22.11.2021 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN People 2021

Rohstoffverknappung, Preisdruck, Covid 19, Digitalisierung und Klimawandel – Die Herangehensweise, mit der moderne ArchitektInnen den Gegebenheiten unserer Zeit begegnen, ist vielfältig. Welche Erfolgsstrategien können Architekturschaffende in diesen Zeiten für sich entwickeln, um den stetigen Wandel zu meistern? Wie können moderne Produkte, Bau­stoffe und Technologien diesen Prozess unterstützen? Was müssen diese leisten und wie können die Hersteller das gewährleisten? Was macht Architektur nachhaltig, effizient oder smart? Und um welche Entwicklung wird es in den nächsten Jahren keinen Weg herumgeben? Unsere ausgewählten GesprächsparterInnen geben ihre persönlichen Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen.

Rohstoffverknappung, Preisdruck, Covid 19, Digitalisierung und Klimawandel – Die Herangehensweise, mit der moderne ArchitektInnen den Gegebenheiten unserer Zeit begegnen, ist vielfältig. Welche Erfolgsstrategien können Architekturschaffende in diesen Zeiten für sich entwickeln, um den stetigen Wandel zu meistern? Wie können moderne Produkte, Bau­stoffe und Technologien diesen Prozess unterstützen? Was müssen diese leisten und wie können die Hersteller das gewährleisten? Was macht Architektur nachhaltig, effizient oder smart? Und um welche Entwicklung wird es in den nächsten Jahren keinen Weg herumgeben? Unsere ausgewählten GesprächsparterInnen geben ihre persönlichen Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen.

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<strong>architektur</strong> PEOPLE<br />

12<br />

Smartvoll<br />

Wie hat sich das Berufsbild der<br />

ArchitektInnen verändert?<br />

CK: ArchitektInnen sollten den Leuten<br />

erklären, wie und warum sie<br />

etwas machen. Das Aussehen der<br />

Architektur steht mit vielen Einflüssen<br />

im Zusammenhang, die weit weg<br />

sind von Ästhetik und Funktion. Es<br />

ist eine komplexe Querschnittsmaterie,<br />

in die viele Ströme hineinfließen.<br />

Wenn man das den Leuten einfach<br />

aufbereitet und sie am Prozess teilhaben<br />

lässt, dann ist das viel besser<br />

als den Vorhang zuzumachen und ihn<br />

am Schluss für das fertige Produkt<br />

wieder zu öffnen. Den Prozess zu verstehen<br />

und ihn erklären zu können,<br />

schafft einen ganz anderen Identifikationswert<br />

und eine bessere Verständnisebene,<br />

als jemandem einfach<br />

nur ein fertiges Haus vorzusetzen.<br />

PB: Es geht darum Projekte zu erzeugen,<br />

die nicht nur Hochglanzbilder<br />

sind, sondern sie mit Ideen aufzuladen.<br />

Diese Ideen muss man dann<br />

auf entsprechenden Kanälen und mit<br />

verständlichen Darstellungsmethoden<br />

unter die Bevölkerung bringen<br />

und ihr vermitteln. So beginnen die<br />

Leute, etwas mit dir zu verbinden<br />

und dein Gewicht steigt. Auf diese<br />

Weise schafft man es auch, die Leute<br />

einfacher zu überzeugen.<br />

Welche Verantwortung tragen<br />

ArchitektInnen heute?<br />

PB: Wir versuchen unseren Bauherrn<br />

verständlich zu machen, dass die<br />

Entwicklung einer Architektur ein<br />

langsamer, aber wichtiger Prozess<br />

ist. Deshalb soll nicht in die Ausführungsplanung<br />

das meiste Geld hineinfließen.<br />

Es sollen dort Stunden<br />

investiert werden, wo der größte<br />

Mehrwert generiert wird.<br />

CK: Gebäude stehen heute etwa hundert<br />

Jahre. Der Sinn und Zweck der<br />

Nachhaltigkeit liegt darin zu schauen,<br />

wie lange das Gebäude steht<br />

und Qualität bieten kann. In diesem<br />

Sinne muss ein Gebäude als Möglichkeitsraum<br />

für die Community, für<br />

die Menschen und auch für alle anderen,<br />

die in der Nähe sind und damit<br />

zu tun haben, funktionieren. Auch ist<br />

die Bauwirtschaft noch im „Abreißen-und-Neubauen-Modus“.<br />

Als Architekten<br />

leisten wir auch da unseren<br />

Beitrag und sind meinungsbildend.<br />

Wir können sagen, dass etwas nicht<br />

abgerissen werden muss und stehen<br />

bleiben soll. Da ist gerade etwas in<br />

Bewegung, das den Architekten wieder<br />

mehr Gewicht verleiht.<br />

© Dimitar Gamizov<br />

Im Inneren des Gemeindezentrums<br />

Großweikersdorf zeigt sich ein Bild<br />

einer noch ungewöhnlichen Gestaltungsart<br />

eines Verwaltungsbaues:<br />

transparent und zugänglich.

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