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Strukturmerkmale und Entwicklung der ... - Input Consulting

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Im Zuge dieser <strong>Entwicklung</strong> haben zudem Handelsmarken zu Lasten von Herstellermarken<br />

erheblich an Bedeutung gewonnen - 2005 betrug <strong>der</strong>en Anteil am Konsumgütermarkt<br />

in Deutschland bereits 30% (ACNielsen Global Services 2005, S. 9). Dies<br />

bleibt nicht ohne Folgen für die papierverarbeitende Industrie, nicht nur, aber vor allem<br />

im Teilsektor <strong>der</strong> Verpackungen: „Bei Handelsmarken stehen im Gegensatz zur (Hersteller-;<br />

Ergänzung <strong>Input</strong> <strong>Consulting</strong>) Marke <strong>der</strong> Preis <strong>und</strong> die Produktfunktionalität im<br />

Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Damit muss die Verpackung … vor allem preisgünstig sein. Verpackungen<br />

von Handelsmarken werden immer unter einem erheblichen Preisdruck stehen … .“<br />

(IKB 2005, S. 4) Ähnlich ließe sich auch bei Haushalts- <strong>und</strong> Hygienepapieren <strong>und</strong> Toilettenartikeln<br />

argumentieren, ebenso für Schreibwaren <strong>und</strong> Bürobedarf, da auch in diesen<br />

Teilsektoren <strong>der</strong> Einfluss solcher Handelsmarken im Wachsen begriffen ist. Dieser<br />

Trend erhöht für die papierverarbeitende Industrie die Gefahr, partiell zunehmend in die<br />

„Commodity-Falle“ zu geraten, will heissen: Waren mit weitgehend identischen Produkteigenschaften<br />

<strong>und</strong> nur geringem Differenzierungspotenzial herzustellen <strong>und</strong><br />

dadurch weiter an Verhandlungsstärke gegenüber ihren kosten- <strong>und</strong> preisbewussten<br />

Abnehmern einzubüßen. 49<br />

Die skizzierten Trends beeinflussen die Wirkung <strong>der</strong> „Porter-Kriterien“ a) bis e)<br />

erkennbar zu Lasten <strong>der</strong> Papierverarbeiter. 50 Aber auch hinsichtlich <strong>der</strong> weiteren angeführten<br />

Bedingungen steht die papierverarbeitende Industrie strukturell unter starkem<br />

Druck verhandlungsmächtiger Großk<strong>und</strong>en - zumindest ist dies in Teilmärkten <strong>und</strong><br />

Teilmarktsegmenten offenk<strong>und</strong>ig <strong>der</strong> Fall:<br />

- Bei den Herstellern von Tabakwaren macht <strong>der</strong> <strong>Input</strong> aus <strong>der</strong> Papierverarbeitung<br />

beispielsweise 10,1% des gesamten <strong>Input</strong>s (ohne bereichsinterne Leistungen) aus. 51<br />

Ein solch hoher Kostenanteil (Porter-Kriterium f) dürfte eine entsprechend ausgeprägte<br />

Preissensibilität <strong>und</strong> harte Verhandlungsposition dieser Abnehmergruppe<br />

gegenüber den Papierverarbeitern bedingen.<br />

- Die Drohung mit „Rückwärtsintegration“ in die Papierverarbeitung entbehrt bei<br />

manchen Abnehmern von Verpackungsprodukten durchaus nicht <strong>der</strong> Glaubwürdigkeit<br />

(Porter-Kriterium g), denn bereits heute haben „diese ‚abpackenden’ Branchen<br />

auch eigene Papierverarbeitungsbetriebe.“ (Grefermann 1986, S. 16)<br />

49 Um dieser Falle zu entrinnen, schlägt z.B. <strong>der</strong> Präsident von SCA Packaging Europe, John Williams,<br />

vor, die Verpackungsprodukte neu zu denken <strong>und</strong> zu veredeln: „It is not a commodity, it is an interface<br />

between the end-consumer and the product - enormous potential for design and on-shelf attractiveness<br />

driving sales growth for brand owners.“ (Williams 2007)<br />

50 John Williams fasst die Wirkungskette, die sich von den Handelskonzerne über die FMCG-<br />

Produzenten bis zu den Verpackungsherstellern zieht, wie folgt zusammen: „Price pressure from retail<br />

(increased bargain power relative to manufacturers, and increasing pressure) on FMCG suppliers pushed<br />

back on to packaging suppliers: FMCG companies sueeze packaging suppliers to maintain profitability.“<br />

(Williams 2007)<br />

51 Der angegebene Anteil bezieht sich auf das Jahr 2004 <strong>und</strong> basiert auf eigenen Berechnungen auf <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> <strong>Input</strong>-Output-Tabellen des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes von 2007 (Fachserie 18, Reihe 2<br />

(Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. <strong>Input</strong>-Output-Rechnung)).<br />

51

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