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VDWF im Dialog 1/2008

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62 <strong>VDWF</strong> <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Norbert Pylipp,<br />

Kurt Wünsch Werkzeugbau<br />

Auch für uns ist Wirtschaftlichkeit notwendig zur<br />

Weiterentwicklung unseres Unternehmens und zur<br />

Sicherstellung der Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter,<br />

deshalb werden wir weiterhin sinnvoll investieren,<br />

unsere Prozesse opt<strong>im</strong>ieren und unsere Kundenund<br />

Partnerbeziehungen pflegen. Allerdings können<br />

große Unternehmen, die sich in der Hand von<br />

Finanzinvestoren befinden, nur eingeschränkt als<br />

Vorbild dienen. Zum einen, weil große Unternehmen<br />

gerne auf Kosten der Kleinen ihre eigenen Renditen<br />

steigern. Wer kennt nicht einen Einkäuferspruch<br />

der Art: “Drei Prozent sind doch eine gute Marge”,<br />

während das eigene Unternehmen gerade die<br />

Renditeerwartung von sechs Prozent auf zehn<br />

bis zwölf Prozent gesteigert hat. Zum anderen<br />

ist der mittelständische Geschäftsmann selten<br />

bereit für das letzte Renditeprozent, seine gesellschaftliche<br />

und soziale Verantwortung zu verkaufen.<br />

Wir arbeiten und leben mit unseren Mitarbeitern<br />

und wollen dies auch weiterhin mit gutem Gewissen<br />

tun.<br />

Druck in der europäischen Zuliefer industrie<br />

(Quelle: Oliver Wyman/HypoVereinsbank)<br />

Turboladerkomponenten<br />

Tankanlagen<br />

Schmiedeteile<br />

Blechteile<br />

Konnektoren<br />

Dichtungen<br />

Spiegelaktuatoren<br />

Aluminiumkomponenten<br />

Elektrische Stecker<br />

Hydraulikmodule<br />

Aluminiumräder<br />

Kinematikteile Innenraum<br />

1,0% Preisnachlass pro Jahr<br />

1,3<br />

1,5<br />

2,0<br />

2,1<br />

2,5<br />

2,8<br />

3,0<br />

3,0<br />

3,0<br />

3,5<br />

4,0<br />

Die Studie verweist aber noch auf einen weiteren Bereich,<br />

in dem die meisten Zulieferunternehmen noch Aufholbedarf<br />

haben. Gerade die Ausrichtung auf die Bedürfnisse und Interessen<br />

der Kunden war bisher stark die Perspektive der OEMs<br />

gerichtet. Weil aber die Autofahrer selbst, gewissermaßen am<br />

eigentlichen Ende einer langen Entwicklungs­ und Produktionskette,<br />

nicht nur ausschließlich von den Automobilherstellern<br />

betreut werden sollten, empfehlen die Spezialisten den Zulieferern,<br />

vermehrt die Wünsche der Endkunden unter die Lupe<br />

zu nehmen und daraus von sich aus neue Produktinitiativen<br />

abzuleiten.<br />

Insgesamt also wenig Zeit und kaum Spielraum, sich eine<br />

Verschnaufpause zu gönnen. Nur die “wenigsten Zulieferer<br />

(sehen) noch Reserven für etwaige Fehltritte”, analysieren die<br />

Autoren. Die formulierten Empfehlungen werden deshalb den<br />

meisten Unternehmen der Branche gut bekannt vorkommen:<br />

Erstens bei der Identifikation von Einsparpotentialen vorab<br />

keine Tabubereiche benennen, zweitens gemeinsam <strong>im</strong> europäischen<br />

Verbund mit den OEMs den Technologievorsprung halten,<br />

drittens die neuen Low­Cost­Märkte <strong>im</strong> Auge behalten und<br />

eigene Lösungen dafür entwickeln, viertens an einer stärkeren<br />

Ausrichtung an den Bedürfnissen und Wünschen des Endkunden<br />

arbeiten, fünftens innerhalb der Branche intensiver<br />

vernetzt operieren und sechstens die Chancen der Globalisierung<br />

trotz aller Herausforderungen nicht aus dem Blick<br />

verlieren.<br />

Die Studie “Hochleistungsbranche Automobilzulieferer” der<br />

HypoVereinsbank und der Strategieberatung Oliver Wyman<br />

untersuchte 50 unternehmerische Erfolgsfaktoren in speziellem<br />

Bezug zur Automobilzulieferindustrie. Es wurden mehr als 40<br />

Geschäftsführer und Vorstände zu zukünftigen Erfolgs kriterien<br />

interviewt. Eine parallel durchgeführte Analyse verband die<br />

genannten Faktoren mit den wirtschaftlichen Daten von fast<br />

100 überwiegend nicht börsennotierten europäischen Zulieferern.<br />

| Claus Kaelber, München

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