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Elektronische Kennzeichnung bei Schafen und Ziegen zum Zweck

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Weiterführende Fragestellungen <strong>und</strong> Folgerungen 73<br />

Rückgewinnung von Boli <strong>bei</strong> geschlachteten Tieren im Schlachtprozess<br />

Generell sind für eine sichere <strong>und</strong> in den Schlachtablauf integrierbare Rückgewinnung von<br />

Boli weitere Überlegungen notwendig. Zunächst stellt sich die Frage, wie Tiere, die mit<br />

Bolus gekennzeichnet sind, im Schlachtbetrieb zuverlässig erkannt werden. Eine anders-<br />

4<br />

farbige Ohrmarke <strong>bei</strong>spielsweise könnte hier<strong>bei</strong> den Prozess3F verbessern. Ebenso ist der<br />

zusätzliche Aufwand für die Entnahme für die Schlachtbetriebe problematisch <strong>und</strong> muss<br />

in den Schlachtablauf integriert werden. Im Zuge der in Zukunft immer häufigeren Verwendung<br />

von elektronischen <strong>Kennzeichnung</strong>smedien auch <strong>bei</strong> anderen Tierarten stellt sich<br />

auch mehr <strong>und</strong> mehr die Frage nach einem nachhaltigen Entsorgungs- bzw. Recyclingkonzept.<br />

Produkttests<br />

Das Projekt lieferte für die Beurteilung der Qualität der <strong>Kennzeichnung</strong>smedien wichtige<br />

Ansätze. Für zukünftige Zulassung von <strong>Kennzeichnung</strong>smedien sollten weitere Kriterien<br />

wie z.B. Verträglichkeit oder Anfälligkeit für Ausreißen oder auch die Praxistauglichkeit<br />

der Applikationsgeräte hinzugezogen werden.<br />

Ebenso wären zur Unterstützung der Tierhalter <strong>bei</strong> der Auswahl von an ihre betrieblichen<br />

Bedürfnisse ausgerichteter Technik neutrale <strong>und</strong> vergleichende Produkttests, die Funktionsumfang<br />

<strong>und</strong> Praxistauglichkeit darstellen, hilfreich. Derzeit ist eine Marktübersicht <strong>und</strong><br />

das Abschätzen der tatsächlichen Praxiseignung verschiedener Angebote für die Landwirte<br />

äußerst schwierig.<br />

Kosten-Nutzen-Analyse<br />

Für die Anfertigung einer Kosten-Nutzen-Analyse insbesondere in Verbindung mit Managementprogrammen<br />

<strong>und</strong> automatischen Wiege- <strong>und</strong> Selektionsanlagen wurden <strong>zum</strong> einen<br />

die Schäfer am Ende des Projektes befragt <strong>und</strong> <strong>zum</strong> anderen Ar<strong>bei</strong>tszeitmessungen durchgeführt.<br />

Die Befragung der Schäfer bezog sich auf Nutzung <strong>und</strong> Handhabung der Lesegeräte<br />

<strong>und</strong> Managementprogramme. Es waren jedoch nur wenige (knapp 25 %) Schäfer, die<br />

eine regelmäßige Nutzung der Lesegeräte bzw. Managementprogramme angaben (vergl.<br />

Kapitel 3.1.2.1 <strong>und</strong> 3.1.2.2). Der Großteil sah keine Motivation (da kein Nutzen gesehen<br />

wurde) sich mit der Technik auseinanderzusetzen. Auf Gr<strong>und</strong> der wenigen Aussagen war<br />

es nicht möglich, einen Nutzen der Managementprogramme belastbar zu quantifizieren.<br />

Es wurde jedoch deutlich, dass wenn Stichtagsmeldungen oder Verbandsmeldungen etc.<br />

einfacher durch die Technik vorzunehmen wären <strong>und</strong> wenn vor allem die Inbetriebnahme<br />

der Technik nicht so problembehaftet wäre, die Motivation der Schäfer, sich mit der<br />

Technik zu befassen, durchaus gesteigert wäre. Im Moment haben vor allem große Betriebe,<br />

die ebenfalls an Leistungsdaten der Tiere interessiert sind, einen Nutzen davon.<br />

Auf der EuroTier 2010 wurde im Rahmen des Schafforums das OVICAP-Programm vorgestellt.<br />

Es soll den Herdbuch-Betrieben ermöglichen, die Meldungen von z.B. neugeborenen<br />

Zuchttieren selbst online vorzunehmen. Bei einer Etablierung dieses Systems ist<br />

davon auszugehen, dass die Motivation der Schäfer, die Tiernummernerfassung zu automatisieren,<br />

steigen wird.<br />

4<br />

Die rasche Erkennung von mit Bolus gekennzeichneten Tieren wäre auch z.B. für Bestandskontrollen auf<br />

dem Betrieb wünschenswert.

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