22.11.2021 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN People 2021

Rohstoffverknappung, Preisdruck, Covid 19, Digitalisierung und Klimawandel – Die Herangehensweise, mit der moderne ArchitektInnen den Gegebenheiten unserer Zeit begegnen, ist vielfältig. Welche Erfolgsstrategien können Architekturschaffende in diesen Zeiten für sich entwickeln, um den stetigen Wandel zu meistern? Wie können moderne Produkte, Bau­stoffe und Technologien diesen Prozess unterstützen? Was müssen diese leisten und wie können die Hersteller das gewährleisten? Was macht Architektur nachhaltig, effizient oder smart? Und um welche Entwicklung wird es in den nächsten Jahren keinen Weg herumgeben? Unsere ausgewählten GesprächsparterInnen geben ihre persönlichen Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen.

Rohstoffverknappung, Preisdruck, Covid 19, Digitalisierung und Klimawandel – Die Herangehensweise, mit der moderne ArchitektInnen den Gegebenheiten unserer Zeit begegnen, ist vielfältig. Welche Erfolgsstrategien können Architekturschaffende in diesen Zeiten für sich entwickeln, um den stetigen Wandel zu meistern? Wie können moderne Produkte, Bau­stoffe und Technologien diesen Prozess unterstützen? Was müssen diese leisten und wie können die Hersteller das gewährleisten? Was macht Architektur nachhaltig, effizient oder smart? Und um welche Entwicklung wird es in den nächsten Jahren keinen Weg herumgeben? Unsere ausgewählten GesprächsparterInnen geben ihre persönlichen Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen.

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7<br />

Patrick Batek<br />

Die Berufswelt der ArchitektInnen<br />

verändert sich praktisch täglich. Wo<br />

sehen Sie hier Chancen und Herausforderungen?<br />

Die Herausforderungen für ArchitektInnen<br />

entstehen aus den Krisen<br />

unserer Zeit – wie zum Beispiel der<br />

Klimakatastrophe oder wachsenden<br />

Ungleichheiten. Genau daraus ergibt<br />

sich meiner Meinung nach aber<br />

auch die Chance, diesen Schwierigkeiten<br />

durch Fortschritt und<br />

Innovation zu begegnen. Positiv<br />

betrachtet, zwingt jede Einschränkung<br />

zum Nachdenken und fordert<br />

das Finden neuer Ideen und Lösungen,<br />

von den Baumaterialien bis zu<br />

den Raumkonzepten.<br />

Wie gehen Sie persönlich mit<br />

dem Wandel der Zeit um?<br />

Der Wandel der Zeit, im Sinne von<br />

Globalisierung, Digitalisierung, New<br />

Work, Freiheitsbewegungen und<br />

Klimakatastrophe, ist eine große Inspirationsquelle<br />

für mich, die mich<br />

zur ständigen Weiterentwicklung<br />

antreibt und auch dazu, bestehende<br />

Konzepte zu hinterfragen, Lösungen<br />

zu finden und neu zu denken.<br />

Hat die immer weiter voranschreitende<br />

Digitalisierung Einfluss auf<br />

Ihre Arbeit?<br />

Die Digitalisierung beeinflusst mein<br />

Arbeitsleben als Architekt sehr stark.<br />

Viele Prozesse werden beschleunigt,<br />

was nicht immer von Vorteil ist.<br />

Durch die erhöhte Geschwindigkeit<br />

besteht leider auch die Gefahr, dass<br />

die Arbeit an Qualität und Tiefe verliert.<br />

In Bezug auf neue Arbeitssoftware<br />

und Technik empfinde ich die<br />

Digitalisierung wiederum als sehr positiv.<br />

Verschiedene Disziplinen werden<br />

vereint und man findet immer<br />

neue Wege zu konzeptualisieren. Design<br />

und Technik verschmelzen.<br />

Sollte sich der/die ArchitektIn der<br />

Zukunft (noch) aktiver für den Klimawandel<br />

einsetzen?<br />

Ja, das finde ich absolut zentral. Es<br />

gibt viele Ansätze in der Architektur,<br />

um der Klimakatastrophe entgegenzuwirken.<br />

Man sollte zum Beispiel auf<br />

die Nachhaltigkeit und Langlebigkeit<br />

von Baustoffen achten oder vorhandenes<br />

Material am Bau wiederverwerten.<br />

Auch verringerte Emissionen<br />

beim Bauprozess sind ein wichtiger<br />

Das Projekt RHE42 zeigt, wie auch mitten in der Stadt Berlin hochwertiger<br />

Wohnraum auf kleiner Fläche geschaffen werden kann.<br />

Aspekt. Wir sind spezialisiert auf<br />

den Aus- und Umbau von Bestandsobjekten,<br />

Restaurants, Bars, Hotels,<br />

Arztpraxen, Büros sowie Privatwohnungen<br />

an historischen Orten und in<br />

Gebäuden mit bewegter Geschichte.<br />

Der Respekt vor dem Bestandsraum<br />

sowie dessen Charakter ist unser<br />

fundamentales Prinzip.<br />

Bei unserer Sanierung des Yorck<br />

Kinos “Blauer Stern” haben wir beispielsweise<br />

vorhandene Materialien<br />

und Möbel – wie die alten Kinosessel<br />

und den Linoleum Boden – wieder<br />

eingesetzt. Zudem konnten wir den<br />

Energieverbrauch durch die Umstellung<br />

des gesamten Lichtsystems auf<br />

LED erheblich senken. Nachhaltiges<br />

Bauen sollte auf eine möglichst lange<br />

Lebensdauer des gesamten Gebäudes<br />

abzielen – ich denke da an hochwertige<br />

und haltbare Materialien und<br />

zeitlose sowie stringent durchdachte<br />

Raumkonzepte.<br />

u<br />

© Marcus Wend<br />

© Marcus Wend

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