NOTFALL LAWINE NACH EINEM LAWINENUNGLÜCK GILT ES, EINERSEITS| RUHE ZU BEWAHREN UND ANDERERSEITS RASCH| ZU HANDELN. DAS SCHAFFT NUR, WER DIE| RETTUNGSABLÄUFE IMMER WIEDER ÜBT. AUCH| SKITOUREN-EINSTEIGER SOLLTEN DAS SCHON TUN.| VON CHRISTOF DOMENIG| 112 <strong>SPORTaktiv</strong>
Foto: Pieps Das Lawinenkunde-Ausbildungskonzept „W3“ der Naturfreunde Österreich stellt die Kameradenrettung ganz oben auf die Prioritätenliste. Man muss (sich) zu helfen wissen, wenn man in die Situation eines Lawinenabgangs gerät, wenn Freunde oder sogar ein Familienmitglied verschüttet sind. Auch Skitoureneinsteiger können jederzeit in die Lage kommen, Leben retten zu müssen. Experten wie etwa Bernd Zenke, der langjährige Leiter des Lawinenwarndienstes Bayern, plädieren immer wieder dafür, Notfallabläufe und Kameradenrettung als Erstes zu trainieren, viel intensiver, als es meistens nur „nebenbei“ gemacht wird. 15 Minuten sind das Zeitfenster, in dem gute Chancen bestehen, jemanden nach einem Lawinenabgang lebend zu befreien. 80 bis 90 Prozent der zur Gänze Verschütteten sind zu diesem Zeitpunkt noch am Leben – danach sinken die Überlebenschancen rapide. In dieser Zeit kann nur die sogenannte Kameradenrettung funktionieren. Professionelle Helfer schaffen es unmöglich in so kurzer Zeit zu einem Unfallort. „Mit dem LVS-Gerät sicher umzugehen, lernt man in LVS-Kursen, wie sie von alpinen Vereinen wie den Naturfreunden und Alpinschulen angeboten werden“, appelliert Martin Edlinger von den Naturfreunden. Mit einem einzelnen Kursbesuch ist es aber nicht getan. Man soll ständig trainieren, auch Szenarien mit unterschiedlich vielen Rettern (alleine, in der Gruppe ...) durchspielen. Ebenso wichtig sind Erste-Hilfe-Kenntnisse. Jede Tourensaison sollte mit Suchübungen und Erste-Hilfe-Trainings starten. Im Folder „Notfall Lawine“ haben die W3-Experten den Ablauf nach einem Lawinenunglück kompakt zusammengefasst. Tipp: den Folder bestellen und auf Skitouren in die Hosentasche stecken – auch wenn er kein Ersatz für Kurs und Training ist, so kann er im Notfall doch als wertvolle Erinnerungshilfe dienen. Als grober Überblick, wie der Rettungsablauf ausschauen sollte: Ruhe bewahren, Überblick verschaffen: Beim Lawinenabgang sich selbst in Sicherheit bringen, dann den Abgang mitverfolgen und sich Verschwindepunkte, an denen Gruppenmitglieder verschüttet werden, wenn geht merken. Nach dem Stillstand Lage checken, die Anzahl der Retter und Verschütteten feststellen. Bei mehreren Rettern übernimmt der Erfahrenste die Koordination. Notruf: Gibt es mehrere Retter, setzt einer gleich den Notruf ab (Alpinnotruf 140 oder Euronotruf 112), während die anderen schon mit der Verschüttetensuche beginnen. Ist man allein, hat die Suche Priorität! Oberflächen- und Signalsuche mit LVS-Gerät: Die Oberflächensuche passiert mit Auge und Ohr. Ragt ein Ausrüstungs- oder Körperteil aus dem Schnee? Danach geht man den festgelegten Suchbereich ab und sucht einen Erstempfang. Grobsuche: Ab dem Erstempfang bewegt man sich in die Richtung, die der Pfeil am Display zeigt. Der Wert der Entfernungsanzeige muss kleiner werden – sonst um 180 Grad umdrehen und in Gegenrichtung suchen. Feinsuche: Ab 5 m die Suchgeschwindigkeit verringern und möglichst nahe an der Schneeoberfläche bleiben. Punktsuche mit Sonde: Ab dem kleinsten angezeigten Wert systematisch zu sondieren beginnen bis zum Treffer. Die Sonde stecken lassen. Systematisches Ausschaufeln: Von der Sonde hangabwärts zu graben beginnen. Sind es mehrere Helfer, ein „Förderband“ bilden. Erste Hilfe: Ist der Gerettete bei Bewusstsein, gilt: lagern mit Fokus auf Kälteschutz. Bei Bewusstlosigkeit Atemwege freimachen, Atmung prüfen, wenn nötig, beatmen, reanimieren. Ist die Atmung normal, in stabile Seitenlage bringen. Falls nicht bereits erfolgt, den Notruf absetzen. TIPP 3. Int. Lawinensymposium der Naturfreunde Österreich und ZAMG Steiermark, 12. Oktober <strong>2019</strong>, Graz W3-Folder „Notfall Lawine“ kostenlos bestellen: w3.naturfreunde.at <strong>SPORTaktiv</strong> 113
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