Ihr SCHLEMMER- Magazin per E-Mail - Genussakademie
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Winzer-Porträt<br />
Die Odenwälder Weininsel<br />
Der Weg in die (hessische) Toskana ist gar nicht weit: Der Blick von den Weinbergen<br />
Groß-Umstadts erinnert sofort an die italienische Region – die hier von der<br />
Odenwälder Winzergenossenschaft erzeugten Weine passen dazu ausgezeichnet!<br />
Text: Bastian Fiebig<br />
Wie bitte? Wein in Groß-Umstadt? Die Frankfurter<br />
kennen durchaus den charmanten Ort südöstlich<br />
von Dieburg mit seinem schönen Marktplatz inklusive<br />
Renaissance-Rathaus und etwas über 20 000 Einwohnern<br />
– oder besser: Sie wissen vom Schild, an welchem Ort<br />
sie gerade vorbeifahren, denn den größten Teil zieht es an<br />
Groß-Umstadt vorbei in Richtung Süden, wo der Odenwald<br />
mit Wanderungen und Kochkässchnitzel lockt. Kommt das<br />
Th ema jedoch auf den Groß-Umstädter Wein, so erntet man<br />
meistens Achselzucken: „Da wächst Wein?“ oder „Das liegt<br />
doch gar nicht an der Bergstraße“ sind typische Antworten,<br />
doch schon aus der Ferne sind die Weinberge des Ortes gut zu<br />
erkennen. Na gut, man muss den Blick schon von der Straße<br />
nach links über einige Industrieansiedlungen heben, doch<br />
es ist hier genau so wie im zuvor zitierten Traumziel vieler<br />
Deutscher: Auch in der Toskana liegt das Glück oft hinter<br />
solchen Zweckbauten, und hier sind es nur ein paar Meter, bis<br />
man sich inmitten einer Traumlandschaft mit sanft en Hügeln,<br />
Feldern, Wiesen und eben Weinbergen befi ndet, von denen<br />
der Blick weit über die Ebene bis zum Taunus reicht.<br />
Klein– und sehr fein!<br />
Es sind tatsächlich nur etwa 80 Hektar Weinberge, die an den<br />
Hängen von Groß-Umstadt mit Reben bestockt sind. Eine<br />
Fläche, wie sie durchaus ein größeres italienisches Weingut<br />
besitzt. Doch es muss zahlreiche Liebhaber geben, die von<br />
der hervorragenden Qualität der hier gekelterten Tropfen<br />
bereits erfahren haben, denn die kleine bewirtschaft ete Fläche<br />
ist nicht etwa Ergebnis eines langjährigen Schrumpfungsprozesses<br />
aufgrund der isolierten Lage – hier wurde in den<br />
letzten Jahren aufgrund steigender Nachfrage wiederholt hinzugepfl<br />
anzt! Das ist aufgrund der komplizierten Rechtslage<br />
44 GenussMAGAZIN 1 /2013<br />
Fotos: Fotostudio Heyer