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Elektronische Kennzeichnung bei Schafen und Ziegen zum Zweck

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16 Ziele <strong>und</strong> Aufgabenstellung des Vorhabens<br />

dem Produktionszyklus, der Jahreszeit <strong>und</strong> der Anzahl der Personen, welche die <strong>Kennzeichnung</strong><br />

durchführen (ADAS, 2005; Weiss, 2006; ADAS, 2006; Ghirardi et al., 2007).<br />

Gleiches gilt für Kontrolllesungen mit mobilen Handlesern oder stationären Treibganglesegeräten<br />

(ADAS, 2006). Weiterhin hängt der Zeitbedarf der Kontrolllesungen von der<br />

Kombination aus <strong>Kennzeichnung</strong>smedium <strong>und</strong> Lesegerät (Ribó et al., 2002; ADAS, 2006)<br />

<strong>und</strong> von der Aktualität sowie der Genauigkeit ab, mit der ein Bestandsregister geführt<br />

wird.<br />

1.2.3 Lesegeräte<br />

Hinsichtlich Robustheit <strong>und</strong> Tauglichkeit von Handlesegeräten für den täglichen Einsatz<br />

im landwirtschaftlichen Betrieb gehen die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen auseinander.<br />

Während Bergfeld et al. (2006) <strong>und</strong> Weiss (2006) die Robustheit der Handlesegeräte<br />

als gut einstuften, bedürfen einige Handlesegeräte laut ADAS (2005, 2006) einer<br />

deutlichen Verbesserung in Sachen Handhabung, Ablesbarkeit, Rückmeldungen <strong>und</strong><br />

Kontrollmöglichkeiten <strong>bei</strong>m Lesevorgang sowie der Datenübertragung.<br />

Darüber hinaus sind die Geräte <strong>und</strong> deren Handhabung teilweise für Ungeübte mit wenig<br />

oder keiner EDV-Erfahrung kompliziert zu bedienen, wodurch die Akzeptanz dieser<br />

Technik unter den Betriebsleitern leidet (ADAS, 2005; Weiss, 2006).<br />

Die Reichweite der Handlesegeräte bleibt laut Bergfeld et al. (2006) je nach Hersteller 5<br />

bis 10 cm hinter den von Ribó et al. (2002) geforderten 12 cm für Ohrmarken <strong>und</strong> 20 cm<br />

für Boli zurück. Einige Lesegeräte haben Probleme mit elektromagnetischen Einflüssen<br />

durch Beleuchtung <strong>und</strong> andere elektrische Geräte <strong>bei</strong>spielsweise in Schlachthöfen (Ribó et<br />

al., 2002; ADAS, 2005).<br />

1.2.4 Kosten-Nutzen<br />

Der einzelbetriebliche Nutzen der elektronischen Tierkennzeichnung hängt stark von den<br />

Marktbedingungen sowie den Technikkosten ab (ADAS, 2005). Die mögliche Zeitersparnis<br />

im Gesamtbetrieb durch die elektronische Tierkennzeichnung ist jedoch begrenzt, <strong>zum</strong>indest<br />

so lange bis die Daten nicht gezielt in Managementprogrammen zur betrieblichen<br />

Entscheidungsfindung <strong>und</strong> zur Ar<strong>bei</strong>tserleichterung, <strong>bei</strong>spielsweise in Kombination mit<br />

einer automatischen Wiege- <strong>und</strong> Selektionseinrichtung, verwendet werden (ADAS, 2005).<br />

Der Gesamtnutzen des Systems der elektronischen Tierkennzeichnung erhöht sich, wenn<br />

sie zur Erstellung von Listen <strong>und</strong> Begleitdokumenten <strong>bei</strong> der Tierverbringung, auf Auktionen<br />

<strong>und</strong> in Schlachthöfen eingesetzt werden (ADAS, 2005). Verschiedene Studien kommen<br />

zu unterschiedlichen Schlüssen hinsichtlich der Verbesserung der Rückverfolgbarkeit<br />

durch die europaweite Einführung der elektronischen Tierkennzeichnung. Während diese<br />

nach Ansicht von Ribó et al. (2002) <strong>und</strong> Bergfeld et al. (2006) zu einer Verbesserung der<br />

Rückverfolgbarkeit führt, kommt ADAS (2006) in den abschließenden Empfehlungen<br />

nicht zu diesem Ergebnis, <strong>zum</strong>al nicht zu erwarten sei, dass die Erzeuger die erhöhten<br />

Kosten an den Handel oder den Endverbraucher weitergeben könnten (ADAS, 2005).<br />

1.2.5 Einzeltierbezogene Datenbank<br />

Ribó et al. (2002) zeigten, dass die Funktionsfähigkeit eines nationalen oder internationalen<br />

Datenbanksystems von vielen Faktoren abhängt. Hierzu sind definierte Datenübermittlungsprotokolle,<br />

nachvollziehbare Plausibilisierungsroutinen, einheitliche Datenstrukturen<br />

<strong>und</strong> Syntax sowie einheitlichen Methoden der Datenübermittlung von essentiellen Bedeutungen.<br />

ADAS (2005) betont die Pflege <strong>und</strong> Aktualität einer funktionsfähigen Datenbank,<br />

ohne die eine zeitnahe Rückverfolgung der Einzeltiere nicht machbar sei.

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