22.11.2021 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN People 2021

Rohstoffverknappung, Preisdruck, Covid 19, Digitalisierung und Klimawandel – Die Herangehensweise, mit der moderne ArchitektInnen den Gegebenheiten unserer Zeit begegnen, ist vielfältig. Welche Erfolgsstrategien können Architekturschaffende in diesen Zeiten für sich entwickeln, um den stetigen Wandel zu meistern? Wie können moderne Produkte, Bau­stoffe und Technologien diesen Prozess unterstützen? Was müssen diese leisten und wie können die Hersteller das gewährleisten? Was macht Architektur nachhaltig, effizient oder smart? Und um welche Entwicklung wird es in den nächsten Jahren keinen Weg herumgeben? Unsere ausgewählten GesprächsparterInnen geben ihre persönlichen Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen.

Rohstoffverknappung, Preisdruck, Covid 19, Digitalisierung und Klimawandel – Die Herangehensweise, mit der moderne ArchitektInnen den Gegebenheiten unserer Zeit begegnen, ist vielfältig. Welche Erfolgsstrategien können Architekturschaffende in diesen Zeiten für sich entwickeln, um den stetigen Wandel zu meistern? Wie können moderne Produkte, Bau­stoffe und Technologien diesen Prozess unterstützen? Was müssen diese leisten und wie können die Hersteller das gewährleisten? Was macht Architektur nachhaltig, effizient oder smart? Und um welche Entwicklung wird es in den nächsten Jahren keinen Weg herumgeben? Unsere ausgewählten GesprächsparterInnen geben ihre persönlichen Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen.

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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

23<br />

Christian Hammerl<br />

Wie geht man als junges Architekturbüro<br />

mit den Herausforderungen<br />

dieser Zeit um?<br />

Unsere Herausforderung besteht<br />

tatsächlich in einer enormen Auftragsflut,<br />

die wir so erst einmal gar<br />

nicht erwartet hatten. Wir arbeiten<br />

generell meist mit jüngeren Bauherren<br />

und -frauen zusammen, die ihr<br />

Geld momentan offenbar gerne in<br />

Form eines Einfamilienhauses anlegen<br />

wollen. Als junges Büro haben<br />

wir natürlich nicht die Ressourcen<br />

oder die Anzahl an MitarbeiterInnen<br />

wie manch etablierter Kollege. Da<br />

wir unsere Entwürfe niemals einfach<br />

aus der Schublade ziehen, sondern<br />

immer individuell an den Kunden<br />

und das Grundstück angepasst planen,<br />

herrscht da schon ein gewisser<br />

Zeitdruck – wir wollen schließlich<br />

auch unseren eigenen Ansprüchen<br />

gerecht werden. In der Planung setzen<br />

wir dabei oft auch auf den Umbau<br />

von Bestandsgebäuden – das ist<br />

einfach nachhaltiger und wir können<br />

mit Baustoffen arbeiten, die vor Ort<br />

verfügbar sind. Im Bezug auf unsere<br />

MitarbeiterInnen versuchen wir dennoch<br />

nicht exponentiell zu wachsen,<br />

wir planen da lieber auf lange Sicht<br />

und hoffen, dass wir als Team dann<br />

auch länger Bestand haben und alle<br />

Beteiligten frei von wirtschaftlichen<br />

Zwängen arbeiten können – soweit<br />

das überhaupt möglich ist.<br />

Würden Sie sagen, dass Ihre Ausbildung<br />

Sie für die anstehenden Aufgaben<br />

gerüstet hat?<br />

Elias und ich besuchten beide die<br />

HTL für Innenraumgestaltung und<br />

Möbeldesign, Elias Vater betreibt<br />

Das mit dem Sanierungspreis ausgezeichnete Projekt GUT DRAUF setzt auf den<br />

Baustoff Holz für die Konstruktion, Dämmung und Oberfläche. Ein baufälliger<br />

Dachboden konnte ausgebaut und in Wohnraum verwandelt werden.<br />

eine eigene Tischlerei. Dort wurden<br />

uns auch geschichtliche und ästhetische<br />

Aspekte der Möbelfertigung<br />

nahegebracht. Wir haben also beide<br />

schon immer gerne mit angepackt<br />

und sowohl in Büros wie Tischlereien<br />

gearbeitet. Diese praktische Erfahrung<br />

bringt uns jetzt den Vorteil,<br />

dass wir statische und konstruktive<br />

Zusammenhänge intuitiv verstehen.<br />

In Verbindung mit der Ausbildung<br />

an der Uni ist das perfekt. Ich denke,<br />

dass man als rein universitär ausgebildete/r<br />

ArchitektIn heutzutage erst<br />

einmal etwas “baufremd” in den Beruf<br />

startet. Das Erleben von Architektur<br />

mit allen Sinnen bleibt meiner Meinung<br />

nach allzu oft auf der Strecke<br />

und was von den ProfessorInnen vermittelt<br />

wird, ist meist sehr abstrakt<br />

– dafür aber wiederum auch sehr kreativ.<br />

Dazu kommt die Verlagerung in<br />

die digitale Arbeitswelt, die sicherlich<br />

auch ihre Daseinsberechtigung hat.<br />

Beim Modellbau ergeben sich aber<br />

doch meist wichtige Erkenntnisse,<br />

die so verloren gehen. Am Ende sind<br />

auch wir sozusagen ins kalte Wasser<br />

gesprungen und bilden uns seitdem<br />

kontinuierlich weiter. Diese Art zu arbeiten<br />

gefällt uns sehr gut. u<br />

© David Schreyer<br />

© David Schreyer

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