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ChefHeads-Magazin #02/10

Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im Juni 2010

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PORTRÄT<br />

Chef mit Schnauze<br />

auf „Helgotraz“<br />

Sein Grinsen ist breiter als die Insel: Wo Stefan Madeheim auftritt, zieht<br />

er die Blicke auf sich. Und das ist gut so, denn der 37-jährige Rheinländer<br />

will auf der gastronomischen Karte Helgolands eine Attraktion werden,<br />

wie die „Lange Anna“ für die touristische des Eilands. Ein Baum von<br />

einem Mann, breitschultrig, mit beeindruckendem Bizeps und Händen,<br />

deren Größe durch „Pranken“ nur unzureichend beschrieben ist. Doch<br />

das ist nur die eine Seite. Am Herd zeigt sich Madeheim detailverliebt,<br />

achtet auf feine Geschmacksnuancen und hat sich mit seiner filigranen<br />

Küche bereits bei mehreren Stationen einen Namen erkocht. Seit Oktober<br />

2009 zeichnet Madeheim für die Küche des „atoll ocean resort“, das<br />

größte und durch seine Design-Verliebtheit auch mit Abstand schönste<br />

Hotel der Hochseeinsel, verantwortlich.<br />

Helgoland – das sind rote Felsen, Vögel, Robben und Butterschiffe. Um<br />

elf Uhr vormittags kommt das erste, bis zum Mittag spülen weitere<br />

jeden Tag rund 2.000 Kurzbesucher auf Deutschlands einzige küstenferne<br />

Insel. 62 Kilometer Meer bis zum Festland, 1,5 bis zum Wahrzeichen,<br />

der „Langen Anna“ am Nordzipfel. Knapp fünf Stunden bleiben den<br />

Kurzzeitbesuchern für den Rundweg übers Oberland und zur Shopping-<br />

Tour durch die Duty-Free-Läden: Rum, Whiskey, Parfum, Zigaretten,<br />

Uhren ... Für viel mehr als ein Fischbrötchen, Matjes mit Bratkartoffeln,<br />

ein Helgoländer Omelette oder einen halben Helgoländer Hummer als<br />

Luxus-Snack bleibt kaum Zeit. „Wir haben schon ab und zu Gäste, die am<br />

frühen Nachmittag bei uns im Restaurant bestellen. Ich frage dann<br />

immer, mit welchem Schiff sie zurückfahren.“ Und nicht selten muss Stefan<br />

Madeheim diesen dann sagen: „Das schaffen Sie nicht!“<br />

Überhaupt: Helgoland nach wenigen Stunden wieder zu verlassen, ist<br />

gleich zweifach nicht empfehlenswert. Erstens entfaltet das kleine Eiland<br />

gerade zwischen Abfahrt des letzten Schiffes am Nachmittag und<br />

Ankunft des ersten am nächsten Morgen seinen ganz besonderen, ruhigen<br />

Charme. Und zweitens hat die Insel seit nunmehr elf Jahren mit<br />

dem „atoll ocean resort“ eine feine Unterkunft jenseits des unter Denkmalschutz<br />

stehenden Charmes der überwiegenden 50er-Jahre-Bebauung.<br />

Am Lung Wai 27, dort, wo das Unterland am Ende der Promenade<br />

einen Knick macht, hat Arne Weber, Bauunternehmer mit Helgoländer<br />

Vorfahren und Wohnsitz in Hamburg, sein vielleicht schönstes Hotel gebaut.<br />

Arne Weber? Richtig, das ist der Mann, der Helgoland mit der vorgelagerten<br />

Badedüne verbinden will, um Platz für Golfplatz, Fünf-<br />

Sterne- Hotel und Anlegestellen für die großen Kreuzfahrtschiffe an<br />

chefheads 2-20<strong>10</strong> 51

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