22.12.2012 Aufrufe

VDWF im Dialog 1/2008

VDWF im Dialog 1/2008

VDWF im Dialog 1/2008

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

28 <strong>VDWF</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Seine Elektroden stellt Faßnacht größtenteils<br />

selbst her. “So baut man Kompetenzen auf und<br />

hat die Qualität selbst <strong>im</strong> Griff.”<br />

Die “Asservatenkammer”: Im Besprechungsz<strong>im</strong>mer<br />

finden sich die Produkte vergangener Jahre, die<br />

mit Faßnacht­Werkzeugen hergestellt wurden.<br />

schnell sind. Das wird uns von den Kunden oft hoch angerechnet,<br />

da wir an dieser Stelle des Zeitplans eventuell in der Herstellung<br />

verlorene Zeit wieder einholen. Außerdem wissen unsere Kunden<br />

ganz genau, dass wir, wenn es zeitlich eng wird, sehr offen<br />

kommunizieren.<br />

AS: Was halten Sie denn von der Aussage, dass ein guter<br />

Werkzeugbauer keinen Auftrag aus kapazitativen Gründen<br />

ablehnen darf?<br />

WF: Ich denke, dass gerade die guten Werkzeug­ und Formenbauer<br />

auch mal einen Auftrag ablehnen, wenn dieser in der<br />

Fertigung nicht unterzubringen ist. Nur die guten Werkzeug­<br />

und Formenbauer haben ihre Fertigungsplanung und ihre<br />

Ressourcenkontrolle so gut <strong>im</strong> Griff, dass sie abschätzen können,<br />

ob ein Auftrag noch terminlich machbar ist oder nicht. Außerdem<br />

muss es <strong>im</strong>mer ein Angebot mit dem höchsten Preis geben,<br />

damit die Wettbewerber etwas mehr verdienen können.<br />

WS: Um noch einmal auf das eigene Technikum zu kommen –<br />

denken Sie nicht, dass das Know­how des Werkzeugmachers<br />

dadurch höher wird und er somit den Kunden einen Mehrwert<br />

verkaufen kann, wenn er die Schwierigkeiten <strong>im</strong> Umgang mit<br />

den Formen kennt?<br />

WF: Herr Schmid, da haben Sie schon recht. Aber ich mache<br />

die Formen, um damit Geld zu verdienen.<br />

AS: Aber die Lastenhefte, die wir bekommen, sind ja auch noch<br />

da, und das sind Angstlastenhefte, weil die Kunden so viele<br />

schlechte Erfahrungen gemacht haben. Die Einkäufer sind aber<br />

auch nicht mehr bereit, dem Werkzeugmacher an der Stelle<br />

entgegenzukommen, weil es ja viel bequemer ist, sich auf sein<br />

Lastenheft zu berufen.<br />

WF: Selbst einige Einkäufer geben ja heute schon zu, dass die<br />

Lastenhefte eine Sammlung negativer Erfahrungen sind, aber<br />

ändern werden die Kunden ihre Lastenhefte trotzdem nicht.<br />

Eigentlich sollte jedes Lastenheft auf das spezifische Werkzeug<br />

zugeschnitten werden, dem es beiliegt, aber wer macht das<br />

schon? Um die Kunden über besonders unsinnige Forderungen<br />

in den Lastenheften aufzuklären, machen wir ihnen manchmal<br />

zwei Angebote: einmal ein Angebot für ein funktionierendes<br />

Werkzeug und einmal eins für ein Werkzeug gemäß Pflichtenheft.<br />

Das hilft in den meisten Fällen.<br />

AS: Herr Faßnacht, wir danken Ihnen vielmals für das Interview<br />

und wünschen Ihnen und Ihrer Firma weiterhin alles Gute und<br />

viel Erfolg für die kommenden Jahre. | Dipl.­Ing. (FH) Tobias<br />

Knipping, Schwendi

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!