22.12.2012 Aufrufe

Elektronische Kennzeichnung bei Schafen und Ziegen zum Zweck

Elektronische Kennzeichnung bei Schafen und Ziegen zum Zweck

Elektronische Kennzeichnung bei Schafen und Ziegen zum Zweck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ziele <strong>und</strong> Aufgabenstellung des Vorhabens 15<br />

1.2 Wissenschaftlicher Stand, an den angeknüpft wurde<br />

Die bisher umfangreichsten Untersuchungen wurden im IDEA-Projekt in südeuropäischen<br />

Ländern <strong>und</strong> in den ADAS-Projekten in Großbritannien durchgeführt. Ribó et al. (2002)<br />

zeigten im IDEA-Projekt, dass eine europaweite Einführung der elektronischen Tierkennzeichnung<br />

machbar <strong>und</strong> effizient ist sowie substanzielle Verbesserungen erreicht werden<br />

können.<br />

1.2.1 <strong>Kennzeichnung</strong>smedien<br />

Prinzipiell kommen als <strong>Kennzeichnung</strong>smedien (KZM) Ohrmarken <strong>und</strong> Boli mit elektronischen<br />

HDX oder FDX-B Transpondern in Frage (im Folgenden „Ohrmarken“ <strong>und</strong><br />

1<br />

„Boli“P0F P genannt).<br />

Die Verlustrate von Ohrmarken <strong>und</strong> Boli ist sehr stark von den Spezifikationen der <strong>Kennzeichnung</strong>smedien<br />

abhängig (Ribó et al., 2002; Garin et al., 2005; ADAS, 2005; ADAS,<br />

2006; Ghirardi et al., 2007). Bei den Ohrmarken haben Durchmesser, Form <strong>und</strong> Gewicht,<br />

sowie die Haltungs- bzw. Geländebedingungen einen entscheidenden Einfluss auf die Verlustrate.<br />

In der Literatur werden je nach Ohrmarkenausführung <strong>und</strong> Versuchsanordnung<br />

Verlustraten von unter 0,5 % bis über 15 % angegeben.<br />

Bei Boli wird die Verbleiberate vom spezifischen Gewicht, der Länge <strong>und</strong> dem Durchmesser<br />

bestimmt. Die Verbleiberaten lagen je nach Bolusspezifkationen zwischen 59 %<br />

<strong>und</strong> 100% (Garin et al., 2005). Ghirardi et al. (2007) ermittelten höhere Verbleiberaten<br />

von 95,2 % bis 100 %.<br />

Bezüglich der Rückgewinnung der <strong>Kennzeichnung</strong>smedien im Schlachthof konnten in den<br />

Untersuchungen von Ribó et al. (2002), Garin et al. (2005), Weiss (2006), Ghirardi et al.<br />

(2007) 100 % der <strong>Kennzeichnung</strong>smedien zurückgewonnen werden. Bei ADAS (2005)<br />

konnten nicht alle Boli wiedergef<strong>und</strong>en werden.<br />

Auch die möglichen ges<strong>und</strong>heitlichen Beeinträchtigungen, die durch die verschiedenen<br />

<strong>Kennzeichnung</strong>smedien auftreten können, sind von den Produktspezifikationen abhängig.<br />

So müssen Tiere, die mit einem Bolus gekennzeichnet werden, ein gewisses Mindestalter<br />

bzw. Mindestgewicht vorweisen, damit eine Einbehaltung garantiert ist (Ribó et al., 2002;<br />

Garin et al., 2005; Ghirardi et al., 2007). In diesen Untersuchungen wurden keine negativen<br />

Beeinträchtigungen der Tierges<strong>und</strong>heit, der tierischen Leistungen <strong>und</strong> der Futteraufnahme<br />

festgestellt.<br />

Bei elektronischen Ohrmarken können je nach Form <strong>und</strong> Beschaffenheit des Schließmechanismus<br />

ges<strong>und</strong>heitliche Beeinträchtigungen in Form von Nekrosen oder durch Ausreißen<br />

der Ohrmarken entstehen (ADAS, 2005; Bergfeld et al., 2006; Weiss, 2006). Bei<br />

ADAS (2005) wird von Entzündungsraten <strong>bei</strong> verschiedenartigen Ohrmarken von durchschnittlich<br />

2,2 % bis zu 28,3 % berichtet. Von beschädigten Ohren wurde durchschnittlich<br />

in 0,66 % bis 1,26 % der Fälle berichtet. Smits et al. (2005) berichten sogar von Entzündungsraten<br />

in Höhe von 50 % je nach Ohrmarkenausführung.<br />

1.2.2 <strong>Kennzeichnung</strong>s- <strong>und</strong> Lesezeit<br />

Die Zeit, die zur elektronischen <strong>Kennzeichnung</strong> benötigt wird, ist zu unterschiedlichen<br />

Teilen abhängig vom <strong>Kennzeichnung</strong>smedium selbst (Bolus oder Ohrmarke), der Betriebsgröße<br />

bzw. der betrieblichen Ausstattung an Treib- <strong>und</strong> Selektionseinrichtungen,<br />

1 Sofern es sich um nichtelektronische Ohrmarken handelt, wird dies im Text explizit erwähnt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!