„ ICH WEISS EINFACH, WIE MAN EINEN BERG SCHNELL HINAUF- KOMMT. Fotos: Bernhard Hörtnagl (www.fhb-photo.com) 102 <strong>SPORTaktiv</strong>
MENSCH MAYR ANDREA MAYR IST EINE DER VIELSEITIGSTEN SPORTLERINNEN DER WELT UND SETZT AUCH IM SKIBERGSTEIGEN MASSSTÄBE. HIER ERKLÄRT SIE, WARUM IHR AUCH BEI WIDRIGSTEN BEDINGUNGEN NICHT DIE FELLE DAVONSCHWIMMEN UND SIE KEINE ZUKUNFTSPLÄNE MEHR MACHT. VON MARKUS GEISLER Eine gesunde Portion Pragmatismus ist im Leben meist hilfreich. Wenn Andrea Mayr früher aus dem Fenster ihrer Gmundener Wohnung schaute und es lag Schnee, war ihre Laune oft dahin: „Shit, heute wird es schwierig mit dem Lauftraining.“ Heute dagegen zaubert die weiße Pracht gleich mal ein Lächeln auf ihre Lippen. „Ich denke dann: Super, Schnee liegt, trainieren wir mit den Skiern.“ Sie sagt das natürlich nicht so, sondern in oberösterreichischem Dialekt, bei dem man den Schnee förmlich knirschen hören kann und bei dem es auch im dritten Fall „die Ski“ heißt. Der Sinneswandel liegt etwa vier Jahre zurück, als ein Freund sie erstmals auf eine Skitour mitgenommen hat. Dass aus einer gelungenen Abwechslung eine weitere Karriere mit WM-Titel werden würde, war damals nicht abzusehen. Um diese Episode richtig einordnen zu können, muss man sich die Vita von Andrea Mayr vor Augen führen. Zweifache Olympiateilnehmerin im Marathon. Vierfache Weltmeisterin im Berglauf. Dreifache österreichische Meisterin im Bergzeitfahren. Das ist zwar nur ein minimaler Bruchteil ihrer Erfolge, aber er zeigt: Die Frau gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Sportlerinnen Österreichs, sondern auch zu den vielseitigsten der Welt. Vor allem die Berge haben es ihr angetan. „Wenn ich einen Berg sehe, dann will ich hinauf“, sagt sie. Meist mit Turnschuhen, oft mit dem Rad und seit geraumer Zeit eben auch mit Tourenski. Ausdauer statt Technik Dabei quälten sie am Anfang die gleichen Probleme, mit denen wohl jeder Rookie zu kämpfen hat. „Es kam extrem oft vor, dass ich die Felle verloren habe oder aus der Bindung gefallen bin. Immer, wenn es steil wurde, hatte ich Angst, dass ich durchrutsche.“ Lang kann es ihr allerdings nicht so ergangen sein, denn 2016 nahm sie an den österreichischen Meisterschaften teil – und gewann. „Meine Technik war damals um Längen schlechter im Vergleich zu dem, wie es wirklich geht“, sagt sie. Dass sie dennoch die Schnellste war, lag an den überragenden Ausdauerfähigkeiten, die sie als erfolgreiche Bergläuferin mitbrachte. „Und mir kam zugute, dass immer die gleichen Muskelgruppen beansprucht werden, egal, mit welchen Mitteln man den Berg hinauf will.“ Als Staatsmeisterin ist es naheliegend, dass man zur Weltmeisterschaft entsendet wird, im konkreten Fall 2017 nach Piancavallo in Italien. Da stand Andrea Mayr also nun in einem Feld von Skibergsteigerinnen, die den Sport – im Gegensatz zu ihr als Ärztin – hauptberuflich ausüben. „Das klingt vielleicht überheblich. Aber ich dachte mir: Wenn wir jetzt alle miteinander die Ski abschnallen und mit Skischuhen den Berg hinauflaufen müssten, hätte ich die besten Karten.“ Nun, die Ski wurden angelassen, das Rennen ging los – und Mayr hatte trotzdem so etwas wie ein Royal Flush auf der Hand. Lebten ihre Konkurrentinnen anfangs noch von der Hoffnung, sie könnte ihr schnelles Tempo nicht bis zum Ziel durchhalten, war bald klar: Der WM-Titel im sogenannten „Vertical“ geht nach Österreich. Zur Erklärung: Beim „Vertical“ geht es darum, auf Skiern ein höher gelegenes Ziel zu erreichen. Beim „Individual“ kommen Komponenten wie Spitzkehren, Steigeisenabschnitte und am Ende eine Abfahrt dazu, beim „Sprint“ lebt der Wettkampf davon, dass die Ski oft an- und abgeschnallt werden müssen und am Ende so etwas wie ein Riesentorlauf ansteht. „Das kann ich alles nicht, da wäre ich extrem unterlegen“, gibt Mayr zu, „ich war auch nie eine gute Skifahrerin. Meine Stärke liegt einzig darin, dass ich weiß, wie man einen Berg schnell hinaufkommt.“ <strong>SPORTaktiv</strong> 103
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