22.11.2021 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN People 2021

Rohstoffverknappung, Preisdruck, Covid 19, Digitalisierung und Klimawandel – Die Herangehensweise, mit der moderne ArchitektInnen den Gegebenheiten unserer Zeit begegnen, ist vielfältig. Welche Erfolgsstrategien können Architekturschaffende in diesen Zeiten für sich entwickeln, um den stetigen Wandel zu meistern? Wie können moderne Produkte, Bau­stoffe und Technologien diesen Prozess unterstützen? Was müssen diese leisten und wie können die Hersteller das gewährleisten? Was macht Architektur nachhaltig, effizient oder smart? Und um welche Entwicklung wird es in den nächsten Jahren keinen Weg herumgeben? Unsere ausgewählten GesprächsparterInnen geben ihre persönlichen Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen.

Rohstoffverknappung, Preisdruck, Covid 19, Digitalisierung und Klimawandel – Die Herangehensweise, mit der moderne ArchitektInnen den Gegebenheiten unserer Zeit begegnen, ist vielfältig. Welche Erfolgsstrategien können Architekturschaffende in diesen Zeiten für sich entwickeln, um den stetigen Wandel zu meistern? Wie können moderne Produkte, Bau­stoffe und Technologien diesen Prozess unterstützen? Was müssen diese leisten und wie können die Hersteller das gewährleisten? Was macht Architektur nachhaltig, effizient oder smart? Und um welche Entwicklung wird es in den nächsten Jahren keinen Weg herumgeben? Unsere ausgewählten GesprächsparterInnen geben ihre persönlichen Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

15<br />

Andi Breuss<br />

Im niederösterreichischen Mitterretzbach gestaltet<br />

Andi Breuss ein altes Lehmhaus zu einem zeitgemäßen<br />

Wohnhaus für eine neue Generation um.<br />

Fotos: Romana Fürnkranz<br />

Herr Breuss, wie beschreiben Sie Ihren<br />

Beruf jemandem, der nicht vom<br />

Fach ist?<br />

Der Architektenberuf ist ein sehr<br />

kreativer Beruf, der viel mit Ideen<br />

und Gestaltung zu tun hat. Er umfasst<br />

nicht nur den Planungsprozess<br />

für den Bau eines Hauses, sondern<br />

bringt eine große gesellschaftliche<br />

Relevanz und Kompetenz mit sich.<br />

Dabei geht es um die Umwelt, um<br />

Nachhaltigkeit, um Gesellschaft, um<br />

alles, was Wohnen und Arbeiten betrifft.<br />

Insofern ist eine sehr umfassende<br />

Zugangsweise notwendig.<br />

Inwiefern hilft Ihnen ihr vorangegangenes<br />

Studium der Psychologie und<br />

Soziologie weiter?<br />

Damals habe ich das Studium mit<br />

einer wohnpsychologischen Arbeit<br />

abgeschlossen. Es ging um eine Untersuchung,<br />

wie die an das Wohnen<br />

gerichteten Bedürfnisse mit dem tatsächlichen<br />

Wohnverhalten übereinstimmen.<br />

Da habe ich erkannt, dass<br />

tatsächlich sehr wenig Bedürfnisse<br />

deklariert und definiert werden. Man<br />

hat das Wohnen einfach so genommen,<br />

wie es ist. Mein Interesse daran<br />

ist größer geworden und ich<br />

habe aus dem Theoretischen heraus<br />

versucht, gewisse Dinge neu zu definieren.<br />

Mit diesem Interesse, ein<br />

breiteres Angebot zu schaffen und<br />

ein erweitertes Wohnbedürfnis herauszukitzeln,<br />

bin ich dann in der Architektur<br />

gelandet. Geholfen hat mir<br />

vielleicht der Umstand, dass ich eben<br />

nicht klassischerweise Architektur<br />

studiert habe. Da bekommt man sehr<br />

klare Vorgaben und Vorstellungen,<br />

was Architektur zu leisten hat. Ich<br />

bin da quasi den umgekehrten Weg<br />

gegangen und habe mich zuerst<br />

mit den sozialen und menschlichen<br />

Komponenten auseinandergesetzt.<br />

Wie hat sich Ihr Interesse für naturverbundene<br />

Materialien entwickelt?<br />

In der Auseinandersetzung mit<br />

menschlichen Bedürfnissen geht<br />

es nicht nur um soziologische und<br />

gesellschaftliche Aspekte rund um<br />

Architektur. Auch individuelle Erfahrungsebenen<br />

spielen eine Rolle.<br />

Der Mensch hat eine Beziehung zu<br />

Material und Oberfläche, Atmosphäre<br />

und Licht. Diese beeinflusst ganz<br />

stark die Psyche und den seelischen<br />

Zustand. Nach einer gewissen Zeit<br />

habe ich erkannt, dass es Materialien<br />

gibt, die toll ausschauen und ein super<br />

Bild abgeben, aber man bekommt<br />

Kopfweh von ihnen und sie stinken<br />

wie eine Chemiefabrik. Da hat sich<br />

dann die Frage gestellt, was ich stattdessen<br />

nehmen kann. So bin ich auf<br />

naturverbundene Materialien gekommen.<br />

Schon vor und neben meinem<br />

Holzbau-Studium habe ich mich mit<br />

Lehm- und Strohbau beschäftigt. u

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!