ChefHeads-Magazin #02/10
Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im Juni 2010
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Der Trend in der Küche geht zweifellos zurück zu den Wurzeln. Regionalität und Nachhaltigkeit sind Schlagworte,<br />
die mehr und mehr Gewicht erhalten. Alte Klassiker neu zu interpretieren, ist seit geraumer Zeit die<br />
Herausforderung der Köche. Nun lenkt sich der Blick auf die vergessenen Pflanzen unserer Umgebung.<br />
Das Geheimnis der<br />
Kräuter in der Küche<br />
Küchenkräuter – und was der Profi darüber wissen sollte<br />
Unter den Wildpflanzen finden sich sehr viele Heilpflanzen – wahre Umsatzmotoren<br />
für die Küche von morgen! Um dieses Potenzial nutzen zu<br />
können, ist es jedoch wichtig zu verstehen, was unsere Gäste während<br />
des Besuchs in unserem Haus bewegt: Der Wellnesstrend ist im vollen<br />
Gange, in diesem Zuge wächst die Nachfrage nach gesunder Ernährung.<br />
Es genügt nicht mehr, Neues auf die Karte zu bringen, der Gast hinterfragt<br />
die Bestandteile der Speisen, er lässt sie sich erklären.<br />
Das Gespräch ist die Basis für den Profi, Nachhaltigkeit und Kundenbindung<br />
mit einem Umsatzplus zu verbinden. Gibt der Koch Auskunft über<br />
die eingesetzten Kräuter und deren Wirkung, prägt sich dies beim Gast<br />
ein. Dafür sorgt das als „Glückshormon“ bekannte Oxytocin. Dieses wird<br />
vom menschlichen Gehirn produziert, sobald ein Lernprozess abgeschlossen<br />
ist. Oxytocin ist ein Hormon, das unser Sozialverhalten wesentlich<br />
beeinflusst. Bereits bei der Geburt spielt dieses Hormon eine<br />
zentrale Rolle, weswegen wir mit der Ausschüttung von Oxytocin auch<br />
Gefühle wie Liebe und Vertrauen verbinden. Der Küchenchef kann somit<br />
im direkten Dialog mit dem Gast Nachhaltigkeit erzeugen. Ein Umsatzplus<br />
generiert der Profi, wenn es ihm gelingt, ein Merchandising-Produkt<br />
auf der Basis der persönlichen Würzung anzubieten. Namhafte Kollegen<br />
machen uns dies bereits eindrucksvoll vor.<br />
Jeder Kollege hat seinen ganz eigenen Geschmack und wird aus der Vielzahl<br />
der Kräuter seine Favoriten herausfiltern. Ein individuelles Kräuterprodukt<br />
unter dem Label der Hausmarke bindet nicht nur den Gast an<br />
das Haus, sondern stärkt zudem die Stellung des Kochs im Betrieb.<br />
Es gibt bei uns über 200 Heilkräuter, die für die Küchennutzung geeignet<br />
sind. Viele wachsen vor unseren Augen auf der Wiese oder im Wald.<br />
Das Wissen unserer Großeltern geht verloren, wenn nicht Profis wie wir<br />
<strong>ChefHeads</strong> sich dafür einsetzen. Alle Argumente zugunsten der Grünpflanzen<br />
sind für die Zukunft unserer Berufssparte von Bedeutung.<br />
Denn wir sollten nicht vergessen, dass die Fastfood-Industrie mit denselben<br />
Mitteln kämpft: Die Zusammensetzung der schnellen Ernährung<br />
nutzt die Wirkung des Glückshormons Dopamin. Ganz bewusst wird dort<br />
eine Sucht provoziert.<br />
Um die Lust nach außergewöhnlichen Naturaromen zu wecken, gebe<br />
ich hier drei Beispiele für Heilkräuter in der Küche: Bertram, Diptam und<br />
Quendel.<br />
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