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Ami du Vin 3/21-D

Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV

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weingilde gallus

Gildenstamm

Köstlich überraschende Vielfalt

Rund alle zwei Monate treffen sich Mitglieder und

Gäste der Weingilde Gallus zu einem ungezwungenen

Degustationsabend im St. Galler «Haus des Weins» in

Berneck. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – aber

jeder und jede bringt eine persönliche Flasche Wein

zur Verkostung mit.

Die Freude am Gilden-Stamm beginnt daheim. Längerfristig

oder spontan stellt man sich die Frage, was man wohl diesmal

offerieren soll: Weiss oder Rot sein, ein Schaum- oder gar mal

ein Dessertwein? Eine Urlaubs- oder Weinreiseerinnerung?

Ein Einheimischer, ein Süd- oder Nordeuropäer oder mal was

ganz Verrücktes? Eventuell ein «Kellerblümchen» wie’s in der

Ausschreibung steht? Doch was ist damit gemeint? Da erinnert

man sich an die Zeit der Tanzabende im Jugendlager

wo die Hübschen aufgefordert und die Mauerblümchen unbeachtet

sitzen gelassen wurden. Ja, genau so ein in dunkler

Kellerecke vergessenes Fläschchen, die Etikette kaum mehr

lesbar, der Jahrgang verbleicht, der Inhalt geheimnisvoll, das

könnte es sein. Doch halt, mein Weinfreund Raphael ist diesmal

nicht dabei, den ich an meinem möglicherweise verkannten

«Kellerblümchen» teilhaben lassen wollte. Also fällt die

Entscheidung auf einen Weissen.

21 verschiedene Weine

21 auf Genuss eingestimmte Teilnehmende und Flaschen kommen

zusammen. Die Flaschen werden auf einen Tisch gestellt,

durch den ersten Weinmagister Felix Indermaur gesichtet und

in trinkgünstige Reihenfolge gestellt. Die schöne Flaschenreihe

begutachtend meint er, dass es an einem normalen Themenabend

gar nie möglich wäre, einen solchen Degustationsreichtum

in so kurzer Zeit und ohne Vorbereitung zu geniessen.

Probieren nach Belieben

Nachdem alle von allen Weissen gekostet haben, übernimmt

Weinmagister Felix die Würdigung jeder einzelnen

Flasche. Beschreibt mit aussergewöhnlich hohem Fachwissen

die Aromen, Mineralität, Trauben, spricht über Anfälligkeiten

und Pflanzenschutz, Vinifikation, Entwicklung im

Gaumen, den Jahrgang mit speziellen Wetterkapriolen. Oft

weiss er auch über den Winzer, ja Generationen zu berichten.

Nicht nur Schweizer sind ihm bekannt, die Gegend mit

deren Geschichte, das besondere Klima, geniesst nochmals

einen Schluck, um dann zu fragen: «Wer hat diesen grossarti-

Probieren geht über studieren: Die von den Teilnehmern mitgebrachten Flaschen werden nicht nur betrachtet sondern auch sorgfältig degustiert.

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