuell</strong>en Lage auf 1,6 Punkte im August (0,3<br />

im Vormonat) zeigt keine Trendwende an. Ausgenommen des Vormonats<br />

wurde die <strong>aktuell</strong>e Lage das letzte Mal im April 2010 so<br />

schlecht bewertet . Die Erwartungshaltung bezogen auf die nächsten<br />

sechs Monate verbleibt weiter stark im Minus bei -23,6 Punkte,<br />

nach -23,8 im Vormonat. Tiefer waren die Werte das letzte Mal im<br />

September 2012. Die Geschäftsaussichten zeigen aufgrund der offenen<br />

Fragen bei den Handelsstreitigkeiten sowie des näher rückenden<br />

(eventuellen) Brexit-Termins die Suche nach Orientierung für die<br />

Marktspieler. Auch das G7-Treffen konnte im Rückblick keine neuen<br />

Impulse bieten oder die mittelfristigen Perspektiven aufhellen. (sd)<br />

Bild: ArGeZ<br />

Der EMI im August<br />

Einkaufsmanager-Index ist weiter in den roten Zahlen<br />

Der Abschwung des verarbeitenden Gewerbes<br />

in Deutschland hält an. Das zeigen die<br />

<strong>aktuell</strong>en Umfrageergebnisse zum IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index<br />

(EMI). Mit<br />

43,5 Punkten im August nach 43,2 Punkten<br />

im Vormonat verbleibt der EMI im roten Bereich<br />

und signalisierte damit eine Verschlechterung<br />

der Geschäftslage. Der Frühindikator<br />

für die Industrieproduktion liegt damit<br />

bereits den achten Monat in Folge unter<br />

der Wachstumsschwelle von 50,0 Zählern.<br />

Das Hauptproblem war wie in den Vormonaten<br />

die nachlassende Nachfrage. In über<br />

zehn Jahren fiel der Gesamt-Auftragseingang<br />

nur zwei Mal (März und April 2019) schlechter<br />

aus als im August. Dahinter stand ein<br />

deutliches Minus bei den Exportneuaufträgen,<br />

wenngleich sich die Rückgangsrate hier<br />

von ihrem Zehnjahrestief im Juli erholte. Viele<br />

Umfrageteilnehmer berichteten von einer<br />

spürbaren Zurückhaltung unter den Kunden<br />

bezüglich der Erteilung von Neuaufträgen.<br />

Des Weiteren wiesen einige der Befragten erneut<br />

auf die schwächere Nachfrage aus der<br />

Automobilindustrie hin.<br />

Die Produktion ging im August den siebten<br />

Monat hintereinander zurück. Immerhin fiel<br />

die Schrumpfungsrate nicht mehr so stark<br />

65,0<br />

60,0<br />

55,0<br />

50,0<br />

45,0<br />

40,0<br />

Einkaufsmanager-Index im August 2019 bei 43,5<br />

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez<br />

aus, wie im Vormonat und lag zudem über<br />

der der Neuaufträge. Viele Hersteller trieben<br />

den Abbau ihrer Auftragsbestände voran, um<br />

die Produktion am Laufen zu halten.<br />

Derweil beschleunigte sich der Rückgang bei<br />

der Beschäftigung zum zweiten Mal in Folge.<br />

Das Minus fiel so hoch aus wie zuletzt im Juli<br />

2012. Der stärkere Stellenabbau ging einher<br />

mit dem wachsenden Pessimismus der<br />

Einkaufs manager in Bezug auf die zukünftigen<br />

Produktionsniveaus. So sackten die<br />

Steigende Wachstumsrate<br />

50 = Keine Veränderung gegenüber dem Vormonat<br />

Zunehmende konjunkturelle Abschwächung<br />

2016 2017 2018 2019<br />

Geschäfts aussichten im August mit 39,1<br />

Punkten auf den niedrigsten Stand seit der<br />

ersten Erhebung der Daten Mitte 2012 ab.<br />

Im momentanen Umfeld waren die Industrieunternehmen<br />

bemüht, ihre Lagerbestände<br />

so gering wie möglich zu halten. Infolgedessen<br />

ging die <strong>Beschaffung</strong> von Materialien<br />

und Rohstoffen abermals deutlich zurück.<br />

Neben einer weiteren Verkürzung der Lieferfristen<br />

führte die geringere Einkaufsmenge<br />

zum Rückgang der Einkaufspreise. (sd)<br />

Bild: IHS Markit/BME<br />

8 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2019 10

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