Strukturmerkmale und Entwicklung der ... - Input Consulting
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zur Struktur <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong> des Verarbeitenden Gewerbes. Auch wenn die Industriestatistik<br />
in Deutschland wesentlich besser <strong>und</strong> differenzierter ausgeprägt ist als dies bei<br />
<strong>der</strong> Dienstleistungsstatistik <strong>der</strong> Fall ist <strong>und</strong> obwohl sich aus den „Steinbrüchen“ des<br />
Statistischen B<strong>und</strong>esamtes auch für die Papierverarbeitung - mit einiger Mühe - eine<br />
Fülle von wertvollem Datenmaterial 2 gewinnen lässt, so stößt die amtliche Statistik<br />
doch gerade bei einem so heterogen strukturierten Zweig wie <strong>der</strong> papierverarbeitenden<br />
Industrie an manche Grenzen. So ist es beispielsweise nicht möglich, über eine sehr<br />
begrenzte Anzahl produktions- <strong>und</strong> preisstatistischer Daten hinaus „offiziöse“ Informationen<br />
zu bedeutsamen Teilsegmenten des Sektors - wie z.B. zur Faltschachtelbranche,<br />
zur Wellpappenindustrie o<strong>der</strong> zum Bereich <strong>der</strong> flexiblen Verpackungen - zu erhalten. 3<br />
Ebenso muss die amtliche Statistik zwangsläufig dort unergiebig bleiben, wo es um die<br />
subjektive Wahrnehmung ökonomischer Strukturen, Prozesse <strong>und</strong> Probleme aus <strong>der</strong><br />
Sicht beteiligter Akteure geht. Da uns diese Perspektive jedoch wichtig ist, haben wir<br />
die umfänglichen Sek<strong>und</strong>äranalysen um eine Primärerhebung - eine Online-Befragung<br />
von Betriebsräten <strong>der</strong> papierverarbeitenden Industrie - ergänzt.<br />
Womit wir bei unserem erkenntnisleitenden Interesse wären: Die vorliegende Studie<br />
will im Ergebnis dazu beitragen, den Informationsstand über wesentliche Rahmenbedingungen<br />
für die Interessenvertretung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> papierverarbeitenden Industrie<br />
Deutschlands beschäftigten Menschen zu verbessern. Und sie ist von <strong>der</strong> Hoffnung<br />
getragen, dass sich auf einer solchermaßen erweiterten Faktenbasis produktive Ansatzpunkte<br />
für die Optimierung gewerkschaftlicher Arbeit in diesem Sektor finden lassen.<br />
2 Ab dem Jahr 2007 - das, von wenigen Ausnahmen abgesehen, außerhalb des Betrachtungszeitraums<br />
unserer Studie liegt - stellt sich allerdings für die kontinuierliche Darstellung <strong>und</strong> Interpretation relevanter<br />
Wirtschaftsdaten aus <strong>der</strong> amtlichen Statistik im Zeitvergleich ein gravierendes Problem: Aufgr<strong>und</strong> von<br />
Artikel 10 des „Ersten Gesetzes zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />
mittelständischen Wirtschaft" sind ab 2007 Än<strong>der</strong>ungen des Gesetzes über die Statistik im<br />
Produzierenden Gewerbe eingetreten, die den „Monatsbericht im Verarbeitenden Gewerbe" (Fachserie 4,<br />
Reihe 4.1.1) betreffen. Dieser wird künftig nur noch die Daten von Betrieben mit 50 <strong>und</strong> mehr<br />
Beschäftigten (bisher 20 <strong>und</strong> mehr Beschäftigte) enthalten - für die Papierverarbeitung hat dies<br />
beispielsweise zur Folge, dass annähernd 300 Betriebe des Sektors mit ca. 10.000 Beschäftigten aus <strong>der</strong><br />
regelmäßigen statistischen Berichterstattung herausfallen <strong>und</strong> in den Zeitreihen entsprechend gravierende<br />
Brüche zu verzeichnen sein werden.<br />
3 Eine zweite Untersuchung, die sich <strong>der</strong> genannten Teilbereiche genauer anzunehmen hätte, müsste diese<br />
Defizite <strong>der</strong> amtlichen Statistik durch verstärkten Rückgriff auf die - allerdings in <strong>der</strong> Regel nicht<br />
durchgängig konsistente - Verbändestatistik, auf Unternehmensdaten <strong>und</strong> ExpertInnenauskünfte<br />
auszugleichen versuchen.<br />
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