SPORTaktiv Skitourenguide 2019
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WAS IST EIN SPLITBOARD?<br />
Ein Splitboard ist ein in der Länge<br />
teilbares Snowboard und damit ein Mix<br />
aus Snowboard und Tourenski. Durch die<br />
Teilung („split“) entstehen zwei skiähnliche<br />
Bretter, mit denen die Tourengehtechnik<br />
möglich wird. Mit Fellen am Belag und<br />
herkömmlichen Tourenstöcken kann man<br />
so auch Geländepassagen bergauf bewältigen.<br />
Eine spezielle Bindung und weitere<br />
vier Verbindungspunkte sorgen bergab im<br />
Snowboardmodus für ein stabiles Fahrverhalten.<br />
Grundsätzlich gab es zwei-, dreiund<br />
vierteilige Splitboards, durchgesetzt<br />
hat sich die zweiteilige Variante.<br />
uns nicht rauffahren lassen.“ Schnell<br />
entwickelt sich eine kleine, lokale Szene<br />
an Outlaws. „Es hat sich herumgesprochen,<br />
bei welchen Liften in der Gegend<br />
Snowboards geduldet werden.“<br />
In den 90ern wurde Snowboarden<br />
zum Mega-Boom und schwappte bis in<br />
die Modewelt über. „Plötzlich wollten<br />
alle Boarder sein, es war mehr Lifestyle<br />
als Sport. Ehrlich gesagt hatte ich damit<br />
gar keine Freude.“ Nach ein paar Jahren<br />
ebbte die Welle wieder ab, die Lifestyler<br />
suchten sich andere Trendsportarten, der<br />
Carvingski zog viele wieder in den Bann<br />
der zwei Bretter. Nicht so unseren Roland,<br />
der blieb seinem Board treu.<br />
Viele seiner Bergfreunde begannen<br />
aber bald mit dem Tourenskigehen. Das<br />
sah er sich interessiert an und stapfte<br />
selbst mit Schneeschuhen die Berge hinauf,<br />
um mit dem Snowboard im Pulver<br />
hinunterzugleiten. Bei einem Testtag am<br />
Stuhleck probierte er vor einigen Jahren<br />
erstmals neuartige Splitboardbindungen<br />
und stellt sofort fest: „Das ist es.“<br />
Splitboarden wurde zur großen Leidenschaft.<br />
„Es ist meine absolute Sucht<br />
nach Pulverschnee“, gesteht der Steirer.<br />
„Wenn ich im Winter zwei Tage lang<br />
keinen Powder habe, muss ich losziehen.<br />
Und wenn es um 4 Uhr früh mit der<br />
Stirnlampe vor der Arbeit ist.“ Sein Job<br />
in der Baubranche, saisonbedingte Arbeitsspitzen<br />
und flexible Zeiteinteilung<br />
erlauben ihm hin und wieder spontane<br />
Abstecher ins Gelände. Im Sommer sitzt<br />
der fitte Mürztaler viel am Rad, die<br />
10.000 Jahreskilometer hat er schon im<br />
September geknackt.<br />
Auch seine Familie ist längst mit dem<br />
Snowboard- und Splitboardvirus infiziert,<br />
so kommt Roland auf eine gute<br />
Abwechslung aus gemütlichen Touren<br />
und knackigen Varianten, er kombiniert<br />
Splitboard-Vormittage im Gelände mit<br />
Familiennachmittagen im Pistenumfeld.<br />
„Ich bin aber keiner, der extreme Sachen<br />
macht, Sicherheit geht vor.“ Veitsch,<br />
Rax, Stuhleck sind seine Hausberge,<br />
LVS und Sonde immer dabei, die Anschaffung<br />
eines Airbag-Rucksackes ist in<br />
Planung. Bei der Frage nach der Bekleidung<br />
ist Roland durch und durch Snowboarder.<br />
„Der Style muss stimmen“,<br />
grinst er. Soll heißen, legere, weitere Sachen,<br />
keine engen Schnitte.<br />
Nachteile beim Splitboarden?<br />
Wenn man das Splitboard in seine zwei<br />
Einzelteile zerlegt, entstehen zwei Bretter,<br />
die wesentlich breiter sind als zwei<br />
herkömmliche Tourenski. „In engen,<br />
harten Aufstiegsspuren hat man damit<br />
seine liebe Not. Man muss auch etwas<br />
breitbeiniger gehen, sonst stoßen die Ski<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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