Strukturmerkmale und Entwicklung der ... - Input Consulting
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c) die Umstellungskosten bei einem etwaigen Wechsel des Lieferanten für den Abnehmer<br />
niedrig sind;<br />
d) <strong>der</strong> <strong>Input</strong> des Lieferanten für die Qualität des vom Abnehmer hergestellten Produkts<br />
unerheblich ist;<br />
e) die Gewinne des Abnehmers niedrig sind, was den Kostensenkungsdruck erhöht;<br />
f) die fraglichen Produkte einen signifikanten Anteil an den Gesamtkosten <strong>der</strong> Abnehmer<br />
ausmachen;<br />
g) die Abnehmer glaubwürdig mit Rückwärtsintegration drohen können;<br />
h) <strong>der</strong> Käufer gut informiert ist - über Nachfrage, aktuelle Marktpreise o<strong>der</strong> sogar die<br />
Kosten des Lieferanten.<br />
Die Mehrzahl dieser Bedingungen dürfte von den erwähnten großen Abnehmergruppen<br />
<strong>der</strong> papierverarbeitenden Industrie erfüllt sein, welche traditionell <strong>und</strong> in großem<br />
Umfang aus „marktstarke(n) Nahrungsmittel- <strong>und</strong> Konsumgüterunternehmen sowie<br />
Einkaufsverbände(n)“ (Grefermann 1986, S. 16) zusammengesetzt sind. Für die Branche<br />
<strong>der</strong> „Food and Drink-Produzenten“ konstatieren die Marktbeobachter von KPMG<br />
beispielsweise einen beschleunigten Konzentrationsprozess <strong>und</strong> eine Intensivierung des<br />
Wettbewerbs. Zudem übten „Einzelhandelsketten großen Druck auf die lebensmittelproduzierende<br />
Industrie aus. Zum einem wird versucht, den Preisdruck des Marktes an<br />
die Industrie weiterzugeben, zum an<strong>der</strong>en bündeln verstärkt global tätige Einzelhandelsketten<br />
ihre Einkaufsmacht. Diese <strong>Entwicklung</strong>en werden den Konzentrationsgrad<br />
bei den Produzenten weiter erhöhen.“ 47 Auch die Konzentration im deutschen Einzelhandel<br />
hat in den zurückliegenden Jahren zugunsten großer Konzerne wie Metro, Rewe<br />
<strong>und</strong> Edeka stark zugenommen, zudem ist <strong>der</strong> Einfluss von Discountern wie Aldi, Lidl<br />
o<strong>der</strong> Schlecker massiv gestiegen. 48 Der Konzentrationsgrad im deutschen Einzelhandel<br />
- gemessen an den Marktanteilen <strong>der</strong> fünf größten Handelsketten - belief sich im Jahr<br />
2005 auf 65% (ACNielsen Global Services 2005, S. 10).<br />
47 KPMG: Food & Drink (www.kpmg.de/industries/consumer_markets_retail/717.htm)<br />
48 „Durch die Discounter entsteht ein erheblicher Preisdruck. Diese haben immer mehrere Lieferanten für<br />
ein Produkt. Sie verfügen über eine große Verhandlungsmacht, da Lieferanten gegeneinan<strong>der</strong> ausgespielt<br />
werden können. Große Dispositionsmengen verführen die Anbieter, ihre Preise zu senken. Wenn die<br />
Hersteller sich diesem Preiskampf verweigern, werden sie als Lieferanten sehr schnell substituiert. Je<strong>der</strong><br />
Wellpappenanbieter ist ambitioniert, seine Marktanteile zu halten bzw. seine Produktion auszulasten,<br />
daher werden auch Aufträge mit einer minimalen Rendite angenommen. … Die Ansprüche <strong>der</strong><br />
Discounter sind hoch, da sie teilweise hochwertige Bedruckung zu niedrigen Preisen verlangen. Durch die<br />
großen Abnahmemengen können sie preislichen Druck auf die Nahrungsmittelhersteller ausüben, die<br />
diesen an die Wellpappenindustrie weitergeben.“ (Kilian 2006, S. 63 f.)<br />
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